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Julius Obst

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Julius Obst (geb. 1878 in Rödelheim; gest. 1939 in Berlin-Weißensee) war ein deutscher Bildhauer.

Leben

Julius Obst wurde 1878 in Rödelheim bei Frankfurt am Main geboren. Er entstammte einer jüdisch geprägten Familie. Nach dem Schulbesuch der Realschule Philanthropin (Frankfurt am Main) machte er von 1897 bis 1900 zunächst eine Stuckateurlehre bei Charles Van der Stappen (1843–1910) an der Brüsseler Kunstakademie. 1900 wechselte er in das Atelier von Constantin Meunier nach Brüssel. Meunier konzentrierte sich zu dieser Zeit auf die Darstellung von arbeitenden Menschen, was auch in den Frühwerken von Obst seinen Niederschlag findet. Obst gilt als dessen einziger Schüler und blieb dort bis zum Tode Meuniers im April 1905. Danach siedelte er vermutlich nach Berlin über. 1908 erhielt er von Georg Matzdorff den Auftrag, die bildhauerische Außengestaltung des neuen Schulgebäudes der Philanthropin (Frankfurt am Main) zu übernehmen. Ab 1910/11 ist Obst in Berlin als Bildhauer gemeldet und betrieb in der Lessingstraße 12 in Berlin-Steglitz eine Firma für Grabmale. Über Obst hieß es in einem Artikel von Karl Beyer 1911, man könne ihn 'einen in das Jüdische übertragenen Meunier nennen'. Nur einmal, im Jahre 1922, war er auf der Großen Berliner Kunstausstellung vertreten, wo er die Plastiken 'Schneider' und 'Reitender Arbeiter' zeigte. Sehr wenige Arbeiten von Obst sind nachweisbar, obwohl er aus Sicht der jüdischen Lexika bis in die neueste Zeit für einen der bedeutenderen Bildhauer gehalten wird. Seine Büste von Richard Dehmel, 1911 sowie die im Jahre 1926 im Rathaus von Wittenau aufgestellte Bronzefigur 'Gelöbnis' sind verschollen. Julius Obst ist vermutlich 1939 in Berlin-Weißensee verstorben. Das genaue Datum seines Todes ist bisher nicht bekannt. Eine Pauline Obst geb. Görnemann, aus Berlin, geb. 1878 war vermutlich seine Ehefrau, die im November 1941 nach Litzmannstadt deportiert wurde und im Ghetto von Lodz verstarb.

Werke (Auswahl)

  • 1908: Flöttenspieler, Stehender nackter Jüngling, das kurze Haar mit einem Reif gehalten, eine Querflöte spielend, auf rundem, gekehltem Sockelstand. H. 50,8 cm. Bronze, schwarzbraun patiniert. Hinter dem rechten Fuß sign.: J. Obst
  • vor 1911: Der Garbenbinder, verschollen
  • 1911: Bronzebüste von Richard Dehmel, verschollen.
  • 1926: Bronzefigur Gelöbnis, verschollen.
  • Sitzende Schneider

Literatur

  • Georg Matzdorff: Beschreibung des neuen Schulgebäudes, Frankfurt am Main, 1909, Kumpf und Reis
  • Karl Bayer: Julius Obst, in: Ost und West, Juni 1911, S. 529.
  • Gedenkbuch Berlins der jüdischen Opfer des Nationalsozialismus, Berlin, S. 593.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Julius Obst aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.