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Kapuzinerkressen
Kapuzinerkressen | ||||||||||||
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Kleine Kapuzinerkresse (Tropaeolum minus) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name der Familie | ||||||||||||
Tropaeolaceae | ||||||||||||
Juss. ex DC. | ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name der Gattung | ||||||||||||
Tropaeolum | ||||||||||||
L. |
Die Kapuzinerkressen (Tropaeolum) sind die einzige Pflanzengattung der Familie der Kapuzinerkressengewächse (Tropaeolaceae) innerhalb der Ordnung der Kreuzblütlerartigen (Brassicales). Arzneipflanze des Jahres 2013 ist die Große Kapuzinerkresse.
Beschreibung
Es sind kletternde bis kriechende, saftige, ein- bis mehrjährige krautige Pflanzen. Die Stängel sind niederliegend oder kletternd. Manche Arten bilden Wurzelknollen (Beispiel: Knollige Kapuzinerkresse). Kletternde Arten besitzen berührungsempfindliche, windende Blattstiele. Die meist wechselständigen, manchmal im unteren Bereich gegenständigen Laubblätter sind gestielt. Die Blattspreite ist schildförmig, handförmig gespalten, tief gelappt bis gefiedert. Nebenblätter sind vorhanden oder fehlen.
Die meist einzeln in den Blattachseln stehenden Blüten sind auffällig gefärbt, meist groß, zwittrig, zygomorph und gespornt. Der Blütenkelch besteht aus fünf Kelchblättern, von denen drei miteinander verwachsene einen langen Nektarsporn bilden. Die Blütenkrone besteht aus fünf freien, meist genagelten Kronblättern, wobei die beiden oberen kleiner als die unteren sind. Pro Blüte gibt es acht freie, fertile Staubblätter. Drei Fruchtblätter sind zu einem oberständigen Fruchtknoten verwachsen. Der Griffel endet in einer dreilappigen Narbe oder mit drei Narben. Die Bestäubung erfolgt meist durch Insekten (Entomophilie).
Es werden Spaltfrüchte gebildet, die in je drei Nüsschen oder Steinfrüchte zerfallen. Der Embryo ist gerade mit dicken, fleischigen Keimblättern (Kotyledonen) und ohne Endosperm.
Die Benetzbarkeit der Blattoberfläche ist gering. Wasser perlt in Tropfen ab, wie es auch bei Lotosblumen beobachtet werden kann, und nimmt dabei auf der Oberfläche anhaftende Schmutzpartikel mit (Lotuseffekt).[1][2][3]
Verbreitung
Ursprünglich sind sie in Südamerika und Mittelamerika heimisch, dort vor allem im Gebirge von Mexiko bis Mittelchile und Argentinien. Als Zierpflanze sind manche Arten heute weltweit in gemäßigter Zone verbreitet.
Etymologie
Der scharfe Geschmack der Pflanzen, der durch die darin enthaltenen Senfölglycoside verursacht wird, gab der Kresse ihren Namen, abgeleitet vom althochdeutschen Wort cresso ‚scharf‘.[4][5] Der Gattungsname Tropaeolum leitet sich vom griechischen Begriff Tropaion ab, der ein antikes Siegessymbol bezeichnete, ein Gerüst, das mit Waffen besiegter Gegner behängt war. Carl von Linné erinnerten die Form der Blätter an einen Schild und die Blüten an einen Helm.[6]
Nutzung
Charakteristisch für die Familie sind Senfölglykoside und Myrosinzellen, erucasäurehaltige Samenöle und Oxalatstoffwechsel, der mit dem der Kreuzblütengewächse übereinstimmt.
Etwa acht Arten werden als Zierpflanzen kultiviert, eine Art wird zu Nahrungszwecken angebaut:
- Große Kapuzinerkresse (Tropaeolum majus L.). Zierpflanze. Benzylsenföl der Art wirkt antibakteriell, deshalb arzneiliche Nutzung. Auch zum Verzehr geeignet: junge Blätter als würzende Zutat für Salate, Blüten als essbare Verzierung, geschlossene Knospen sowie unreife Samen eingelegt in Essig und Salzlake als Kapernersatz.
