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Kernobstgewächse
Kernobstgewächse | ||||||||||||
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Kulturapfel (Malus domestica) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Pyrinae | ||||||||||||
Dumort. |
Die Kernobstgewächse (Pyrinae) sind eine Pflanzensippe in der Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Sie umfasst viele Obstarten wie Äpfel und Birnen mit den charakteristischen Apfelfrüchten. Lange wurden sie als eigene Unterfamilie Maloideae geführt.
Beschreibung
Die Vertreter der Pyrinae sind sommergrüne, winter- oder immergrüne Sträucher oder kleine bis mittelgroße Bäume. Sie sind unbewehrt oder tragen Sprossdorne. Die Blätter sind wechselständig, meist einfach, seltener gelappt oder gefiedert. Die Nebenblätter sind frei und meistens hinfällig (früh abfallend).
Die Blüten sind fünfzählig, meistens zwittrig und haben einen krugförmigen Blütenbecher. Der Diskus ist trocken oder nektarbildend. Die fünf Kelchblätter bleiben an der Frucht stehen oder fallen ab. Die fünf Kronblätter sind weiß, rosa oder rot. Die Staubblätter sind zahlreich (20 bis 30, selten 10 bis 60). Es gibt meist fünf Fruchtblätter, seltener sind sie auf vier bis zwei oder sogar eines reduziert. Zur Reife sind die Fruchtblätter pergament- bis steinartig und mit der fleischig verdickten Blütenachse unterschiedlich hoch verwachsen, und bilden so eine Apfelfrucht. Jedes Fruchtblatt enthält ein bis viele Samen.
Die meisten Gattungen bilden cyanogene Glykoside, vor allem Amygdalin (in den Samen) und Prunasin (in anderen Pflanzenteilen). Sorbitol ist ein wichtiges Speicher- und Transportkohlenhydrat.
Die Pyrinae sind durch die Chromosomengrundzahl x = 17 gekennzeichnet.[1]
Hybridisierung
Bei den Pyrinae kommt es häufig zu intergenerischen Hybridisierungen. Dies ist für 16 Gattungen belegt. Auch für die Evolution der Pyrinae dürfte Hybridisierung eine wesentliche Rolle gespielt haben.[1]
Systematik
Die Kernobstgewächse wurden lange als eine der vier Unterfamilien der Rosengewächse geführt. Molekulargenetische Untersuchungen zeigten, dass sie eine Gruppe innerhalb der Spiraeoideae bilden. Potter et al. haben die Gruppe daher als Subtribus Pyrinae definiert. Zusammen mit den Gattungen Kageneckia, Vauquelinia und Lindleya bilden sie die Tribus Pyreae.[2]
- Felsenbirnen (Amelanchier)
- Aria
- Apfelbeeren (Aronia)
- Zierquitten (Chaenomeles)
- Chamaemeles
- Chamaemespilus
- Cormus
- Zwergmispeln (Cotoneaster)
- Weißdorne (Crataegus)
- Quitten (Cydonia)
- Dichotomanthes
- Docynia
- Docyniopsis
- Wollmispeln (Eriobotrya)
- Eriolobus
- Hesperomeles
- Heteromeles
- Äpfel (Malus)
- Melacomenes
- Mispeln (Mespilus)
- Osteomeles
- Peraphyllum
- Glanzmispeln (Photinia)
- Pseudocydonia
- Feuerdorn (Pyracantha)
- Birnen (Pyrus)
- Rhaphiolepis
- Mehlbeeren (Sorbus)
- Stranvaesia (werden meist zu den Glanzmispeln gezählt)
- Torminalis
Evolution
Die Taxa der Pyrinae dürften durch eine rasche, lange zurückliegende Radiation entstanden sein. Fossil sind die ersten Vertreter, Amelanchier, Crataegus und Photinia aus dem frühen Mittel-Eozän, rund 48 bis 50 Mio. Jahre vor heute, bekannt. Diese rasche Radiation wird auf die Bildung der fleischigen Apfelfrüchte und die damit zusammenhängende Ausbreitung durch Tiere zurückgeführt. Hybridisierung hat bei der Evolution ebenfalls eine Rolle gespielt.[1]
Belege
- Siegmund Seybold (Hrsg.): Schmeil-Fitschen interaktiv (CD-Rom), Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2001/2002, ISBN 3-494-01327-6
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 C.S. Campbell et al.: Phylogeny of subtribe Pyrinae (formerly the Maloideae, Rosaceae): Limited resolution of a complex evolutionary history. Plant Systematics and Evolution, Ban 266, 2007, S. 119-145. doi:10.1007/s00606-007-0545-y
- ↑ D. Potter, T. Eriksson, R. C. Evans, S. Oh, J. E. E. Smedmark, D. R. Morgan, M. Kerr, K. R. Robertson, M. Arsenault, T. A. Dickinson, C. S. Campbell: Phylogeny and classification of Rosaceae. Plant Systematics and Evolution, Band 266, 2007, S. 5-43. doi:10.1007/s00606-007-0539-9
Weblinks
- Beschreibung in der Flora of China. (engl.)
- Rodger C. Evans & Christopher S. Campbell: The origin of the apple subfamily (Maloideae; Rosaceae) is clarified by DNA sequence data from duplicated GBSSI genes, in American Journal of Botany, 2002, 89:1478-1484.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Kernobstgewächse aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |