Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzyklopädie zum Judentum.
Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ... Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten) |
How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida |
KZ Ahrensbök
Das Konzentrationslager Ahrensbök (meist als KZ Ahrensbök bezeichnet) war ein frühes („wildes“) Konzentrationslager in Ahrensbök in Schleswig-Holstein von Oktober 1933 bis Mai 1934.
Bei den Inhaftierten handelte es sich meist um NS-Gegner – größtenteils Kommunisten, Sozialdemokraten, Gewerkschafter – und andere dem Nationalsozialismus Missliebige.
Geschichte
Nach der „Machtergreifung“ der NSDAP wurden durch den Leiter der NSDAP in Eutin Johann Heinrich Böhmcker willkürliche Verhaftungen vorgenommen. Die Inhaftierten wurden zunächst im Gefängnis in Eutin (KZ Eutin) festgehalten.
Ab dem 3. Oktober 1933 wurden die Inhaftierten in Holstendorf bei Ahrensbök in dem Gebäude einer ehemaligen Fabrik untergebracht. Insgesamt wurden im KZ Ahrensbök 300 Häftlinge gefangengehalten – durchschnittlich 50 bis 60 Menschen gleichzeitig. Die Häftlinge wurden u. a. beim Straßenbau eingesetzt. Tote gab es nicht. Nach den Aussagen ehemaliger Häftlinge in Nachkriegsprozessen wurden sie brutal geschlagen, misshandelt und öffentlich gedemütigt.[1]
Im Dezember 1933 erfolgte der Umzug der Häftlinge in ein leerstehendes Schuhgeschäft im Zentrum von Ahrensbök (Plöner Straße), das auch als „Schutzhaftlager Ahrensbök“ bezeichnet wird.
Das KZ Ahrensbök wurde am 9. Mai 1934 aufgelöst (und in dem Gebäude anschließend eine Schule eingerichtet).
Gedenken
In dem Gebäude des „wilden“ KZ Ahrensbök befindet sich heute die Gedenkstätte Ahrensbök, die an dieses erinnert und es dokumentiert.
Literatur
- Jörg Wollenberg: Ahrensbök – eine Kleinstadt im Nationalsozialismus. Konzentrationslager – Zwangsarbeit – Todesmarsch. Edition Temmen: Bremen o. J.
- Jörg Wollenberg: Das Konzentrationslager Ahrensbök-Holstendorf im oldenburgischen Landesteil Lübeck – in: Wolfgang Benz, Barbara Distel: Terror ohne System – Die ersten Konzentrationslager im Nationalsozialismus 1933–1935, Berlin 2001
- Jörg Wollenberg: Unsere Schule war ein KZ. Dokumente zu Arbeitsdienst, Konzentrationslager und Schule in Ahrensbök von 1930–1945. Bremen 2001, ISBN 3-86108-783-9.
- Norbert Fick, Jörg Wollenberg: Ahrensbök. Eine Kleinstadt im Nationalsozialismus. Konzentrationslager – Zwangsarbeit – Todesmarsch und Jörg Wollenberg: Unsere Schule war ein KZ; In: Jahrbuch für Heimatkunde 2004, Eutin (S. 199–200)
- Jörg Wollenberg: Das Konzentrationslager Ahrensbök-Holstendorf, In: Jahrbuch für Heimatkunde 2001, Eutin (S. 144–170)
- Jörg Wollenberg – Spurensuche von Ahrensbök nach Auschwitz und zurück. Die andere Erinnerung und die Grenzen der Wahrheitsfindung – in: Jahrbuch für Heimatkunde (Heimatverband Eutin), Eutin 2007 (Seite 257–298)
- Manfred Bannow-Lindtke (Hg.: Stadt Bad Schwartau) – Bad Schwartau unter dem Hakenkreuz 1929–1945 (Ausstellungsführer), Bad Schwartau 1993 (Kapitel „13. Das Konzentrationslager Eutin“)
- Wilhelm Wulf – Die Flachsröste in Holstendorf und ihre Geschichte; in: Jahrbuch für Heimatkunde – Eutin (Heimatverband Eutin, Eutin 1980 (Seiten 122–124))
Weblinks
- http://www.gedenkstaetteahrensboek.de/ (siehe „Wildes KZ“)
- http://denktag2006.denktag-archiv.de/Das-Ahrensboeker-KZ.1203.0.html
Einzelnachweise
- ↑ Flyer Gedenkstätte Ahrensbök, Trägerverein Gruppe 33
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel KZ Ahrensbök aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |