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Kairoer Abkommen (1969)

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Das Kairoer Abkommen war eine Vereinbarung am 2. November 1969, die während Gesprächen zwischen Jassir Arafat und dem libanesischen Armeekommandeur General Emile Bustani getroffen wurde.[1] Der ägyptische Präsident Gamal Abdel Nasser soll beim Zustandekommen geholfen haben.[2]

Inhat

Auch wenn nie ein Text veröffentlicht wurde, erschien ein inoffizieller Text in der libanesischen Zeitung An-Nahar am 20. April 1970.[1] Das Abkommen räumte palästinensischen Milizionären mehr Rechte im Libanon ein.[1][3]

Teil des Abkommens betraf 16 UNWRA-Lager im Libanon - Heimat von 300.000 palästinensischen Flüchtlingen. Diese wurden der Gerichtsbarkeit des maronitisch dominierten Armegeheimdienstes Deuxième Bureau entzogen und dem Palestinian Armed Struggle Command -dem militärischen Oberkommando der PLO- unterstellt.[4] Offiziell standen die Lager weiter unter libanesischer Souveränität, ab 1969 wurden sie Basis für die Guerillabewegung.[4][5]

Das Abkommen räumte den Palästinensern auch das Recht an, sich dem bewaffneten Kampf anzuschließen[6] Außerdem erlaubte es ihnen, vom Libanon aus Israel anzugreifen und in den Lagren Herrschaftsgewalt auszuüben[7][8]

Anschließend schuf die PLO de facto einen "Staat im Staate" " im Libanon.[9]

Konsequenzen

In den frühen 1970er Jahren wuchs der palästinensische Einfluß im Libanon, vor allem nach dem Schwarzen September (Jordanien) im September 1970.

Die libanesische Armee konnte dies nicht unterbinden, da sie zu schwach war.[3] Im April 1975 brach der libanesische Bürgerkrieg aus. Die ersten Kämpfe fanden zwischen der PLO und den Christen aus. Später nahm die Libanesische Nationalbewegung auf Seiten der PLO an den Kämpfen teil.[10] Der rechtsgerichtete maronitische Präsident Suleiman Frangieh ruf Syrien zu Hilfe. Die PLO zig sich in den Süden zurück und führte Guerrillaaktionen gegen Israel durch. 1978 marschierte Israel in den Libann ein[10][11]

Weitere Eskalationen führten 1982 zu Israels Invasion in den Libanon.

Rücknahme

Im Juni 1987 unterzeichnete der libanesische Präsident Amine Gemayel ein Gesetz, das das Kairoer Abkommen abschaffte. Das Gesetz wurde vom libanesischen Parlament am 21. Mai 1987 verabschiedet[12] Premierminister Salim El Hoss unterzeichnete es später.

Literatur

  • Cobban, Helena (1984). The Palestinian Liberation Organisation: People, Power, and Politics. Cambridge: Cambridge University Press. ISBN 0-521-27216-5
  • Federal Research Division (2004). Lebanon: A Country Study. Kessinger Publishing. ISBN 1-4191-2943-0
  • Kushner, Harvey, W. (2003). Encyclopedia of Terrorism. Sage Publications. ISBN 0-7619-2408-6
  • Roeder, Philip G. & Rothchild, Donald S. (2005). Sustainable Peace: Power and Democracy After Civil Wars. Cornell University Press. ISBN 0-8014-8974-1
  • Rubenberg, Cheryl A. (1986). Israel and the American National Interest: A Critical Examination. University of Illinois Press. ISBN 0-252-06074-1
  • Solh, Raghid el- (2004). Lebanon and Arabism. I.B.Tauris. ISBN 1-86064-051-6
  • Weinberger, Naomi Joy (1986). Syrian Intervention in Lebanon: The 1975-76 Civil War. New York, NY: Oxford University Press. ISBN 0-19-504010-4
  • Weisburd, Arthur (1997). Use of Force: The Practice of States, 1945-1991. Penn State Press. ISBN 0-271-01680-9

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 Cobban, 1984, S. 47.
  2. Roeder & Rothchild, 2005, S. 231.
  3. 3,0 3,1 Weisburd, 1997, S. 142.
  4. 4,0 4,1 Cobban, 1984, Seite 48.
  5. Cobban, 1984, S. 64.
  6. Weinberger, 1986, S. 126.
  7. Kail C. Ellis: The struggle of a small country in a regional context. In: ASQ. 21, Nr. 1, Winter 1999, S. 5–25. Abgerufen am 17 March 2013.
  8. Mroueh, Wassim: Looking back on almost 7 decades of Cabinet crises. , 14. Juni 2011. Abgerufen am 8. April 2013. 
  9. Rubenberg, 1986, Seite 137
  10. 10,0 10,1 Kushner, 2003, S. 282.
  11. Federal Research Division, 2004, Seite 206.
  12. The New York Times, Lebanese scrap PLO accord, 22. Mai 1987
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Kairoer Abkommen (1969) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.