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Kultstätte
Als Kultstätte oder Kultplatz wird ein geheiligter, geographisch markanter bzw. separierter und für die Ausübung von Kulten verwendeter Ort bezeichnet. Der Begriff Kultstätte zielt dabei insbesondere auf Orte und bauliche Anlagen der Vor- und Frühgeschichte ab. Religiöse Bauwerke und Gebäude neuerer Zeit, insbesondere christlicher Natur, gelten dagegen als Sakralbauten.
Ein Kultplatz wird im Allgemeinen räumlich abgegrenzt. Dabei kann es sich um Gehege, Gräben, Mauern, Steinkreise, Wälle oder natürliche topographische Hindernisse handeln. Im Einzelfall kann ein Kultplatz nur durch "im Wissen der Nutzer verankerte" Schranken von der Umgebung separiert sein. Kultstätten werden (mit abnehmender Tendenz) in bestimmten Kulturen bis zum heutigen Tag genutzt, teils errichtete man an ihrer Stelle spätere religiöse Bauwerke (Kapellen, Kirchen) oder Siedlungen. Kultstätten begegnen häufig in Verbindung mit Bestattungsplätzen, oder dienten als Grabmal einer politisch-religiös bedeutsamen Person.
Kultstätten waren zum einen von natürlichem Charakter. Dazu zählten heilige Berge, Brunnenheiligtum, Felsheiligtümer, Heilige Steine, Höhenheiligtümer, Gipfelheiligtümer, Grottenheiligtümer, Heilige Inseln (heligo Land = Helgoland, Holy Island, bei Anglesey, Holy Isle vor der Isle of Arran, Inish Cealtra im Lough Derg, Irland) Heilige Quellen (mit besonderen Kultstätten ausgestattet: Roseninsel, Sylt), oder Höhlen, Seen, Wälder und Moore. Häufig ist bis in die heutige Zeit an der Namengebung der ehemalige Charakter als Kultstätte erkennbar (z. B. Odense Odins See, Thorslund - Thors Wald). Ebenso charakterisierten bestimmte markante Bäume, oder durch sie markierte Orte (heiliger Hain) eine Kultstätte.
Kultstätten waren zum anderen gestaltete, abgegrenzte Bezirke. Bekanntheit erlangten die Megalithanlagen wie Stonehenge in England, maltesische Tempel oder Tempel wie Karnak in Ägypten.
Den Steinen der Megalithanlagen, Platten, Säulen oder Stelen kamen unterschiedliche kultische Funktionen zu. So dienten sie etwa als Altar, zur Vergegenwärtigung Verstorbener oder der Repräsentanz verschiedener Gottheiten.
Literatur
- Reallexikon der Germanischen Altertumskunde Band 24, S. 442.
- Elisabeth Neumann-Gundrum, Europas Kultur der Groß-Skulpturen, Wilhelm Schmitz Verlag Gießen,1981, ISBN 3-87711-039-8
- Giesela Graichen: Das Kultplatzbuch, Ein Führer zu den alten Opferplätzen, Heiligtümern und Kultstätten in Deutschland, Hoffmann u. Campe Verlag Hamburg, 1988, ISBN 3-455-08282-3
Bekannte Kultstätten
- Externsteine
- Wilhelmsteine
- Serapeum Ägypten.
- Osireion Ägypten
- Mithräum
- Nakovana-Höhle
Siehe auch
Weblinks
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