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Kampala
Kampala [kamˈpaːla, engl. kæmˈpɑːlə] ist die Hauptstadt von Uganda mit etwa 1,5 Millionen Einwohnern und gleichzeitig eine der 127 Verwaltungseinheiten auf Distriktebene von Uganda. Sie liegt einige Kilometer vom Victoriasee entfernt.
Geschichte
Der Name „Kampala“ leitet sich von Kasozi K'Empala her, was „Hügel der Antilopen“ bedeutet.
Kampala wuchs um ein Fort herum, das von Frederick Lugard 1890 für die British East Africa Company gebaut worden war. Der zentrale Nakasero-Hügel in Kampala soll zur Zeit der Stadtgründung von domestizierten Impala-Antilopen beweidet worden sein, die im Besitz des Königs von Buganda standen. Von 1900 bis 1905 war der Ort Hauptstadt des britischen Protektorats Uganda. 1962 löste Kampala Entebbe als nationale Hauptstadt ab. Große Teile der Stadt wurden nach dem Sturz des Diktators Idi Amin im Jahre 1979 und in dem nachfolgenden Bürgerkrieg zerstört, seither aber wieder aufgebaut.
Bevölkerung
Kampala ist ursprünglich eine Siedlung der Luganda sprechenden Baganda, die noch immer einen großen Teil der Bevölkerung stellen. Daneben leben auch Mitglieder vieler anderer ugandischer Ethnien sowie Asiaten und Europäer in der afrikanischen Metropole.
Jahr | Einwohner |
---|---|
Zensus 1959 | 46.000 |
Zensus 1969 | 330.700 |
Zensus 1980 | 458.503 |
Zensus 1991 | 774.241 |
Zensus 2002 | 1.208.544 |
Schätzung 2005 | 1.353.236 |
Schätzung 2008[1] | 1.420.000 |
In der Agglomeration von Kampala leben 2.843.000 Einwohner (Stand: 2017). Da die Bevölkerung Ugandas stark wächst und zudem eine Abwanderung in die Städte erfolgt, gehört Kampala zu den am rasantesten wachsenden Metropolen weltweit. Im Jahr 2050 wird mit einer Einwohnerzahl von 9,4 Millionen in der Agglomeration gerechnet. Für das Jahr 2100 liegt die Prognose sogar bei 40,1 Millionen. Auch wenn derart langfristige Prognosen mit starken Unsicherheiten belegt sind, verdeutlichen sie die enormen Herausforderungen, mit denen sich die Stadt aufgrund ihres extremen demographischen Wachstums in Zukunft konfrontiert sieht.[2]
Kultur
In Kampala haben die 1922 gegründete Makerere-Universität und die 1954 gegründete Technische Universität Kampala ihren Sitz.
Seit alters her ist Kampala ein Zentrum der christlichen Mission. Zwischen den Städten Kampala und Jinja findet eine alljährliche Marienpilgerfahrt statt, der sich regelmäßig bis zu 300 christliche Pilger anschließen.
An Sakralbauten existieren unter anderem die römisch-katholische Rubaga-Kathedrale und die anglikanische Namirembe-Kathedrale, die jeweils Sitz eines Bischofs sind, die islamische Kibuli-Moschee, Sikh- und Hindu-Tempel sowie das einzige Haus der Andacht der Bahai in Afrika. Mit finanzieller Unterstützung des ehemaligen Staatsoberhauptes Libyens Muammar al-Gaddafi wurde die große Gaddafi National-Moschee errichtet, die besichtigt werden kann. Vom Minarett ist das Stadtzentrum gut zu überblicken.
Einige Kilometer außerhalb des Stadtzentrums von Kampala befinden sich die Kasubi Tombs, die Gräber der Könige von Buganda. Sie sind 2001 in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen worden. Im März 2010 brannte die zentrale Grabstätte unter bisher ungeklärten Umständen ab. Damit verlor die Hauptstadt ihre wichtigste kulturhistorische Sehenswürdigkeit.
Für das Jahr 2017 hat die ISESCO Kampala zur Hauptstadt der Islamischen Kultur der afrikanischen Region ernannt.
Wirtschaft
Unter anderem werden in Kampala Möbel und Maschinenteile gefertigt. Landwirtschaftliche Exporte schließen Kaffee, Baumwolle, Tee und Zucker ein. Des Weiteren ist Kampala Sitz der East African Development Bank sowie der Uganda Communications Commission.
Der internationale Flughafen Ugandas, der Entebbe International Airport, befindet sich in der 35 km entfernten Stadt Entebbe. Der wichtigste Hafen für die Stadt ist das etwa 10 km entfernte Port Bell. Mit der von den britischen Kolonialherren zwischen 1896 und 1931 errichteten Uganda-Bahn existiert eine Bahnverbindung in Richtung Nairobi und Mombasa und damit an den Indischen Ozean, weitere Bahnverbindungen nach Malaba, Kasese und Pakwach werden nur für den Güterverkehr genutzt.
Auf dem Nakasero-Hügel in zentraler Lage befindet sich heute ein Hotel der Sheraton-Kette inmitten der Jubilee Gardens, einem ausgedehnten Park.
Klima
Das Klima ist durch die Lage in der Nähe des Äquators ganzjährig ausgeglichen warm, aber auf Grund der Höhenlage nicht übermäßig heiß.
Kampala | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Klimadiagramm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Kampala
Quelle: [3]
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In Kampala gibt es im Durchschnitt an 290 Tagen im Jahr Gewitter – es ist damit das gewitterreichste Gebiet der Erde.[4]
UN
Kampala ist (Stand Juni 2010) Sitz von elf „UN Agencies“, also Agenturen verschiedener Organisationen oder Programme der Vereinten Nationen.[5]
- International Maritime Organization (IMO)
- International Monetary Fund (IMF) = IWF
- United Nations Children's Fund – Kenya Country Office (UNICEF-Uganda)
- United Nations Development Fund for Women (UNIFEM)
- United Nations Development Programme (UNDP) – Uganda
- United Nations Industrial Development Organization (UNIDO)
- United Nations Population Fund (UNFPA)
- United Nations Programme on HIV/AIDS (UNAIDS)
- World Bank
- World Food Programme (WFP)
- World Health Organization (WHO)
Wegen des langjährigen Bürgerkrieges in Uganda sind einige dieser „Agencies“ eher Zweigstellen der UN in Nairobi; die UN hat eine Organisationseinheit „Kenya, Uganda and The Seychelles“.
Bürgermeister
- 1950–1955 Sir Amar Nath Maini
- 1955–1956 K. H. Dale
- 1956–1958 C. Lewis
- 1958–1959 C. E. Develin
- 1959–1961 S. W. Kulubya
- 1962B. Saben
- 1963P. I. Patel
- 1963–1965 P. N. Kavuma
- 1965–1968 W. Y. Nega
- 1968–1969 A G. Mehta
- 1969–1971 E. W. Nakibinge
- 1971–1982 George Franck Walusimbi Mpanga
- 1982–1986 Fred Ssemaganda
- 1987–1989 Joseph Wasswa Ziritwawula
- 1989–1997 Christopher Iga
- 1998Haji Nasser Ntege Ssebagala
- 1999–2005 John Ssebaana Kizito
- 2006–2011 Haji Nasser Ntege Ssebagala
- 2011–Erias Lukwago[6][7]
Sport
Kampala ist die Heimat des Fußballklubs Blue Bats Kampala.
Söhne und Töchter der Stadt
Politiker
- Haji Nasser Ntege Ssebagala (* 1947), mehrfacher Bürgermeister von Kampala
Sportler
- Dirk Beuchler (* 1971), deutscher Handballtrainer
- Tenywa Bonseu (* 1976), Fußballspieler
- Ayub Kalule (* 1954), Boxer
- John Mugabi (* 1960), Boxer
- Magid Musisi (* 1968; † 2005), Fußballspieler
- Sarah Nambawa (* 1985), Leichtathletin
- Savio Nsereko (* 1989), deutscher Fußballspieler
- David Obua (* 1984), Fußballspieler
- Peter Okhello (* 1972), Boxer
- Ibrahim Sekagya (* 1980), Fußballspieler
- Pione Sisto (* 1995), südsudanesisch-dänischer Fußballspieler
- Eugene Sseppuya (* 1983), Fußballspieler
- Mike Sserumagga (* 1989), Fußballspieler
Weitere
- Florence Kasumba (* 1976), deutsche Schauspielerin
- Isaac Nabwana (* 1973), Regisseur und Begründer des „Wakaliwood“-Kinos
- John Sentamu (* 1949), Erzbischof von York und Primas von England und damit nach dem Erzbischof von Canterbury der zweithöchste Würdenträger der Church of England
- Pilkington Ssengendo (* 1942), Maler
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ 2002 and 2008 Population Estimates for Kampala. Citypopulation.de. 1. Juli 2008. Abgerufen am 30. Juni 2010.
- ↑ City Population 2100 | Sustainability Today. Abgerufen am 24. Juli 2018 (english).
- ↑ Tabelle:BBC Weather Kampala
- ↑ Sir Ranulph Fiennes, Sebastian Junger, u. a.: Extreme der Erde, National Geographic Deutschland, Hamburg 2004, ISBN 3-936559-31-7, Seite 154
- ↑ United Nations Information Centre in Nairobi – Kenya, Uganda and The Seychelles: UN Country team for Uganda.
- ↑ Erias Lukwago the new Kampala city mayor 2011-2016
- ↑ Lukwago takes Kampala Mayor seat again
Vorlage:Navigationsleiste Distrikte von Uganda
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Kampala aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |