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Karl Wilhelm Ideler
Karl Wilhelm Ideler (* 25. Oktober 1795 in Bentwisch bei Wittenberge/Mark Brandenburg; † 29. Juli 1860 in Cumlosen/in der Prignitz bei Wittenberge) war ein deutscher Psychiater („Irrenarzt“) und Vertreter der psychischen Richtung.
Leben
Ideler war Sohn eines Bentwischs Pfarrers. Nachdem sein Vater gestorben war, kam er zu einem Onkel nach Berlin, der dort Mathematikprofessor war, und wuchs dort auf. Ideler studierte ab 1811 Medizin an der Universität Berlin (Friedrich-Wilhelm-Institut) und promovierte dort mit der Arbeit De principio nervorum activo imponderabili 1820 zum Doktor. Ab 1821 war er als praktischer Arzt, zunächst in Bernau, später in Rathenow und Genthin tätig.
1828 wurde er ärztlicher Leiter der Abteilung für Geisteskranke der Charité in Berlin als Nachfolger von Karl Georg Neumann. Er habilitierte sich 1830 mit der Schrift De moxae efficacia in animi morborum medela und wurde außerordentlicher Professor in Berlin. Ideler wurde 1840 ordentlicher Professor und Direktor der von ihm bis 1860 geleiteten Psychiatrischen Klinik in Berlin.
Sein Onkel war der Astronom und Mathematiker Christian Ludwig Ideler.
Schriften
- Anthropologie für Ärzte, 1827.
- als Übersetzer: Georg Ernst Stahl, Theoria medica vera physiologiam et pathologiam tanquam doctrinae medicae partes […] intaminate ratione et inconcussa experientia sistens. Hrsg. von Ludwig Choulant. 3 Bände. Leipzig 1831–1833 (= Scriptorum classicorum de praxi medica nonnullorum opera collecta. Band 14–16), ins Deutsche übersetzt von Karl Wilhelm Ideler, Berlin 1831–1832.
- Grundriß der Seelenheilkunde. 2 Bde., Verlag Theod. Enslin, Berlin 1835–1838. Digitalisat Band 1, Digitalisat Band 2.
- Langermann und Stahl als Begründer der Seelenheilkunde, 1835.
- Biographien Geisteskranker in ihrer psychologischen Entwicklung. Verlag E. H. Schröder, Berlin 1841.
- Die Geisteskrankheiten in Beziehung zur Rechtspflege, 1844.
- Der religiöse Wahnsinn, erläutert durch Krankengeschichten. Ein Beitrag zur Geschichte der religiösen Wirren der Gegenwart. Schwetschke, Halle (Saale), 1847 (Digitalisat und Volltext im Deutschen Textarchiv).
- Die allgemeine Diätetik für Gebildete, 1848.
- Der Wahnsinn in seiner psychologischen und socialen Bedeutung: erläutert durch Krankengeschichten; ein Beitrag zur praktischen Philosophie, 1848.
- Versuch einer Theorie des religiösen Wahnsinns: ein Beitrag zur Kritik der religiösen Wirren der Gegenwart. Verlag Schwetschke, Halle 1848–1850.
- 1. Teil: Die Erscheinungen des religiösen Wahnsinns. Halle 1848 Digitalisat.
- 2. Teil: Die Entwickelung des religiösen Wahnsinns. Halle 1850 Digitalisat.
- Lehrbuch der gerichtlichen Psychologie. Berlin 1857.
Literatur
- Melchior Josef Bandorf: Ideler, Karl Wilhelm. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 13, Duncker & Humblot, Leipzig 1881, S. 746 f.
- Heinrich Schipperges: Ideler, Karl Wilhelm. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 10, Duncker & Humblot, Berlin 1974, S. 116–118 (Onlinefassung).
- Werner E. Gerabek: Ideler, Karl Wilhelm. In: Werner E. Gerabek, Bernhard D. Haage, Gundolf Keil, Wolfgang Wegner (Hrsg.): Enzyklopädie Medizingeschichte. De Gruyter, Berlin/ New York 2005, ISBN 3-11-015714-4, S. 658 f.
Weblinks
- Literatur von und über Karl Wilhelm Ideler im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Catharina Bonnemann: Ideler, Karl Wilhelm. In: Biographisches Archiv der Psychiatrie (BIAPSY). 2015 .
Personendaten | |
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NAME | Ideler, Karl Wilhelm |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Psychiater |
GEBURTSDATUM | 25. Oktober 1795 |
GEBURTSORT | Bentwisch |
STERBEDATUM | 29. Juli 1860 |
STERBEORT | Cumlosen |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Karl Wilhelm Ideler aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |