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Kunstgeschichtliches Institut der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt am Main
Das Kunstgeschichtliche Institut der Johann-Wolfgang-Goethe Universität Frankfurt ist eine wissenschaftliche Einrichtung zur Lehre und Forschung der Kunstgeschichte, Kunsttheorie und Methoden.
Die Forschungsschwerpunkte decken Epochen und Stile der bildenden Kunst vom Mittelalter bis zur modernen Kunst in den Gattungen Malerei, Skulptur, Architektur, Buchkunst, Film und Fotografie ab.
Das Institut ist dem Fachbereich 9 Sprach- und Kulturwissenschaften zugeordnet.
Geschichte
Anfänge des Instituts
Das Kunstgeschichtliche Institut der Johann-Wolfgang-Goethe Universität Frankfurt ging 1915, ein Jahr nach Gründung der Universität, aus diversen Einrichtungen, wie der Akademie für Sozial- und Handelswissenschaften, hervor. Zunächst hatte es seinen Sitz in den Räumen des Städel, mit dessen Bibliothek bis heute eine Kooperation besteht. Als erster Honorarprofessor wurde der damalige Direktor des Städel Georg Swarzenski ernannt. Erste Schwerpunkte waren die Lehre in Geschichte der Architektur und Bauplastik, sowie der Erforschung der bis dahin noch wenig bekannten Kunst am Mittelrhein in Anlehnung an Goethes kunstkritischen Schriften „Über Kunst und Alterthum in den Rhein- und Mayn-Gegenden“.
Als erster Lehrstuhlinhaber am Institut wurde Rudolf Kautzsch berufen, der während seiner dortigen Lehrtätigkeit zur mittelalterlichen Buchkunst und zur Geschichte des spätantiken Kapitells publizierte. Er machte sich für eine Anknüpfung an Methoden der Naturwissenschaften stark. Nach dem Ersten Weltkrieg wuchs die Zahl der Studierenden auf fast 30 an.
Hildebrand Gurlitt wurde 1922 bei Kautzsch über die „Palazzi di Genova“ von Rubens promoviert. Mit Hans Jantzen wurde ein weiteres Hauptthema, die Morphologie des Kapitells in der mittelalterlichen Baugeschichte, am Institut erforscht. Die Grundthese der diaphanen Wandstruktur vervollkommnete er während seiner Zeit in Frankfurt.
Albert Erich Brinckmann wurde 1935 von Berlin an die von den Maßregelungen der Nationalsozialisten von Schließung bedrohte Uni Frankfurt versetzt. Bis zu seiner Emeritierung 1946 publizierte er am Institut einige seiner Hauptwerke zur Barockforschung und grundlegende Werke zur Urbanistik. Die von ihm stets vertretene humanistische Haltung und der damit einhergehenden Ablehnung einer Ideologie der „reinen Rasse“, brachte ihm eine Reihe politischer Gegner ein. Die drohende KZ-Haft konnte er nur mit großer Mühe abwenden. Unter Brinckmann wurden schon einige Veranstaltungen in Bockenheim, dem Kerngebiet der Universität, abgehalten. Somit wurde es nötig, vor Ort einen Literaturapparat anzulegen, der ab 1941 den Grundstein für den Aufbau einer Handbibliothek legte. Schnell wuchs der Bestand auf über 4000 Titel und eine eigene Dia-Abteilung an.
Nach dem Zweiten Weltkrieg
Zur Wiedereröffnung der Universität 1946 meldeten sich 59 Studierende für das Studium der Kunstgeschichte an. Unter Herbert von Einem zog das Institut komplett nach Bockenheim um, da im Wiederaufbau des Städel keine Räume mehr für das Institut vorgesehen waren.
Im Jahre 1947 wurde Harald Keller als Leiter des Instituts berufen, der einen engen Anschluss an die Klassische Archäologie forderte. Die von ihm berufenen Hochschullehrer gingen alle aus den Forschungseinrichtungen Bibliotheca Hertziana in Rom und dem Kunsthistorischen Institut in Florenz hervor. In den 60er Jahren strebte Keller eine Verfeinerung der Detailanalyse durch die Öffnung zu den Disziplinen der Philosophie und Soziologie voran, die auch in Gemeinschaftsveranstaltungen mit Theodor W. Adorno zum Ausdruck kam.
1960 zog das Institut in das von Ferdinand Kramer entworfene Philosophicum.
In den 1970er Jahren wurde die Kunstgeschichte unter dem neu geschaffenen Fachbereich 9 zusammengefasst, als dessen Dekan Wolfram Prinz amtierte. Mit der Hochschulreform und der damit verbundenen Öffnung der Universität stieg die Anzahl der Studienanfänger stetig an. 1980 zählte das Institut 538 Immatrikulierte, einige Jahre später schon über 1000.
Mit dem wachsenden Zustrom Studierender wurde die räumliche Situation Im Philosophicum in der Gräfstraße untragbar, weshalb das Institut 1991 in angemietete Räume im Hausener Weg im Stadtteil Hausen umziehen musste.
Umzug 2009
2009 zog das Institut nach Bockenheim zurück. Durch den Umzug der Universität auf den Campus Westend und Riedberg, bezog das Institut freigewordene Räume im dortigen Juridicum und der angeschlossenen Fachbereichsbibliothek. Der Umzug auf den IG-Farben-Campus im Westend wird voraussichtlich nicht vor 2017 geschehen.[1]
Aktuelle Ausrichtung
Derzeit bestehen am Institut fünf Professuren mit den Schwerpunkten
- Kunst des Mittelalters
- Renaissanceforschung
- Architekturgeschichte und -theorie
- Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts, Utopien der modernen Kunst
- Städel-Kooperationsprofessur zur niederländischen, deutschen und italienischen Malerei des Mittelalters, der frühen Neuzeit und des Barock
Literatur
- Heinrich Dilly; Gerhard Eimer; Klaus Herding: „Die Geschichte des Kunstgeschichtlichen Instituts der Goethe-Universität Frankfurt“, Frankfurter Fundamente der Kunstgeschichte. Band XVII, Frankfurt am Main 2002
Einzelnachweise
- ↑ Umzug der Uni ins Westend Wermutstropfen Bibliothek. Frankfurter Rundschau, 27. März 2007, abgerufen am 7. Juli 2014.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Kunstgeschichtliches Institut der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt am Main aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |