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KZ-Außenlager Schwarzheide

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Denkmal für die Opfer der Konzentrationslager Schwarzheide und Flossenbürg im Urnenhain auf dem Friedhof Tolkewitz in Dresden

Das KZ-Außenlager Schwarzheide befand sich etwa einen Kilometer nordöstlich vom Ort Schwarzheide entfernt, an der Schipkauer Straße auf Höhe der heutigen Lackanlage der BASF Schwarzheide GmbH.

Während des Zweiten Weltkriegs entstanden vor allem in den heutigen Bundesländern Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern mehr als 100 Außenlager der KZ Sachsenhausen und Ravensbrück. Das KZ-Außenlager Schwarzheide war von 5. Juli 1944 bis 16. April 1945 eines dieser Lager mit ungefähr 10 Holzbaracken in einem Kiefernwäldchen.

Nahe dem Zwangsarbeitslager, in einer Entfernung von rund 100 Metern, befand sich die BRABAG, die Braunkohle-Benzin-AG zur Produktion von synthetischem Treibstoff. Vorher für eine Abteilung deutscher Schutzpolizei, dann als Kriegsgefangenenlager für italienische Gefangene genutzt, wurden am 3. Juli 1944 ungefähr 1000 Inhaftierte von Sachsenhausen hierher verlegt, um nach den Bombardements der Alliierten Wiederaufbauarbeit zu leisten. Für die Häftlinge überraschend wurde die Arbeit im April 1945 plötzlich eingestellt und ab dem 16. April 1945 begann ein Todesmarsch südwärts in Richtung der böhmischen Stadt Warnsdorf. Von hieraus erfolgte über verschiedene Stationen in Güterwagen bis zum 7. Mai 1945, unmittelbar vor der Befreiung durch die Rote Armee, der Rücktransport in das KZ Theresienstadt. Von den ehemals 1000 Häftlingen überlebten nur etwa zweihundert[1] oder nach Angaben von Jakov Tsur, einem ehemaligen Häftling,[2] weniger als ein Drittel.

Literatur

  • Thomas Irmer: Zwangsarbeit von jüdischen KZ-Häftlingen in der Rüstungsproduktion in der Region Berlin-Brandenburg in der Schlussphase des Zweiten Weltkrieges – die Außenlager Glöwen und Schwarzheide des KZ Sachsenhausen. In: Winfried Meyer, Klaus Neitmann (Hrsg.): Zwangsarbeit während der NS-Zeit in Berlin und Brandenburg. Formen, Funktion und Rezeption. Verlag für Berlin und Brandenburg, Potsdam 2001, ISBN 3-932981-31-6, S. 163–175 (Bibliothek der Brandenburgischen und Preußischen Geschichte 7).
  • Schwarzheide. In: Wolfgang Benz, Barbara Distel (Hrsg.): Der Ort des Terrors. Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager. Band 3: Wolfgang Benz, Barbara Distel, Angelika Königseder: Sachsenhausen, Buchenwald. C. H. Beck, München 2006, ISBN 3-406-52963-1, S. 268–271.
  • Schwarzheide. In: Geoffrey P. Megargee (Hrsg.): Encyclopedia of Camps and Ghettos 1933–1945. Indiana University Press, Bloomington IN u. a. 2009, ISBN 978-0-253-35328-3.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Vergleiche Alfred Kantor: „Das Buch des Alfred Kantor“ New York, 1971
  2. Tsur (*1925 in Ostrau als Kurt Cierer) wurde im Juli 1944 zusammen mit 1000 weiteren tschechischen Juden von Auschwitz-Birkenau in das Außenlager Schwarzheide transportiert und emigrierte nach der Befreiung nach Palästina. Später nahm er am Unabhängigkeitskrieg teil und arbeitete bis zu seiner Pensionierung als Lehrer in einem Kibbuz in Israel.
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