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Josef Haslinger

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Dieser Artikel behandelt den österreichischen Schriftsteller. Für den österreichischen Landtagsabgeordneten siehe Josef Haslinger (Politiker).

Josef Haslinger (* 5. Juli 1955 in Zwettl, Niederösterreich) ist ein österreichischer Schriftsteller und seit Mai 2013 Präsident des PEN-Zentrums Deutschland.

Leben

Haslinger wurde im niederösterreichischen Waldviertel geboren und studierte in Wien Philosophie, Theaterwissenschaften und Germanistik. Er promovierte 1980 über Die Ästhetik des Novalis. Mit Gustav Ernst gab Haslinger ab 1977 die literarische Zeitschrift Wespennest heraus. In den 1980er Jahren war er jahrelang Vorsitzender der Grazer Autorenversammlung, der größten Schriftstellervereinigung Österreichs.

In seinen Arbeiten übt Haslinger Gesellschaftskritik und thematisiert den Umgang mit der Geschichte des Landes Österreich. Seine sozialkritischen Analysen transportiert er in einer differenzierten und prägnanten Erzählweise. 1992 begründete Josef Haslinger die Menschenrechtsorganisation SOS Mitmensch mit, deren erster Vorsitzender er gemeinsam mit Willi Resetarits bis 1993 war. 1995 war er Dozent an der Universität Kassel und verfasste dort Teile seines Romans Opernball. Wie schon 1983-1984, wo er erstmals Lehrbeauftragter der Uni Kassel war, erkundete er eingehend die landschaftliche Umgebung von Kassel, was literarisch durch die Erwähnung des nordhessischen Dorfes Obervorschütz belegt werden kann.

Sein Politthriller Opernball, bei dem ein terroristischer Anschlag auf den Wiener Opernball aus unterschiedlichen Sichten geschildert wird, machte ihn über die Grenzen Österreichs bekannt. 1998 entstand aus dem Buch ein dreistündiger Fernsehfilm mit internationaler Besetzung: Opernball – Die Opfer/Die Täter.

Haslinger lehrt seit 1996 als Professor für literarische Ästhetik am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Als Mitglied der Leitungsebene war er mehrfach Direktor des Instituts der Universität Leipzig.

Haslinger ist Mitglied im PEN-Zentrum Deutschland und seit Mai 2013 für zwei Jahre dessen Präsident.[1]

In seinem 2007 erschienenen Werk Phi Phi Island verarbeitete Haslinger seine Erlebnisse während des Thailand-Urlaubs seiner Familie über Weihnachten 2004. Haslinger, seine Frau Edith sowie die Kinder Sophie und Elias erlebten auf Phi Phi Island den Tsunami hautnah. Nur mit viel Glück überlebten alle Familienmitglieder die Naturkatastrophe.

Auszeichnungen und Ehrungen

Werke

Prosa

  • Der Konviktskaktus. Erzählungen. 1980
  • Der Rauch im Wald. 1981
  • Hugo Sonnenschein. 1984
  • Der Tod des Kleinhäuslers Ignaz Hajek. Novelle. 1985
  • Opernball. 1995
  • Das Vaterspiel. 2000
  • Zugvögel. Erzählungen. S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2006, ISBN 3-10-030057-2.
  • Phi Phi Island. Ein Bericht. S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2007, ISBN 978-3-10-030059-1.
  • Jáchymov. S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2011, ISBN 978-3-10-030061-4. (Romanhafte Biografie des Eishockeytorwarts Bohumil Modrý)

Literaturwissenschaft, Essays

  • Die Ästhetik des Novalis. (1981)
  • Politik der Gefühle – Ein Essay über Österreich. (Überarb. Ausgabe 1995), Fischer-Verlag, ISBN 3-596-12365-8
  • Wozu brauchen wir Atlantis? (1990)
  • Das Elend Amerikas. 11 Versuche über ein gelobtes Land. (1992)
  • Hausdurchsuchungen im Elfenbeinturm. (1996)
  • Klasse Burschen. (2001)
  • Am Ende der Sprachkultur? Über das Schicksal von Schreiben, Sprechen und Lesen. (Wiener Karl Kraus Vorlesungen zur Kulturkritik, Band 1), ISBN 3-902416-01-7 (2003)

Herausgebertätigkeit

  • ROTWEISSBUCH. Österreichische Autoren zum Anschluß 1938. Gangan, Graz/Wien 1988, ISBN 3-900530-13-0.
  • Wie werde ich ein verdammt guter Schriftsteller? Berichte aus der Werkstatt. Hrsg. zus. mit Hans-Ulrich Treichel, Suhrkamp, Frankfurt/Main 2005, TB: ISBN 978-3-518-12395-9.
  • Schreiben lernen – Schreiben lehren. Hrsg. zus. mit Hans-Ulrich Treichel, Fischer, Frankfurt/Main 2006, TB: ISBN 978-3-596-16967-2.

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Josef Haslinger aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.