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Kurt Wachholz
Kurt Willi Wachholz (geb. 1908, hingerichtet 28. April 1969) war ein deutscher SS-Hauptscharführer und Aufseher des Gestapo-Gefängnisses „Kleine Festung Theresienstadt“. Wachholz wurde 1968 vom Ostberliner Stadtgericht auf Grund seiner Verbrechen gegen Kriegsgefangene und gegen die Menschlichkeit zum Tode verurteilt und im April 1969 hingerichtet. Er wurde unter anderem wegen brutalem Mord und Grausamkeiten an 300 Häftlingen, die er zum Teil erschlagen, totgetreten oder gesteinigt und ertränkt hatte verurteilt. Weiterhin wurde er wegen der Teilnahme an der Erschießung von mindestens 183 Menschen in über 25 Erschießungsaktionen für schuldig befunden.
Wachholz lebte nach dem Krieg unerkannt im südbrandenburgischen Ort Zinnitz, Stadt Calau. Nach seiner Identifizierung aufgrund der Amtshilfe tschechoslowakischer Behörden und darauf folgenden Akteneinsichten erfolgte Anfang August 1968 die Festnahme und die Anklage als mutmaßlicher NS-Kriegsverbrecher.[1] Am Dienstag dem 26. November 1968 wurde vor dem 1. Strafsenat des Stadtgerichts von Groß- Berlin unter dem Vorsitz des Stadtgerichtsdirektors Ernst Brunner der auf mehrere Tage anberaumte Prozess eröffnet.[2] Nach neun Verhandlungstagen, einschließlich einer Tatortbesichtigung in Terezín, beantragte der Generalstaatsanwalt der DDR Gerhard Friedrich am 11. Dezember die Verhängung der Todesstrafe.[3] Das Urteil wurde am 13. Dezember verkündet mit der Begründung, dass bewiesen ist, das Wachholz teilweise selbständig und teilweise gemeinschaftlich und wiederholt Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen hat.[4]
Eine politische Dimension hatte das Datum des Prozessbeginns dadurch, dass an diesem Tag die Vollversammlung der UNO über die Nichtanwendung von Verjährungsfristen bei Kriegsverbrechen beriet.[5]
Siehe auch
Weblinks
- DDR-Justiz und NS-Verbrechen
- Eintrag zu Wachholz AZ: RG-14.068*24 des US-Holocaust Museum, Washington DC
- Eintrag zu Wachholz bei www.ghetto-theresienstadt.info
Anmerkungen
- ↑ Bericht im „Neues Deutschland“ zur Festnahme von Wachholz in der Ausgabe vom 3. August 1968
- ↑ Mitteilung im „Neues Deutschland“ in der Ausgabe vom 27. November 1968 zum Prozessbeginn gegen Wachholz
- ↑ Bericht zum Strafantrag in der Ausgabe des „Neues Deutschland“ vom 12. Dezember 1968.
- ↑ Bericht zur Urteilsverkündung im „Neues Deutschland“, Ausgabe vom 14. Dezember 1968
- ↑ Henry Leide: NS-Verbrecher und Staatssicherheit: Die geheime Vergangenheitspolitik der DDR. V&R, Göttingen 2005, ISBN 3-525-35018-X, S. 114. (Einsicht per Google-Buchsuche).
Personendaten | |
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NAME | Wachholz, Kurt |
ALTERNATIVNAMEN | Wachholz, Kurt Willi (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher SS-Hauptscharführer, Aufseher des Gestapo-Gefängnisses Kleine Festung Theresienstadt |
GEBURTSDATUM | 1909 |
STERBEDATUM | 28. April 1969 |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Kurt Wachholz aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |