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Katzenjammer
Der Katzenjammer (Studentensprache, Goethezeit) bezeichnet:
- den Kater nach einem Alkoholrausch mit Übelkeit, Appetitlosigkeit, Kopfschmerzen und Gemütsverstimmung und Niedergeschlagenheit
- die Ernüchterung nach überschwänglicher Freude
- auch Gewissensqualen, Reue
Das Wort Katzenjammer ist die entschärfte Version des ursprünglichen Ausdrucks „Kotzen-Jammer“ aus der Goethe-Zeit.[1]
Die lateinische Entsprechung, über die der Katzenjammer in die medizinische Fachsprache Eingang gefunden hat, heißt crapula, was in der Übersetzung eben auch Rausch bedeutet.
Das Wort gehört zu den Tiervergleichen wie Löwenmähne, Bärenhunger, Schweinsgalopp, Bienenfleiß, Sauwetter, Hundstag, Affenschande.
Im 19. Jahrhundert hat der Dichter Friedrich Schlögl den Katzenjammer beschrieben:
„Heute ist der süße Rausch verflogen; der Katzenjammer ist geblieben. Der Katzenjammer! Es gibt verschiedene Stadien dieses Zustandes und auch zweierlei Arten desselben. Der sozusagen leibliche Katzenjammer ist bald zu heilen. In der Volksapotheke ist hierfür der Gebrauch des „Haarauflegens“ ein beliebtes und meist auch untrügliches Mittel. Dieses Haarauflegen variiert nun wieder in den Nuancen der dazu verwendeten Säure und richtet sich nach dem habituellen Geschmacke, dem Bildungsgrade und den Geldmitteln des betreffenden Patienten.“
Bereits im Handbuch der Drogisten-Praxis, Band 25: Erster Theil von 1893 wird als ein Verwendungszweck für Salmiakgeist angegeben:…Medizinisch innerlich in kleinen Gaben (6–10 Trpf.) in ½ Glas Wasser gegen Trunkenheit und Katzenjammer…
Siehe auch
- The Katzenjammer Kids
- Katzenjammer Kabarett
- Kyuss (Band, ursprünglich gegründet als Katzenjammer)
- Katzenjammer (norwegische Folk-Band)
Literatur
- Carole Nelson Douglas: Montags kommt der Katzenjammer. Ein Temple-Barr-&-Midnight-Louie-Krimi. Econ, Düsseldorf 1995, ISBN 3-612-25102-3.
- Ramón Díaz Eterovic: Kater und Katzenjammer. Ein Fall für Heredia Roman. Diogenes, Zürich 2001, ISBN 3-257-06285-0.
- Anton Kuh: Sekundentriumph und Katzenjammer. Herausgegeben von Traugott Krischke. Kremayr & Scheriau, Wien 1994, ISBN 3-218-00595-7.
- C. B. Lessmann: Sisters. Band 4: Katzenjammer auf Wolke sieben. Loewe, Bindlach 2002, ISBN 3-7855-4404-9.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Sven Siedenberg: "Man spricht Deutsch" Über Comics verbreitet sich der Katzenjammer. Stern.de, 8. September 2009, abgerufen am 3. April 2013.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Katzenjammer aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |