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Karl Heinz Esser
Karl Heinz Esser (geb. 8. Juni 1912 in Bonn; gest. 3. September 1999) war ein deutscher Kunsthistoriker und Mitarbeiter des Einsatzstabs Reichsleiter Rosenberg. 1952 wurde er Direktor der Mainzer Museen.
Leben und Werk
Esser wurde als Sohn eines Medizinprofessors der Bonner Universität geboren. Er studierte Kunstgeschichte an der Universität Marburg und trat der NSDAP (Mitgliedsnr. 4.614.981) rückwirkend zum 1. Mai 1937 bei. 1940 wurde er bei Alfred Stange mit einer Arbeit zur Wallfahrtskirche zu Vierzehnheiligen an der Universität Bonn zum Dr. phil. promoviert.[1] Auf Vermittlung von Stange trat Esser dem Einsatzstab Reichsleiter Rosenberg (ERR) bei und war in der Folge am Raub von Kulturgütern, insbesondere von Bibliotheken im Baltikum, in der Ukraine und in Belgien beteiligt. 1941 beschäftigte er sich mit der Verwertung der Bibliothek des nach Russland geflohenen Julius Genss. 1943 wurde er zum Obereinsatzführer (OEF) ernannt und vom Sonderstab an die „Einsatzstelle Brüssel” versetzt.[2] Im OSS (USS Office of Strategic Services) Art Looting Intelligence Unit (ALIU) Reports 1945-1946 and ALIU Red Flag Names List and Index wird er auch als Mitarbeiter des ERR in Paris genannt.[3]
Nach dem Krieg holte ihn sein Bonner Freund und Studienkollege Fritz Arens als Assistent an die Museen in Mainz. Bereits 1952 wurde er als Nachfolger von Arens zum Direktor der Städtischen Gemäldegalerie und des Altertumsmuseums berufen, die er anschließend, nach Verhandlungen mit dem Land Rheinland-Pfalz und der Stadt Mainz, 1967 zum „Mittelrheinischen Landesmuseum Mainz‘‘ vereinigte.[4] Esser kuratierte die Ausstellungen im Mainzer Museum, das er nach seinem Dienstantritt, bedingt durch die Kriegsschäden und die Erweiterung des Hauses, auf- und ausbaute. Unter anderem betrieb er den Anbau in der Schießgartenstraße in den 1970er Jahren. Esser veröffentlichte zahlreiche Schriften zur Kunst und zur Architekturgeschichte, wobei sein Hauptinteresse der Baugeschichte von Mainz und seiner Umgebung galt. An der Zuschreibung des „Mainzer Marmorkopfs” war er maßgeblich beteiligt.[5] Zum 30. Juni 1977 ging Esser in den Ruhestand. Er starb 87-jährig im Jahr 1999.
Literatur
- Mainzer Zeitschrift. Mittelrheinisches Jahrbuch für Archäologie, Kunst und Geschichte - Band 99 - Seite 178 (Nachruf)
- Erika Simon: Der Mainzer Kopf nach 15 Jahren. Karl Heinz Esser zum 65. Geburtstag. Mainzer Zeitschrift 71/72, 1976/77, Seite 101–109
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Karl Heinz Esser: Darstellung der Formen und Wirkungen der Wallfahrtskirche zu Vierzehnheiligen: mit einem Anhang über den "Architektur-Raum" als "Erlebnistraum.", Druckerei J. Duckwitz, 1940
- ↑ Jens Hoppe: Dr. Karl Heinz Esser beim Einsatzstab Bereichsleiter Rosenberg für die besetzten Gebiete. In: Mainzer Zeitschrift. 105, 2010, S. 179–199
- ↑ OSS (USS Office of Strategic Services) Art Looting Intelligence Unit (ALIU) Reports 1945-1946 and ALIU Red Flag Names List and Index
- ↑ Jens Hoppe: Jüdische Geschichte und Kultur in Museen: zur nichtjüdischen Museologie des Jüdischen in Deutschland, Band 393 von Internationale Hochschulschriften, Waxmann Verlag, 2001 ISBN 978-3-83096178-9, S. 113
- ↑ Kopf im Sand. In: Der Spiegel 24/1980 vom 6. Juni 1980
Personendaten | |
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NAME | Esser, Karl Heinz |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Kunsthistoriker, Denkmalpfleger und Hochschullehrer |
GEBURTSDATUM | 8. Juni 1912 |
GEBURTSORT | Bonn |
STERBEDATUM | 3. September 1999 |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Karl Heinz Esser aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |