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Kanone
Eine Kanone ist ein Geschütz mit einem großen Verhältnis Rohrlänge zu Kaliber (Kaliberlänge ≥ 20), die meist zum Flachfeuer verwendet wird. Umgangssprachlich wird zwischen den Begriffen Geschütz und Kanone oft kein Unterschied gemacht, obwohl Geschütz ein Oberbegriff ist, der sowohl die Kanonen als auch die Mörser und Haubitzen umfasst.
Der Begriff stammt vom italienischen Wort canna (französisch quennon) für „Röhre“ oder „Rohr“, das um die Augmentativendung „-one“ erweitert ist. Canna selbst geht wieder auf das griechische Wort Kanon für Stange zurück. Geschütze gibt es, unter verschiedenen Bezeichnungen, im deutschen Sprachraum seit dem 14. Jahrhundert. Der Begriff Kanone hat sich im Deutschen erst im 17. Jahrhundert eingebürgert.[1] Eine Unterscheidung der Geschützarten Kanone, Haubitze und Mörser lässt sich im 18. Jahrhundert belegen.[2]
In frühen Zeiten galt vor allem die Art der verschossenen Munition und die Kaliberlänge als Unterscheidungskriterium. Kanonen verschossen Vollkugeln und auf kurze Distanz Kartätschen im Direktschuss. Die 1683 erfundenen Haubitzen verschossen Kugelgranaten mit Zeitzündern im Direkt- und leichten Bogenschuss und Mörser verschossen solche im Steilfeuer. Haubitzen und Mörser wurden früher auch als Kammerstück bezeichnet, da das hintere Ende der Rohrseele, die Pulverkammer, im Durchmesser reduziert war. Kammergeschütze haben ein zweigeteiltes Rohr.
Moderne Kanonen sind Flachfeuergeschütze mit einer Elevationsmöglichkeit bis etwa 35°. Da sie dem Geschoss aufgrund der hohen Mündungsgeschwindigkeit eine gestreckte Flugbahn erteilen, sind sie für indirektes Feuer und zum Direktschuss einsetzbar. Im Gegensatz dazu werden Haubitzen (Elevation bis 75°) und Mörser als Steilfeuergeschütze für indirektes Feuer eingesetzt, wobei bei Haubitzen zur Nahabwehr auch Direktfeuer möglich ist.
Die Panzerabwehrkanonen wurden wegen Ineffektivität gegenüber den modernen Panzerungen durch die leichteren und beweglichen Panzerabwehrlenkwaffen abgelöst.
Der Begriff Kanone wird heute noch für die Hauptwaffe von Kampfpanzern, die Flugabwehrkanone oder kleinere Maschinenkanonen verwendet. In der Militärtechnik wird der Begriff ebenfalls für als Waffe benutzte Laser und elektromagnetische Kanonen wie Railgun und Coilgun verwendet.
Redensart
Mit dem Begriff Kanone sind einige Redensarten verbunden:
- „Kanonenstiefel“ wurden metaphorisch hohe und mächtige Stiefel genannt.
- auf einem bestimmten Gebiet herausragende Person (Beispiel: Sportskanone).
- „Kanonenfutter“ ist eine metaphorische Bezeichnung für häufig gering ausgebildete oder schlecht ausgerüstete Soldaten, die in einen nahezu aussichtslosen Kampf geschickt werden (ähnlich: 'Himmelfahrtskommando')
- „unter aller Kanone“ (eine außerordentlich schlechte Leistung) hat mit der Kanone als Geschütz nichts zu tun und geht auf die lateinische Floskel sub omni canone (lat. unterhalb jeden Maßstabes) zurück.
- „mit Kanonen auf Spatzen schießen“ bedeutet, es mit einer Maßnahme zu übertreiben / völlig unverhältnismäßig zu (re)agieren
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Franz Harder: Werden und Wanden unserer Wörter, 1897, Seite 79 (Online in der Google Buchsuche)
- ↑ Johann Christoph Adelung: Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1793 [1]
Weblinks
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Kanone aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |