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Kalamität
Der Begriff Kalamität leitet sich aus altgriechisch καλάμη kalámē für Halm ab und daraus lateinisch calamitas mit der ursprünglichen Bedeutung „Misswuchs des Getreides“. Dieser Begriff wurde im Altertum allgemeiner für jegliches generelles „Übel“ verwendet.
Seit dem Dreißigjährigen Krieg beschreibt die deutsche Translation Kalamität entsprechend ein großes (besonders öffentliches) Unglück, einen Übelstand oder eine Notlage. Als Kalamitosen wurden von einer Kalamität Betroffene und Verunglückte bezeichnet.
Waldkalamitäten
Im Besonderen bezeichnet man als Kalamität in der Forstwirtschaft und der Forstwissenschaft eine Massenerkrankung von Waldbeständen, die zu großflächigen Ausfällen führen können und damit meist mit wirtschaftlichen Folgen für den Menschen verbunden sind. Insbesondere Monokulturen und Altersklassenwälder sind von Kalamitäten betroffen. Häufig werden diese durch Massenvermehrungen von Pflanzenfressern ausgelöst. In diesem Zusammenhang wird beispielsweise von Borkenkäfer-, Nonnen-, Kieferneulen- oder Schwammspinner-Kalamitäten gesprochen. Auch abiotische Schäden wie Sturmschäden oder Schneebruch werden als Kalamitäten bezeichnet.
Der Eintritt größerer Kalamitäten ist mit Störungen der planmäßigen Bewirtschaftung verbunden: Je nach Schadausmaß ist die bestands- oder betriebsweise Planung hinfällig. Bis zum Vorliegen neuer Nutzungsplanungen werden veränderte Hiebsätze verwendet. Die Bewältigung größerer Kalamitäten bedeutet meist auch große Herausforderungen hinsichtlich der Arbeitskräfteplanung, Logistik und Holzabsatzplanung; die Aufarbeitung von Kalamitätsholz (auch "Käferholz")[1] ist häufig mit besonderen Gefahren für die eingesetzten Waldarbeiter verbunden und erfordert die Einhaltung besonderer Vorschriften zur Unfallverhütung. Kalamitäten ziehen häufig Waldschutzrisiken nach sich, etwa durch Vermehrung von Schadorganismen im Kalamitätsjahr oder in den Folgejahren oder durch reduzierte physikalische Stabilität (Windanfälligkeit angerissener Waldbestände). Daher ist nach dem Auftreten von Kalamitäten ein Schwerpunkt auf die Reduzierung der Risiken von Folgekalamitäten zu legen.
Literatur
- Fritz Schwerdtfeger: Die Waldkrankheiten. Lehrbuch der Forstpathologie und des Forstschutzes. 4., neubearbeitete Auflage, Parey, Hamburg und Berlin 1981, ISBN 3-490-09116-7.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Badische Zeitung: Wie Käferholz Häuser und Wohnungen schmücken kann - Titisee-Neustadt - Badische Zeitung. Abgerufen am 24. Juli 2021.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Kalamität aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |