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Julius von Soden (Schriftsteller)

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Friedrich Julius Heinrich Graf von Soden auf Sassanfahrt (* 4. Dezember 1754 in Ansbach; † 13. Juli 1831 in Nürnberg) war ein Schriftsteller, Theaterleiter, Publizist und Politiker.

Herkunft

Er entstammte einer alten, ursprünglich in Hannover ansässigen Patrizierfamilie, war nach Franken übersiedelt und hier in Militärdienste getreten. Einer seiner Vorfahren, Johann Hermann von Soden (1623–1702), war Professor der Rechte und Prorektor an der Universität Erfurt. Seine Eltern waren der markgräflich brandenburgisch-ansbachische Oberstwachtmeister und Kammerherr Heinrich Gabriel von Soden und dessen Ehefrau Charlotte von Rauber.

Leben

Er wurde fürstlich brandenburgischer Regierungsrat, später Geheimrat und preußischer Gesandter beim Fränkischen Reichskreis zu Nürnberg und 1790 in den Reichsgrafenstand erhoben. Seit 1796 privatisierend, lebte er auf seinem Gut Sassanfahrt an der Regnitz, führte 1804-10 die Leitung des Bamberg-Würzburger Theaters, zog dann nach Erlangen und starb am 13. Juli 1831 in Nürnberg. Julius von Soden gründete das Bamberger Theater am heutigen Schillerplatz.

Schloss Sassanfart

Als Schriftsteller hat er sich durch Erzählungen (z. B. „Franz von Sickingen“, 1808) und eine beträchtliche Reihe dramatischer Arbeiten bekannt gemacht, von welch letzteren „Inez de Castro“ (1784), „Anna Boley“ (1794), „Doktor Faust, ein Volksschauspiel“ (1797) und „Virginia“ (1805) erwähnt seien. Soden schrieb das Libretto zu E. T. A. Hoffmanns Oper Der Trank der Unsterblichkeit. Soden war auch als Übersetzer (Lope de Vega, Cervantes) sowie als staatswissenschaftlicher Schriftsteller tätig. Verlegt und stark bearbeitet, erschien 1814 unter seiner Federführung auch der Neuabdruck der während der napoleonischen Besatzung inkriminierten Flugschrift Deutschland in seiner tiefen Erniedrigung, deren Verbreitung 1806 für den Nürnberger Buchhändler Johann Philipp Palm den Tod bedeutet hatte.

1824 wurde er Ehrenmitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.

Werke (Auswahl)

  • 1782: Geist der teutschen Criminal-Geseze, Band 1, Teil1
  • 1784: Ignez de Castro: Ein Trauerspiel in 5 Aufzüge, Digitalisat
  • 1797: Die teutsche Haus-Mutter: Schauspiel in 5 Aufzügen, Digitalisat
  • 1791: Anna Boley, Königinn von England Digitalisat
  • 1808: „Franz von Sickingen“
  • 1814: Johann Philipp Palm, Buchhändler zu Nürnberg: Auf Napoleons Befehl hingerichtet, Digitalisat
  • 1823: Erzählungen, Band 2
  • 1823: Ueber die Verfassungs-Urkunde des Königreichs Baiern Digitalisat
  • 1823: Entwurf eines allgemeinen Kredit-Vereins, Digitalisat
  • 1829: Hortensien: Erzählungen aus geschichtlichen Quellen, Digitalisat
  • Schauspiele Band 2, Die Braut

Übersetzungen von Cervantes:

  • Abentheuer des Persiles und der Sigismunde Band 3

Mitautor:

  • 1806: Deutschland in seiner tiefen Erniedrigung, Digitalisat

Familie

Er war zweimal verheiratet. Seine erste Frau war die Freiin Beate Luise von Pfeil. Das Paar hatte eine Tochter:

  • Luise (* 1781) ∞ Ludwig von Seefried auf Buttenheim, Regierungsrat

In zweiter Ehe war er mit Julie von Schilling-Cannstatt verheiratet. Das Paar hatte eine Tochter und einen Sohn:

  • Julia Franziska (* 9. November 1784) ∞ Friedrich Wilhelm von Münchhausen (* 19. Dezember 1780), Herzöglich Braunschweiger Kammerherr
  • Karl Julius (* 21. Mai 1783; † 4. Februar 1858)
∞ Antonie von Künsberg († 1824)
∞ 4. November 1826 Marie Drechsel von Deuffstetten (* 3. Mai 1801; † 28. Juni 1844)

Literatur

Weblinks

Meyers Konversationslexikons logo.png Dieser Artikel basiert auf einem gemeinfreien Text aus Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage von 1888–1890. Bitte entferne diesen Hinweis nur, wenn du den Artikel so weit überarbeitet oder neu geschrieben hast, dass der Text den aktuellen Wissensstand zu diesem Thema widerspiegelt und dies mit Quellen belegt ist.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Julius von Soden (Schriftsteller) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.