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Joseph Lazarus Morpurgo
Joseph Lazarus Morpurgo (geb. 1759 in Görz; gest. 1834 in Triest; ital. Giuseppe Lazzaro Morpurgo) war ein austro-italienischer Kaufmann, Literat und Versicherungsfachmann. 1831 initialisierte er in Triest die Gründung der Assicurazioni Generali.
Leben
Morpurgos Familie stammt aus Marburg in der Untersteiermark (heute Slowenien), woher sich auch der Name ableitet. Josephs Vater Abraham betrieb in Görz eine Seidenspinnerei, seine Mutter verlor Joseph mit sechs Jahren. Die Jugend verbrachte er in Triest und bei Verwandten in Verona. Um 1780 nach Görz zurückgekehrt, arbeitete er beim Vater und beim Seefahrts-Bankier Leon Vivante, dessen Tochter er heiratete. Später als Kaufmann in Triest tätig, studierte er beim Advokaten Jakob Gabbiati das – in Hafenstädten insbesondere für die Schifffahrt wichtige – Versicherungsrecht.
Nach Gabbiatis Tod war er bei verschiedenen See- und Binnentransport-Versicherungsgesellschaften tätig und gründete 1801 eine See-Assuranz-Gesellschaft, die er 1809 wegen der Kriegsereignisse aufgeben musste. Die Genehmigung zum Aufbau einer Waisen- und Witwenversicherung wurde 1805 vom Gubernium abgelehnt. Später gelang es Mopurgo aber, in Triest die Feuer-, Hagel- und Lebensversicherung einzuführen und er wurde damit zum Wegbereiter für ganz Österreich-Ungarn.
Obwohl zunächst ein Verehrer Napoleons, rettete er als Administrator eines insolventen Bankhauses dessen Konkursmasse vor den Ansprüchen des neuen französischen Gouverneurs. Dafür wurde er 1816 von Kaiser Franz I. ausgezeichnet.
Als sich die Wirtschaft nach napoleonischen Kriege langsam wieder erholte, begünstigte dies das Versicherungswesen. Nach der Restauration konnte Morpurgo die See-Assuranz-Gesellschaft reaktivieren. Im November 1822 errichtete er die Kommanditgesellschaft Azienda Assicuratrice nach dem Vorbild englisch-französischer Feuerversicherungen, die aber auch andere Versicherungszweige betrieb und bald die kaiserliche Sanktion erhielt. 1832 gründete er mit dem Rechtsanwalt Giambatista Rosmini die Assicurazioni Generali Austro-Italiche, die bereits in den ersten Jahren eine Schadenssumme von einigen Millionen Gulden abwickeln konnte.
Im Jahr 1820 verfasste Morpurgo ein vielbeachtetes Sammelwerk über Assekuranzen aller Art und wurde in über 100 Prozessen in Seegeschäften zum Schiedsrichter ernannt.
Neben diesen Tätigkeiten wirkte er für die jüdische Gemeinde von Triest, deren Präses er mehrfach war. Als Rabbiner konnte er den Ritter Abraham de Cologna nach Triest berufen und ließ ein Gebetbuch für den deutschen Ritus erarbeiten. Als Direktionsmitglied der städtischen Armenanstalt gelang es ihm, dass auch Juden von ihr unterstützt werden konnten.
Seit seinen Studien in Verona befasste er sich immer wieder mit hebräischer Poesie, schrieb verschiedene Oden, Sonette und Elegien und übersetzte englische Essays.
Literatur und Weblinks
- Peter Koch: Pioniere des Versicherungsgedankens -- 300 Jahre Versicherungsgeschichte in Lebensbildern 1550–1850, p.255-260, Springer-Verlag 1968
- Joseph Lazarus Morpurgo 1759 – 1835 (2 Seiten Auszug aus obigem Werk, Springer 1968
- Giuseppe Lazzaro Morpurgo, Biografie aus "Israelitische Annalen" p.105-106, Frankfurt 1840
Personendaten | |
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NAME | Morpurgo, Joseph Lazarus |
KURZBESCHREIBUNG | austro-italienischer Kaufmann, Literat und Spezialist für Transportversicherungen |
GEBURTSDATUM | 1759 |
GEBURTSORT | Görz |
STERBEDATUM | 1834 |
STERBEORT | Triest |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Joseph Lazarus Morpurgo aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |