Kenneth Bialkin

Kenneth Bialkin

Kenneth Bialkin (1929–2019), US-amerikanischer Philanthrop und jüdische Führungspersönlichkeit

Leben

tachles-Newsletter vom 30. August 2019:

Die Anti-Defamation League (ADL) hat den Hinschied von Kenneth Bialkin im 89. Altersjahr mitgeteilt. Der Verstorbene war nicht nur ein weltweit bekannter Philanthrop, sondern in den frühen 1980er Jahren auch der nationale ADL-Vorsitzende in den USA.

«Unter Bialkin», sagte der heutige ADL-CEO Jonathan Greenblatt, «war ADL wesentlich am posthumen Gnadenerlass für Leo Frank beteiligt.» Damit spielte Greenblatt auf den jüdischen Geschäftsmann aus Georgia an, der 1915 des Mordes für schuldig befunden und anschliessend gelyncht worden war. Es dauerte bis 1986, bis Frank begnadigt wurde.

Bis vor Kurzem war Kenneth Bialkin auch noch nach seiner Pensionierung in einer Anwaltsfirma aktiv tätig. Mitte der 1980er Jahre war er zudem Vorsitzender der Präsidentenkonferenz wichtiger amerikanisch-jüdischer Organisationen. In jener Zeit übernahm die Organisation eine führende Rolle beim Kampf für die Freiheit der Juden in der Sowjetunion in den letzten Jahren der UdSSR. Zudem war der Verstorbene Vorsitzender der American Jewish Historical Society, Präsident des Jewish Community Relations Council von New York und Vorsitzender der Amerikanisch-Israelischen Freundschaftsliga.

Während 30 Jahren war Kenneth Bialkin Vizevorsitzender der von Teddy Kollek gegründeten Jerusalem Foundation – und als solcher auch in Europa kein Unbekannter. Der erste Israel-Besuch des Verstorbenen datiert aus dem Jahr 1959, und seither gehörte er zu den überzeugtesten Freunden des Landes. Politisch war Kenneth Bialkin Mitglied der Republikanischen Partei.

Er hinterlässt seine Frau und zwei Töchter.

Weblinks

• Jewish Virtual Library