Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Klaus Wolff

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Dieser Artikel befasst sich mit dem österreichischen Dermatologen Klaus Wolff. Für den deutschen Verwaltungsjuristen siehe Klaus Dieter Wolff, zu anderen Personen siehe Klaus Wolf.

Klaus Wolff (* 4. Dezember 1935 in Hermannstadt/Siebenbürgen; † 20. Dezember 2019[1]) war ein österreichischer Dermatologe.

Leben

Nach dem Studium der Medizin an der Universität Wien, Fachausbildung in Dermatologie an der I. Universitäts-Hautklinik Wien und Forschungstätigkeit an der Mayo Clinic, Rochester, Minnesota, wurde Klaus Wolff zum Leiter der Abteilung für experimentelle Dermatologie an der Universität Wien ernannt und nach einer Gastprofessur an der Harvard-Universität, Boston, 1976 als ordentlicher Universitätsprofessor und Vorstand der Dermatologischen Klinik der Universität Innsbruck berufen.

1981 erfolgte die Berufung an die Universität Wien, wo Klaus Wolff als ordentlicher Professor und Vorstand der Dermatologischen Universitätsklinik wirkte. Er übernahm eine intensive Lehrtätigkeit mit Ausbildung von Generationen von Medizinstudenten und Fachärzten für Dermatologie. Seine Forschungsleistungen, die zur Klärung von Pathomechanismen von Hautkrankheiten und Entwicklung neuer Therapien führten, sind international anerkannt. Unter seiner Leitung erreichte die Dermatologische Universitätsklinik Wien ein Ranking unter den fünf weltweit besten dermatologischen Universitätskliniken. Ab Oktober 2004 war Klaus Wolff emeritiert und widmete sich seinen Patienten und den von ihm herausgegebenen Büchern.

Im Jahr 1984 wurde Wolff zum Mitglied der Leopoldina gewählt.[2]

Schriften (Auswahl)

Über 430 wissenschaftliche Publikationen (Originalarbeiten, Buchkapitel bzw. Übersichten) auf den Gebieten der klinischen Dermatologie, Hi­stopathologie, Immunologie und dermatologischen Grundlagenforschung (siehe Publikationsliste)

Bücher

  • mit IM Freedberg, AZ Eisen, KF Austen, LA Goldsmith, SI Katz (Hrsg.): Fitzpatrick′s Dermatology in General Medicine. 2. Auflage 1979, 3. Auflage 1987, 4. Auflage 1993, 5. Auflage 1999, 6. Auflage 2003 sowie spanische Auflagen (1980, 1988), McGraw-Hill, New York.
  • mit RA Johnson, D Suurmond: Fitzpatrick′s Color Atlas and Synopsis of Clinical Dermatology. 2. Auflage 1992, 3. Auflage 1997, 4. Auflage 2001, 5. Auflage 2005, McGraw-Hill, New York. Übersetzungen ins Italienische, Deutsche, Spanische, Portugiesische, Russische, Griechische, Indonesische, Französische, Koreanische, Mandarin.
  • mit K Holubar, K Schmidt: Challenge Dermatology. Österreichische Akademie der Wissenschaften, Wien 1993.
  • mit RK Winkelmann: Vasculitis. Lloyd & Luke, London 1979.
  • mit TB Fitzpatrick, AZ Eisen, IM Freedberg, KF Austen (Hrsg.): Dermatology in General Medicine. Update I, MacGraw Hill, New York 1982.
  • Synopsis und Atlas der Klinischen Dermatologie. McGraw-Hill, 1993. 2. Auflage: Stuttgart 1994, 3. Auflage 1997, McGraw-Hill International (UK).

Herausgeber/Mitherausgeber

Editorial Boards

Forschungsschwerpunkte

Wissenschaftliche Leistungen (in Kooperation mit Mitarbeitern der I.Universitäts-Hautklinik Wien, der Universitätsklinik für Dermatologie Innsbruck und der Universitätsklinik für Dermatologie Wien):

  1. Zellbiologie
    • Lysosomales System der Epidermis (1968–1974)
    • Interzellularraum der Epidermis (Glycocalyx, Permeabilität) (1968–1975)
    • Pigmenttransfer (1971–1973)
    • Langerhans-Zellen (LZ): LZ sind nicht mit Melanozyten verwandt (1966–1969), LZ sind mesenchymale Zellen (1972) und tragen immunologische Rezeptoren (Fc, C3, Ia-Antigene) (1977); Hemmung allogener und syngener T-Zell-aktivierender und antigenpräsentierender Funktionen von LZ durch ultraviolettes Licht (1980–1982);
    • Entdeckung und Charakterisierung der dendritischen Thy–1+ Epidermalzellen (1983)
    • Nachweis von HIV in LZ; LZ sind Reservoir für HIV (1987, 1988)
    • Cadherine bei Angioneogenese (1996)
    • Entdeckung des endogenen Retrovirus MERV I beim Melanom (2003)
  2. Immundermatologie
    • Erstmaliger Nachweis der ultrastrukturellen Lokalisation von Antikörpern und Immunkomplexen in der Haut bei Pemphigus, Dermatitis herpetiformis, Herpes gestationis, CDLE, SLE (1971–1976)
    • Komplementaktivierung an intermediären Filamenten in der Haut (1982)
    • Immunophenotypisierung bei GvHD (1987)
    • Immunophenotypisierung der Histiozytosis X (1988)
    • Klasse II-Alloantigenexpression in der Epidermis (1987)
    • Die Haut als Immunorgan (1985- )
    • Autoantikörper bei Erythema multiforme (1995)
    • Lymphozytenhoming in der Haut (SCID Mouse Modell) (1996)
    • FcgRII bei Immunkomplexvaskulitis (1996)
  3. Experimentelle Dermatologie
    • Ausarbeitung eines Mausmodells für die erythropoietische Protoporphyrie (1975, 1976)
    • Experimentelle Induktion von "Staphylokokken-induzierten Syndrom der verbrühten Haut" beim Menschen (1974)
  4. Klinische Dermatologie
    • Melanodermie bei malignem Melanom (1976)
    • C4-Defizienz und Lupus erythematodes (1982)
    • „IF-mapping“ antigener Determinanten bei mechanobullösen Dermatosen (1981)
    • Generalisierte atrophische benigne Epidermolysis bullosa (1982)
    • Vegetierendes vernarbendes Pemphigoid (1987)
    • Epiluminiszenzmikroskopie (Dermoskopie) zur Frühdiagnose des malignen Melanoms (1987)
    • Digitalisierte Epiluminiszenzmikroskopie (1995)
  5. Therapie
    • Erstmalige erfolgreiche Behandlung von Pemphigus mit Azathioprine (1969)
    • Mitentwicklung des Konzeptes der Photochemotherapie für Psoriasis und andere Erkrankungen; Klinik und Ausarbeitung der Therapierichtlinien, Klärung der Mechanismen (1975–1985)
    • Retinoid-PUVA-Chemophotochemotherapie (1978)
    • Erstmals gelungene lokale Immunsuppression mit Macroliden (1996)
    • BCL–2 Antisense-Therapie bei Melanom (1998)
    • Interferon-alpha2a als adjuvante Therapie bei Melanom
    • Ras-Antagonisten-Therapie bei Melanom (1999)
    • Systemische, „skin-targeted“ Therapie (Pimecrolimus) 2002
    • Erste pharmakogenomische Studie beim Menschen (Psoriasis, Pimecrolimus) (2002)
    • Cardoprotektiver Effekt von Peptid Bb15-42 beim Reperfusionsschaden, 2005

Ehrungen

  • Marchionini Medaille in Gold, 1997
  • Stephen Rothman Medaille, 1998
  • D. Martin Carter Award, 1998
  • Clarence S. Livingood Lectureship, AAD, 2002
  • Hebra Medaille in Gold, 2002
  • Goldene Medaille ÖGDV, 2003
  • Magister Dermatologiae Hungarorum, 2004

Ehrenzeichen

Ehrendoktorate

  • Ehrendoktorat (Medizin), Universität Kiel, 1997
  • Ehrendoktorat (Medizin), Semmelweis Universität Budapest, 1999
  • Ehrendoktorat (Medizin), Lucian Blaga Universität, Sibiu/Hermannstadt, 2003

Wissenschaftliche Preise

Klaus-Wolff-Stipendium

2005 wurde von einem amerikanischen Mäzen das Klaus-Wolff-Stipendium etabliert, das jungen österreichischen Forschern eine Ausbildung an der Harvard-Universität ermöglicht.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Medizinische Universität Wien: MedUni Wien trauert um Klaus Wolff. MedUni Wien, abgerufen am 20. Dezember 2019.
  2. Mitgliedseintrag von Prof. Dr. Klaus Wolff (mit Bild) bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, abgerufen am 20. Juli 2016.
  3. Aufstellung aller durch den Bundespräsidenten verliehenen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich ab 1952 (PDF; 6,9 MB)
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Klaus Wolff aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.