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Karl Ettlinger
Karl Ettlinger (Pseudonyme: Karlchen, Helios, Bim; geb. 22. Januar 1882 in Frankfurt am Main; gest. 29. Mai 1939 in Berlin) war ein deutscher Journalist und humoristischer Schriftsteller.
Leben
Ettlinger war ein Sohn des jüdischen Frankfurter Kaufmanns Emil Ettlinger und seiner Frau Mathilde geb. Oppenheim. Sein älterer Bruder war der Philosoph Max Ettlinger. Ab 1902 veröffentlichte er regelmäßig Gedichte in Frankfurter Mundart in der damals sehr populären Wochenzeitschrift Die Jugend (siehe auch: Jugendstil). Als glühender Patriot zog er in den Ersten Weltkrieg und schrieb Karlchens Kriegsberichte mit einer Auflage von rund 150.000 Exemplaren. 1916 schwer verwundet wurde er nach langem Lazarettaufenthalt aus dem Kriegsdienst entlassen. Nach dem Krieg kurzzeitig Redaktionsleiter der Jugend, arbeitete er ab 1918 als Freier Schriftsteller. 1927 beendete er die Zusammenarbeit mit der Zeitschrift.
Er schrieb in deutschsprachigen Zeitungen und Zeitschriften, war Mitarbeiter bei Rundfunksendungen und trat häufig in Kabaretts auf. Mit Karlchenabenden war er besonders in Badeorten und größeren Städten in Deutschland unterwegs. 1933 mit der Machtübernahme des Nationalsozialismus wurde er mit ersten Arbeitsverboten belegt. 1939 erhielt er endgültiges Schreibverbot und die Auflage, seinen Wohnort Egern am Tegernsee zu verlassen.
Zur Vorbereitung der Ausreise zu seinem Bruder in die USA reiste er über Frankfurt nach Berlin. Dort musste er an der Galle operiert werden und erlag einem Herzversagen nach der Operation in einem jüdischen Krankenhaus. Er liegt in Frankfurt begraben.
Werk
Von Ettlinger liegen rund 40 Buchveröffentlichungen und rund 1700 Artikel in der Zeitschrift Jugend vor, teilweise in Neuauflagen.
Sein Leben lang fühlte er sich mit seiner Heimatstadt Frankfurt verbunden, einige Werke sind in Frankfurter Mundart verfasst.
Seit 2002 würdigt das Frankfurter Mundart-Rezitations-Theater REZI*BABBEL den Frankfurter Lausbub mit dem Programm Ach, Fräulein, forchbar wallt mei Blut!, welches auch auf CD erhältlich ist.
Werke
- Fräulein Tugendschön, die edle Gouvernante und andere Humoresken. Georg Müller, München.
- Moritzchens Tagebuch. Mitgeteilt von Karl Ettlinger. Berlin 1908
- Tagebuch eines Glücklich-Verheirateten. Unterschlagen und mitgeteilt von Karlchen. Georg Müller, München.
- Grandebouche und Lausikoff, 1915 (erschien in 60 Auflagen)
- Die geteilte Walküre
- Unschenierte Gedichtcher von eme alde Frankforder, 1916
- Benno Stehkragen, 1917 (100 000 verkaufte Exemplare)
- Der Kanuff und andere Humoresken. Georg Müller, München.
- In Freiheit dressiert. Humoresken. Georg Müller, München.
- Lieder eines Landsturmmannes. Georg Müller, München.
- Unsere Donna. Das Tagebuch eines modernen Dienstmädchens. Georg Müller, München.
- Mister Galgenstrick, 1915 (brachte es auf 150 000 verkaufte Exemplare)
- Der Widerspenstigen Zähmung. Roman. Georg Müller, München.
- Marquis Bonvivant. Mit Zeichnungen von M. Schwarzer. Georg Müller, München.
- Das Verhältnis
- Die verhexte Stadt. Eine heitere Spitzbubengeschichte. Georg Müller, München 1922.
- Die duldsame Eva. Erzählung. Georg Müller, München.
- Karlchen-Album. Mit lustigen Zeichnungen von Carl Sturtzkopf. Georg Müller, München 1923.
- Aus fröhlichem Herzen, 1928
- Der ewige Lausbub, 1931
- Der erschossene Storch,1931
Literatur
- Rüdiger Frommholz: Ettlinger, Karl Emil. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 4, Duncker & Humblot, Berlin 1959, S. 666 (Onlinefassung).
- Sabine Hock (Hrsg.): Karlchens Erfolg und Verfolgung. Die Lebensgeschichte des Schriftstellers Karl Ettlinger (1882-1939). Verlag Michaela Naumann, Nidderau 1997; ISBN 3-924490-84-8.
- Sabine Hock: Ich bin ein Spötter nur, ein loser ... Karl Ettlinger (1882-1939) und seine Mitarbeit bei der Münchner Wochenschrift Jugend in der Zeit von 1902 bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs. Verlag Michaela Naumann, Nidderau 1998; ISBN 3-924490-94-5.
- Ettlinger, Karl. In: Lexikon deutsch-jüdischer Autoren. Band 6: Dore–Fein. Hrsg. vom Archiv Bibliographia Judaica. Saur, München 1998, ISBN 3-598-22686-1, S. 428–441.
Weblinks
- Literatur von und über Karl Ettlinger im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Werke von Karl Ettlinger als Online-Texte. In: Project Gutenberg.
- Karlchens Erfolg
- Rezi-Babbel
- BUNDESARCHIV - Zentrale Datenbank Nachlässe In: nachlassdatenbank.de. Abgerufen am 30. August 2016 (Informationen über den Nachlass Karl Ettlingers im Institut für Stadtgeschichte Frankfurt).
Personendaten | |
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NAME | Ettlinger, Karl |
ALTERNATIVNAMEN | Karlchen; Helios; Bim |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Schriftsteller |
GEBURTSDATUM | 22. Januar 1882 |
GEBURTSORT | Frankfurt am Main |
STERBEDATUM | 29. Mai 1939 |
STERBEORT | Berlin |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Karl Ettlinger aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |