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KZ-Friedhof Birnau

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Friedhof
Kriegsgräber aus dem KZ Aufkirch aus dem Zweiten Weltkrieg in der Internationalen Kriegsgräberstätte Birnau

KZ-Friedhof Birnau

Land: Deutschland
Region: Bodenseekreis
Ort: Nordöstlich der Wallfahrtskirche Birnau
Einweihung: 9.April 1946

Der KZ-Friedhof Birnau, auch Internationale Kriegsgräberstätte Birnau, ist ein KZ-Friedhof für 97 KZ-Häftlinge unterschiedlicher Nation aus dem KZ Aufkirch bei Überlingen. Er liegt unweit der Wallfahrtskirche Birnau.[1]

Lage

Fußpfad vom Westen zum Friedhof

Der Friedhof liegt direkt an der Bundesstraße 31 in Fahrtrichtung zwischen Uhldingen-Mühlhofen und der Wallfahrtskirche Birnau, ist aber nur von Westen her über einen Fußweg an der Bundesstraße zu erreichen. Von den Parkplätzen an der der Badischen Gaststätte Oberhof oder der Wallfahrtskirche Birnau (Unterquerung der Bundesstraße 31) gibt es Zubringerwege.

Zwangsarbeiter für die Rüstungsindustrie

Die in Birnau Beigesetzten gehörten zu einem Trupp von rund 800 Häftlingen aus dem KZ Dachau, die westlich von Überlingen im Winter 1944/1945 den Goldbacher Stollen, ein unterirdisches Stollensystem, in den Molassefelsen trieben, in dem die Friedrichshafener Rüstungsbetriebe Dornier, Zeppelin, ZF und Maybach vor Bomben geschützt sein sollten.[2] Die Arbeiten dauerten vom Oktober 1944 bis April 1945 an.

Die Toten

Gesamtansicht mit zwei Hochkreuzen

Mindestens 168 Häftlinge des Lagers Aufkirch starben. 71 Tote wurden im Krematorium in Konstanz verbrannt. Die Urnen der italienischen Toten wurden 1947 vom Italienischen Roten Kreuz nach Italien überführt. Ab Februar 1945 wurden die Toten im Wald Degenhardt in einem Massengrab verscharrt. Die Todesursachen waren Schussverletzungen, Hunger, Schwäche, Misshandlungen und „Arbeitsunfälle“. Nach Kriegsende wurden auf Befehl der französischen Militärregierung die Leichen aus dem Waldstück Degenhardt bei Überlingen exhumiert und am 9. April 1946 auf dem neu geschaffenen KZ-Friedhof Birnau beigesetzt.[3]

„Zahlreiche Häftlinge starben bei der Arbeit oder im Lager. Es ist nicht mehr möglich, die genaue Zahl und die Todesumstände zu ermitteln.“

Oswald Burger: Der Stollen: [4]

Internationale Kriegsgräberstätte

Stele mit der Geschichte des KZ Aufkirch und den Namen von 71 beigesetzten Toten in Birnau.

Der größte Teil der Toten des Überlinger Lagers stammte aus Italien, weitere aus Litauen, Slowenien, Russland, Polen, Tschechien, Luxemburg, Deutschland, Frankreich. Die Italiener waren nach der Lossagung des Landes vom Faschismus in die Konzentrationslager gebracht worden. Die Slowenen waren in Ljubljana als Mitglieder der Befreiungsfront der Partisanen (Osvobodilna Fronta) gefangen genommen worden.[5]

Literatur

  • Oswald Burger: Der Stollen. 6. Aufl. Überlingen 2005, ISBN 3-86142-087-2. Herausgegeben vom Verein Dokumentationsstätte Goldbacher Stollen und KZ Aufkirch in Überlingen e. V. (Auslagerung der Rüstungsindustrie nach Überlingen, Dokumentation zum KZ Aufkirch, Abschnitt über KZ-Friedhof Birnau).

Weblinks

 Commons: KZ-Friedhof Birnau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. KZ-Friedhof Birnau
  2. Oswald Burger: Der Stollen. 6. Aufl. Überlingen 2005, ISBN 3-86142-087-2. Dokumentation zum KZ Aufkirch, Abschnitt über KZ-Friedhof Birnau
  3. Oswald Burger: Der Stollen. 6. Aufl. Überlingen 2005, ISBN 3-86142-087-2. S. 30–31, 89.
  4. Oswald Burger: Der Stollen. 6. Aufl. Überlingen 2005, ISBN 3-86142-087-2. S. 28.
  5. Oswald Burger: Der Stollen. 6. Aufl. Überlingen 2005, ISBN 3-86142-087-2. S. 30, 58, 89–94.
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