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Kalonymus Kalman Shapira

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Kalonymus Kalman Shapira

Kalonymus Kalman Shapira (geb. 1889; ermordet 3. November 1943 - Jahrzeit: 4. Cheschwan), Piaseczner Rebbe

Leben

Rabbiner Kalonymus Kalman Shapira wurde 1889 im polnischen Grozhisk geboren. Sein Vater, der Grozhisker Rebbe Elimelech Shapira, der Imre Elimelech, starb, als sein Sohn drei Jahre alt war. Er wurde von seiner Mutter Chana Bracha und seinem Verwandten, dem (sechsten) Kozhnitzer Rebben, Rav Yerachmiel Moshe Hopsztajn, erzogen, dessen Tochter er 1905 heiratete.

1909 wurde er der Rebbe von Piaseczno, einem Vorort von Warschau, und schon bald hatte er viele Anhänger, darunter auch Chassidim seines Vaters.

Im Jahre 1923 gründete er die Jeschiwa Da’as Mosche, die sich zu einer der größten chassidischen Jeschiwot im Warschau der Zwischenkriegszeit entwickelte. Warschau wurde im nun unabhängigen polnischen Staat als das „Paris Osteuropas“ betrachtet und offerierte ein vielfältiges, hauptsächlich areligiöses jüdisches Leben.

Rabbiner Shapira entwickelte einen neuen Ansatz im orthodoxen Erziehungssystem, das jungen Leuten die Werte der chassidischen Lebensweise auf frische Weise nahebrachte, und präsentierte so eine Alternative sowohl zum teils erstarrten Lernstil der Jeschiwot als auch zu den säkularen Ideologien, die scharenweise Anhänger fanden. In seinem 1932 erschienenen Buch „Chowas HaTalmidim“ erläutert er sein Ziel, seine Schüler zu aktiven Partnern ihrer eigenen Erziehung zu machen und sie mit der Pracht des jüdischen Lebens vertraut zu machen und zu verbinden.

Nach Ausbruch des Zweiten Weltkriegs inspirierte Rabbiner Shapira im Warschauer Ghetto als Lehrer und geistiger Führer. Er wurde nach dem Aufstand im Ghetto 1943 ins Arbeitslager nach Trawniki deportiert, wo er am 3. November 1943 erschossen wurde (vgl. "Aktion Erntefest").

Rabbiner Shapira wird auch der Rebbe des Warschauer Ghettos genannt. Er schrieb dort von 1939 bis 1942 Kommentare zum Wochenabschnitt, die er 1943 mit anderen Papieren im Ghetto versteckte. Nach dem Krieg wurden seine Schriften von einem Bauarbeiter gefunden und sein Parscha-Kommentar als „Esch Kodesch“ veröffentlicht. Darin befasst er sich mit grundlegenden Fragen wie dem Glauben, der Bedeutung von Leiden, dem Schicksal des jüdischen Volkes und dem Kampf zwischen Gut und Böse – geschrieben unter extremen, lebensbedrohlichen Umständen.


Hinweis: Der Text dieses Jewiki-Artikels beruht u. a. auf biographischen Mitteilungen verschiedener ORD-Newsletter aus den Jahren 2014 und 2015.

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