- Kanarische Kapuzinerkresse (Tropaeolum peregrinum L.). Einjährige Kletterpflanze, als Zierpflanze genutzt.
- Knollige Kapuzinerkresse (Tropaeolum tuberosum Ruiz & Pav.). Knolle dient in Südamerika als Nahrungsmittel.
Medizin
Die Inhaltsstoffe der Kapuzinerkresse, wie zum Beispiel Senföle, wirken unter anderem gegen bestimmte Viren, Bakterien und Hefepilze. Die Kapuzinerkresse kann gegen Schmerzen, zur Verbesserung der Wundheilung, bei Verdauungsstörungen sowie gegen Infekte der oberen Atemwege, eingesetzt werden. Die Kapuzinerkresse hat, so die Forscher, das Potential, in Zukunft eine Alternative zu herkömmlichen Antibiotika zu sein.
Systematik
Die frühere monotypische Gattung Magallana Cav., die in Patagonien heimisch und nach Magellan benannt ist, und die Gattung Trophaeastrum Sparre werden heute in diese Familie eingegliedert. Die Familie besteht dann heute nur aus der Gattung Tropaeolum mit etwa 90 Arten (Auswahl):[7]
- Tropaeolum ciliatum Ruiz & Pav.; Heimat: Chile
- Große Kapuzinerkresse (Tropaeolum majus L.); nirgends wild bekannt, stammt wahrscheinlich aus Südamerika
- Kleine Kapuzinerkresse (Tropaeolum minus L.); Heimat: Ecuador, Peru
- Tropaeolum moritzianum[8]Klotzsch
- Tropaeolum peltophorum Benth.; Heimat: Kolumbien, Ecuador, Peru
- Kanarische Kapuzinerkresse (Tropaeolum peregrinum L.); Heimat: Peru
- Tropaeolum polyphyllum Cav.; Heimat: Argentinien, Chile
- Tropaeolum smithii DC.; Heimat: Anden von Kolumbien, Venezuela, Ecuador und Peru
- Tropaeolum speciosum Poepp. & Endl.; Heimat: Chile
- Tropaeolum tricolor Sweet
- Knollige Kapuzinerkresse (Tropaeolum tuberosum Ruiz & Pav.); Heimat: Kolumbien, Bolivien, Ecuador und Peru
Quellen
- Die Familie der Tropaeolaceae bei der APWebsite (englisch)
- Beschreibung der Familie der Tropaeolaceae bei DELTA. (englisch)
- Beschreibung bei der Western Australian Flora. (englisch)
- BR
Literatur
- Liu Quanru & Lihua Zhou: Flora of China, Volume 11, Seite 33: Online. (englisch)
- D. Frohne, U. Jensen: Systematik des Pflanzenreichs, 3. Aufl., 355 S., G. Fischer, Stuttgart-New York 1985.
- Vernon Hilton Heywood: Blütenpflanzen der Welt, 336 S., Birkhäuser Basel-Boston-Stuttgart 1978.
Einzelnachweise
- ↑ http://www.madaus.de/Kapuzinerkresse.1608.0.html
- ↑ http://www.inspiration-natur.net/1137.html
- ↑ Rolf Froböse: Wenn Frösche vom Himmel fallen. Die verrücktesten Naturphänomene. Wiley-VCH Verlag, Weinheim 2007, S. 170. ISBN 3-527-31659-0
- ↑ Kressen. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 28. Juni 2012.
- ↑ Gartenkresse Lepidium sativum (PDF; 680 kB). Pädagogische Hochschule Karlsruhe.
- ↑ Flora of North America: Magnoliophyta: Salicaceae to Brassicaceae, Oxford University Press, 15. März 2010, S. 166.
- ↑ Tropaeolum im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland.
- ↑ Allg. Gartenzeitung (Otto & Dietrich) 1838(pdf; 108 MB), Seite 241
Weblinks
- Eintrag bei Plants for a Future. (englisch)
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