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Judith Leiber
Judith Leiber (geb. 11. Januar 1921 in Budapest als Judith Peto; gest. 28. April 2018 in Springs/East Hampton) war eine ungarisch-amerikanische Modedesignerin, vor allem von äusserst luxuriösen Handtaschen.
Leben
Als Jüdin konnte sie dem Holocaust in die Schweiz entfliehen, da ihr Vater einen schweizerischen Schutzpass erlangt hatte, der heute im Holocaust-Museum in Washington DC ausgestellt ist.
Bereits in Budapest erlernte sie die Grundlagen ihres späteren Berufs und wurde als erste Frau überhaupt in die dortige Täschner-Innung aufgenommen. Nach dem Krieg begann sie, zunächst zu Hause Handtaschen zu entwerfen und herzustellen, später in einer kleinen Fabrik eines Freundes. Sie lernte dann den amerikanischen Soldaten Gerson Leiber kennen und emigrierte 1948 in die Vereinigten Staaten. Dort war sie als Handtaschen-Designerin für verschiedene Unternehmen tätig, bevor sie 1963 ihr eigenes Unternehmen gründete, dessen Handtaschen in exklusiven Boutiquen auf der ganzen Welt verkauft werden und im Minimum mehrere tausend Dollar kosten.
Die Handtaschen wurden zum Status-Symbol vermögender Frauen, darunter bekannte Hollywoodschauspielerinnnen und beinahe alle Präsidentengattinnen. Seit der Gründung des Modelabels trägt fast jede First Lady eine massgefertigte Judith Leiber-Handtasche zur zeremoniellen Amtseinführung des Präsidenten, darunter u. a. Mamie Eisenhower, Nancy Reagan, Barbara Bush, Hillary Rodham Clinton und Laura Bush.
Besonders bekannt und begehrt wurden Judith Leibers so genannte Minaudières, kleine, mit viel Ornament (meist Kristall) geschmückte und zumeist als Handtasche benutzte Behältnisse für Kosmetik, Juwelen, Kleinodien und andere Dinge, die Frauen unterwegs nicht missen möchten. Verschiedene Tiere (Schlangen etc.) sind ein wiederkehrendes Motiv, das man immer wieder auf ihren Taschen findet.
Entsprechend luxuriös wie die Leiber-Produkte sind die Orte des Verkaufs: Es gibt in den USA nicht mehr als vier exklusive Judith Leiber-Boutiquen (im Grossraum Las Vegas, in Kalifornien und in New York City).
1998 wurde das Unternehmen verkauft, und das Ehepaar Leiber setzte sich zur Ruhe.
Eine Biographie über Judith Leiber und ihren Mann Gerson Leiber, der sich als Künstler betätigt, erschien im Jahre 2010, geschrieben von Jeffrey Sussman, der auch die Texte für Ausstellungskataloge des Leiber-Museums verfasst hat.
Judith Leiber erhielt viele verschiedene Preise für ihre Arbeiten, darunter 1994 den Lifetime Achievement Award des Council of Fashion Designers. Musterstücke ihrer Taschen sind in Museen und Ausstellungen präsentiert, darunter das Smithsonian in Washington DC, das Metropolitan Museum of Art in New York oder das Victoria and Albert Museum in London.
Judith Leiber bietet neben Handtaschen, Clutches und Minaudières auch Eyewear, Gürtel, Schmuck, Pillendöschen und Accessoires aus Kaschmir. Das Unternehmen ist heute millionenschwer und gilt als fest etablierte Kult-Marke in der Modeindustrie.
Stil
Die Handtaschen von Judith Leiber werden in sorgfältiger Handarbeit, mit Fokus auf Detail und Kunsthandwerk realisiert. Innovativ, kunstvoll, klassisch und von erstklassiger Qualität, so können die Clutches, Pochettes und Minaudières des Accessoire-Labels beschrieben werden.
Als Grand Dame der Couture-Handtaschen hat Designerin Judith Leiber während ihrer 30-jährigen Karriere mehr als 3000 verschiedene Motive kreiert. Inspirationen dazu zog sie aus der asiatischen Kultur, der Natur, Hollywood und Museumsobjekten. So entstand einst eine Linie chinesischer Foohunde-Handtaschen, aus traditionellen asiatischen Motiven und einen innovativen Gebrauch von Farben.
Die von der Natur inspirierten Taschen sind meist mit Kristallen verziert und haben kunstvolle Blumenmuster. Ausgefallene Silhouetten, z. B. Eule, Buddha, Schmetterling oder Kamel, schimmernde Farbigkeit sowie akribische Detailverliebtheit kennzeichnen die eleganten und klassischen Designs.
Die Taschen von Judith Leiber sind keine gewöhnlichen Accessoires, vielmehr sind es kleine Kunstobjekte.
Weblinks
Andere Wikis
Personendaten | |
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NAME | Leiber, Judith |
ALTERNATIVNAMEN | Peto, Judith (Geburtsname) |
KURZBESCHREIBUNG | ungarisch-amerikanische Modeschöpferin |
GEBURTSDATUM | 11. Januar 1921 |
GEBURTSORT | Budapest |
STERBEDATUM | 28. April 2018 |
STERBEORT | Springs, (East Hampton (New York)) |
Dieser Artikel / Artikelstub / diese Liste wurde in Jewiki verfasst und steht unter der Lizenz Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. Hauptautor des Artikels (siehe Autorenliste) war Michael Kühntopf. Weitere Artikel, an denen dieser Autor / diese Autorin maßgeblich beteiligt war: 2.657 Artikel (davon 1.533 in Jewiki angelegt und 1.124 aus Wikipedia übernommen). Bitte beachten Sie die Hinweise auf der Seite Jewiki:Statistik. |