Laibacher Zeitung
|
Beschreibung
|
deutschsprachige Tageszeitung
|
Erstausgabe
|
1783
|
Einstellung
|
1918
|
Erscheinungsweise
|
anfangs wöchentlich, später dreimal wöchentlich, täglich (ab 1850)
|
Herausgeber
|
Alois Kleinmayr; Leopold Eger (ab 1807); Joseph Sassenberg (ab 1813); Ignaz Kleinmayr (ab 1821)
|
Artikelarchiv
|
1784-1913
|
ZDB
|
2455211-2
|
|
Die Laibacher Zeitung war eine deutschsprachige Tageszeitung, die von 1783 bis 1918 in Ljubljana (dt. Laibach) in der Habsburgermonarchie erschienen ist. Sie war die älteste und meistgelesene Zeitung in Ljubljana. Ihr Vorgänger war der von 1770 bis 1783 in Klagenfurt von Alois Kleinmayr herausgegebene Wöchentliche Auszug von Zeitungen. Kleinmayr, der zunächst auch als Redakteur zuständig war, benannte dieses Blatt 1784 in Laibacher Zeitung um. Sie fungierte als öffentliches Amtsblatt, das öffentliche Mitteilungen wiedergab und Nachrichten aus den Wiener Amtsblättern übernahm.[1] Nach kurzzeitiger Einstellung infolge der Gründung der französischen Illyrischen Provinzen wurde die Zeitung ab 1811 als deutschsprachige Ausgabe des Télégraphe officiel des Provinces Illyriennes zum Offiziellen Telegraph umbenannt. Nach Beendigung der französischen Besatzung erschien sie ab dem 19. Oktober 1813 als Vereinigte Laibacher Zeitung, ab 1821 wiederum als Laibacher Zeitung. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts enthielt sie auch zunehmend politische, wirtschaftliche und kulturelle Nachrichten aus dem slowenischen Raum. Die Beilage Politisches Blatt sollte vor allem die Landbevölkerung erreichen, das Intelligenzblatt dagegen die gebildeten Bevölkerungsschichten. Eine besondere kulturelle Wirkung entfaltete die Literaturbeilage Illyrisches Blatt, in dem der slowenische Nationaldichter France Prešeren deutschsprachige Beiträge veröffentlichte. Infolge der Gründung der slowenischsprachigen Zeitung Kmetijske in rokodelske novice durch Janez Bleiweis im Jahr 1842 verlor die Laibacher Zeitung Teile ihrer slowenischen Leserschaft. Sie wurde schließlich zum Sprachrohr der deutschsprachigen Bevölkerung in der Region.[1]
Literatur
- Čuden, Dark: Zur Textstruktur der Laibacher Zeitung unter Berücksichtigung des Verhältnisses zwischen dem deutschen und slowenischen Anteil. In: Mira Miladinović-Zalaznik / Peter Motzan / Stefan Sienerth (Hgg.): Benachrichten und vermitteln. Deutschsprachige Presse und Literatur in Ostmittel- und Südosteuropa im 19. und 20. Jahrhundert. München 2007, S. 119–125.
- Janko, Anton: Johann Gabriel Seidl als Beitrräger des Illyrischen Blattes und der Carniolia. In: Mira Miladinović-Zalaznik / Peter Motzan / Stefan Sienerth (Hgg.): Benachrichten und vermitteln. Deutschsprachige Presse und Literatur in Ostmittel- und Südosteuropa im 19. und 20. Jahrhundert. München 2007, S. 87–96.
- Miladinović-Zalaznik, Mira: Der Wiener Kongreß, wie er sich in den Laibacher Blättern jener Zeit verfolgen läßt. In: Jörg Riecke / Britt-Marie Schuster (Hgg.): Deutschsprachige Zeitungen in Mittel- und Osteuropa. Sprachliche Gestaltung, historische Einbettung und kulturelle Traditionen. Berlin 2005, S. 379–391.
- Riecke, Jörg / Theobald, Tina (Hgg.): Deutschsprachige Zeitungen im östlichen Europa. Ein Katalog. Bremen 2019, S. 531–534.
- Vodopivec, Peter: Die Presse der Deutschen in der Untersteiermark und in Krain (1861–1941). In: Andrei Corbea-Hoișie / Ion Lihaciu / Alexander Rubel (Hgg.): Deutschsprachige Öffentlichkeit und Presse in Mittelost- und Südosteuropa (1848–1948). Konstanz 2008, S. 135–146.
- Weber, Albert: Bibliographie deutschsprachiger Periodika aus dem östlichen Europa. Teil 1: Zeitungen und Zeitschriften. Regensburg 2013, S. 1011 (Online-Publikation).
- Žigon, Tanja: Deutschsprachige Presse in Slowenien (1707–1945). Teil 1: Deutschsprachige Presse in Krain bis 1860. In: Berichte und Forschungen. Jahrbuch des Bundesinstituts für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa 12 (2004), S. 199–240; Teil 2 und 3: Deutschsprachige Presse in Krain von 1860 bis 1945. In: ebd. 13 (2005), S. 127–154.
- dies.: Nemško časopisje na Slovenskem [Deutsches Zeitungswesen im slowenischen Raum]. Ljubljana 2001.
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 Riecke / Theobald (Hgg.): Deutschsprachige Zeitungen im östlichen Europa, S. 532–534..
Weblinks