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Katalin Gerő
Katalin Gerő, auch Katharina Gerö, (geboren als Katharina Grün 1853 in Hévízgyörk, Kaisertum Österreich; gestorben 29. Mai 1944 in Budapest) war eine ungarische Sozialarbeiterin. Sie war Leiterin des jüdischen Waisenhauses für Mädchen in Budapest.
Leben
Katharina Grün war eine Tochter des László Grün und der Zsófia Benkő, die eine kleine Landwirtschaft in Hévízgyörk bewirtschafteten. Die Familie magyarisierte ihre Namen in Gerő. Katalin hatte fünf Geschwister, unter ihnen der Dramatiker Károly Gerő (1856–1904). Nach dem Tod der Mutter zerfiel die Familie, und Katalin Gerő zog in den 1870er Jahren auf Arbeitssuche nach Budapest, wo sie sich als Näherin und Prostituierte durchschlug. Sie kam in Berührung mit der wohltätigen jüdischen Frauenorganisation Pesti Izraelita Nőegylet, deren Leiterin Johanna Bischitz von Heves (1827–1898) ihr 1898 die Direktorenstelle des jüdischen Mädchenwaisenhauses in Budapest antrug.
In den über 40 Jahren Gerős Tätigkeit durchliefen an die 1300 Waisenmädchen die Institution, die sich auch zu einem bedeutenden Lehrerinnenseminar entwickelte. Gerő gründete daneben in Budapest 1901 eine zionistische Mädchenorganisation.
Im Jahr 1929 veröffentlichte sie einen Band mit Erinnerungen, der 1933 ins Deutsche übersetzt und mehrfach aufgelegt wurde. 1937 schrieb sie eine Geschichte der jüdischen Frauenorganisation in Ungarn.
Der jüdische Dichter József Kiss (1843–1921) widmete ihr ein Gedicht über eine Nähmaschine, der Schriftsteller Elek Benedek (1859–1929) einen Roman mit dem Titel Katalin.
Laut Julia Richers (Yivo, 2008) wurde in der 1933 erschienenen deutschen Übersetzung der Autobiographie der jüdische Aspekt verschwiegen und Gerő als genuine Protestantin und Antikommunistin vorgestellt.[1]
Schriften
- Életem. Budapest: Singer és Wolfner, 1929
- Erfülltes Leben. Leipzig : Koehler & Amelang, 1933
- Erfülltes Leben. Mit einem biographischen Nachtrag von Christoph von Nagy und Maria von Nagy. Zürich : Rascher, 1953
- A szeretet Munkásai. A Pesti Izr. Nőegylet. Budapest: Bendetz, 1937
Literatur
- Julia Richers: Gerő, Katalin, in: YIVO Encyclopedia of Jews in Eastern Europe, 2008
- Geroe, Katharina, in: Gudrun Wedel: Autobiographien von Frauen : ein Lexikon. Köln : Böhlau, 2010, S. 267
- Julia Richers: Der Pester Israelitische Frauenverein von 1866 bis 1914: Ein Beitrag zur jüdischen Frauen- und Alltagsgeschichte aus kulturwissenschaftlicher Perspektive. M.A., Universität Basel, 2001
- Julia Richers: ‘Jótékony rablás’ csupan? A Pesti Izraelita Nőegylet tevékenységi körei, 1866–1943, in: A zsidó nő, ed. Zsuzsanna Toronyi, pp. 65–75 (Budapest, 2002).
- Marianne Fleischhack: Erfüllte Leben. Sechs Lebensbilder. [Beiträge über Karl Thylmann, Clara Ragaz-Nadig, Katalin Gerő, Selma Lagerlöf, Caspar René Gregory, Caroline Perthes ]. Berlin: Evangelische Verlagsanstalt, 1971
- Fritz Wartenweiler: Katalin Gerö : Reich durch Nähen, in: Fritz Wartenweiler: Wie werde ich reich?, Zürich, 1964
Weblinks
- Literatur von und über Katalin Gerő im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Literatur von und über Katalin Gerő in der bibliografischen Datenbank WorldCat
Einzelnachweise
- ↑ siehe auch Verlagsanzeige und Werbebeilage von Koehler & Amelang, in Börsenblatt, 8. Mai 1934, S. 2089
Personendaten | |
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NAME | Gerő, Katalin |
ALTERNATIVNAMEN | Geroe, Katharina; Grün, Katharina (Geburtsname) |
KURZBESCHREIBUNG | ungarische Sozialarbeiterin |
GEBURTSDATUM | 1853 |
GEBURTSORT | Hévízgyörk |
STERBEDATUM | 29. Mai 1944 |
STERBEORT | Budapest |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Katalin Gerő aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |