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Küssnacht SZ

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SZ ist das Kürzel für den Kanton Schwyz in der Schweiz und wird verwendet, um Verwechslungen mit anderen Einträgen des Namens Küssnachtf zu vermeiden.
Küssnacht
Wappen von Küssnacht
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton SchwyzKanton Schwyz Schwyz (SZ)
Bezirk: Küssnachtw
BFS-Nr.: 1331i1f3f4
Postleitzahl: 6403
UN/LOCODE: CH KSR (Küssnacht)
CH IMM (Immensee)
Koordinaten: (676125 / 215156)47.0830478.44111445Koordinaten: 47° 4′ 59″ N, 8° 26′ 28″ O; CH1903: (676125 / 215156)
Höhe: 445 m ü. M.
Höhenbereich: 414–1797 m ü. M.[1]
Fläche: 29,39 km²[2]
Einwohner: i12'395 (31. Dezember 2014)[3]
Einwohnerdichte: 422 Einw. pro km²
Ausländeranteil:
(Einwohner ohne
Schweizer Bürgerrecht)
Vorlage:Metadaten Ausländeranteil CH-SZ (Fehler: Ungültige Zeitangabe)[4]
Website: www.kuessnacht.ch
Küssnacht von Rigi Kulm her gesehen

Küssnacht von Rigi Kulm her gesehen

Lage der Gemeinde
Vorlage:Imagemap Bezirk Küssnachtw

Küssnacht (schweizerdeutsch Chüsnacht [ˈχysnɑχt], bis 31. Dezember 2003 offiziell Küssnacht am Rigi) ist der grösste Ortsteil der Gemeinde Küssnacht. Diese bildet zugleich einen Bezirk des zentralschweiz­erischen Kanton Schwyz und liegt am nordöstlichen Arm des Vierwaldstättersees sowie am Südwestufer des Zugersees. Küssnacht ist bevölkerungsmässig hinter Einsiedeln die zweitgrösste Ortschaft im Kanton.

Auf dem Weg von Küssnacht nach Immensee befindet sich die Hohle Gasse, die durch Friedrich Schillers Drama Wilhelm Tell weltweite Bekanntheit erlangte, da dort Wilhelm Tell den Landvogt Gessler mit einer Armbrust erschossen haben soll. Zwischen Küssnacht und Merlischachen steht die Astrid-Kapelle zum Gedenken an die dort tödlich verunglückte Königin Astrid von Belgien.

Geographie

Die Gemeinde Küssnacht besteht aus den Ortschaften Küssnacht mit dem Weiler Haltikon, Immensee und Merlischachen. Die Nachbargemeinden sind Udligenswil, Adligenswil, Meggen, Greppen, Arth, Meierskappel, Risch sowie über dem Zugersee Walchwil.

Wie der frühere Gemeindename sagt, liegt der Ausflugsberg Rigi auf Gemeindegebiet, welcher mit 1'797 m ü. M. auch der höchste Punkt der Gemeinde ist. Der tiefste Punkt ist der Zugersee mit 413 m ü. M.

Geschichte

Der Name Küssnacht ist eine Bildung aus einem lateinischen Personennamen wie Cossinius, Cossonius, Cusin(n)ius oder ähnlich sowie der keltischen Ortsnamenendung -akos/-acum und bedeutet damit «Landgut des Cossinius (oder ähnlich)». Damit geht der Ortsname in eine Zeit zurück, als die keltische Bevölkerung anfing, lateinische Personennamen zu verwenden.[6] Bezeugt ist er erstmals um das Jahr 830 auf, als der Adlige Recho seinen Besitz dem Kloster St. Leodegar in Luzern vermachte.

Der Einfluss von Luzern nahm ab, als die Schwyzer sich hier festsetzten und noch vor dem Sempacherkrieg eine Zollstätte errichteten. 1424 wurde Küssnacht ein Bezirk des Kantons Schwyz mit eigenem Rat und Gericht. 1831 schloss sich der Bezirk dem kurzlebigen liberalen Kanton Ausserschwyz an. 1833 und 1847 führten parteipolitische Kämpfe zu Besetzungen durch Schwyzer- und Tagsatzungstruppen.

Küssnacht galt von jeher als berühmte Reisedestination. Goethe und Uhland statteten Küssnacht einen Besuch ab; ebenso weilten der bayrische König Ludwig II. sowie der portugiesische König Dom Luis in Küssnacht. Auch Literaturnobelpreisträger Thomas Mann lebte mit seiner Frau Katja zeitweise hier.

Stadtentwicklung

Vor dem Hintergrund stetiger Prosperität entwickelte sich Küssnacht zu einem regionalen Einkaufszentrum mit einer facettenreichen Geschäftswelt. Dazu kommen die leistungsfähige Hotellerie und das traditionsreiche Gaststättengewerbe, von dem zum Beispiel die stolzen Gasthöfe am Marktplatz zeugen. Daneben lassen viele Bürger- und Fachwerkhäuser, die beiden restaurierten Rathäuser aus dem 18. Jahrhundert sowie die stilgerecht restaurierte barocke Pfarrkirche St. Peter und Paul das Bemühen erkennen, den historischen Charakter des alten Dorfteils zu erhalten. Selbst der Baustil moderner Mehrfamilienhäuser wurde dabei mit einbezogen. Am Seeufer ist eine großzügige Seepromenade an die Stelle des ehemaligen Warenumschlag- und Stapelplatzes getreten, und auch das dort befindliche Tagungs- und Kongresszentrum Monséjour ist neueren Datums.

Bevölkerung

Verkehr

Der Bahnhof Küssnacht am Rigi befindet sich an der am 1. Juni 1897 von der Gotthardbahn-Gesellschaft eröffneten Bahnstrecke Luzern–Immensee. So wurde das Bauerndorf erstmals mit Luzern und Immensee verbunden. Die fünf Buslinien führen nach Immensee, Meggen, Schwyz, Rotkreuz und Root D4. Es gibt eine Seilbahn auf die Seebodenalp. Auch hat der Ort einen Hafen für die Linien-Schifffahrt auf dem Vierwaldstättersee.

Sehenswürdigkeiten

Brauchtum

Iffelen am Klausjagen 2004

Bekanntestes Brauchtum ist das Küssnachter Chlausjagen, ein Sankt-Nikolaus-Brauch, der jeweils am 5. Dezember mit einem grossen Umzug begangen wird. Beim ursprünglich heidnischen Brauch wurden mit Lärm die Wintergeister vertrieben; später kamen christliche Motive wie weisse Hirthemden, Bischofshüte (Infuln) und der Samichlaus hinzu. Der Umzug wird vom heute grössten männlichen Verein in Küssnacht organisiert, der 1928 gegründeten St. Niklausengesellschaft.

Eine kleine Innerschweizer Fasnacht wird auch in Küssnacht begangen; der früher als üblich stattfindende Schmutzige Donnerstag ist den Kindern vorbehalten. In regelmässigen Abständen finden grössere Fasnachtsumzüge und Monsterkonzerte statt. Die vier lokalen Guggenmusigen Blächchutzeler, Cossinius Fäger, Gessler Chessler und Rigigusler bereichern die Fasnacht durch Musik und die Organisation von Maskenbällen. Die Alte Fasnacht (Sonntag nach Aschermittwoch) ist der lokale Höhepunkt der Küssnachter Fasnacht, bei dem in rund 15 Restaurants Schnitzelbankgruppen, Kabarettisten und sonstwie humorvolle Grössen ihren Auftritt haben.

Wenn früher im Herbst die Älpler nach langen, einsamen Sommermonaten zu Tal zogen, brachten sie nicht nur Käse und Butter mit, sondern feierten im Dorf die Freude am freien Alpenleben mit Tanz und Gesang. Diese spontanen Feste sind der Urquell der Sennenchilbi. Alle sechs Jahre kommt Küssnacht in den Genuss eines Sennenfestes. Dieses findet immer am Sonntag nach dem Schmutzigen Donnerstag statt. Auf der Bühne vor dem Hotel Engel beginnen schon am frühen Morgen mit Tanz, Gesang, Jodelliedern, Alphornvorträgen und Fahnenschwingen folkloristische Darbietungen, die den ganzen Tag über andauern. Eine spezielle Attraktion ist der über 40 m hohe Kletterbaum, den mutige junge Männer zu bezwingen versuchen. In Alphütten wird Käse zubereitet und den Festbesuchern gratis Kaffee mit Kirsch und «Nidle» abgegeben. Den Höhepunkt des Festes bildet der grosse Festumzug mit der Alpabfahrt.

Literatur

  • Franz Wyrsch: Küssnacht (SZ) im Historischen Lexikon der Schweiz.
  • 3 Orte, 2 Seen, 1 Berg: Bezirk Küssnacht. Hrsg. vom Bezirk Küssnacht, o. J., ISBN 978-3-905886-01-6.
  • Quellen zur Geschichte der Landschaft Küssnacht am Rigi. Hrsg. vom Historischen Verein Küssnacht, 1984 ff.
  • Kurt Annen u. a.: «Me isch halt nid so heikel gsy». Küssnachter Geschichte(n) 1848 bis 1998. Offizielle Jubiläumsschrift zum 150-Jahre-Jubiläum des Bezirks Küssnacht. Bezirksverwaltung Küssnacht am Rigi, 1998.
  • Markus Bamert u. a.: Gesslerburg und Hohle Gasse mit Tellskapelle (= Schweizerische Kunstführer, Band 790). Bern 2006, ISBN 978-3-85782-790-7.
  • Klausjagen. Hrsg. von der St. Nikolausgesellschaft. Küssnacht am Rigi 1988.
  • Erika Schumacher: Vierwaldstättersee & Zentralschweiz. (= Dumont Reisetaschenbuch). Dumont Buchverlag, Köln 2000, ISBN 3-7701-4311-6, S. 68.

Weblinks

 Commons: Küssnacht – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. BFS Generalisierte Grenzen 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Höhen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. Mai 2021
  2. Generalisierte Grenzen 2020 ([1])
  3. Ständige und nichtständige Wohnbevölkerung nach institutionellen Gliederungen, Geschlecht, Staatsangehörigkeit und Alter (Ständige Wohnbevölkerung)
  4. Vorlage:Metadaten Ausländeranteil CH-SZ
  5. https://www.pxweb.bfs.admin.ch/Selection.aspx?px_language=de&px_db=px-x-0102020000_201&px_tableid=px-x-0102020000_201\px-x-0102020000_201.px&px_type=PX
  6. Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen. Hrsg. vom Centre de Dialectologie an der Universität Neuenburg unter der Leitung von Andres Kristol. Frauenfeld/Lausanne 2005, S. 492.
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