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Landgericht Pottenstein
Das Landgericht Pottenstein war ein von 1810 bis 1879 bestehendes bayerisches Landgericht älterer Ordnung mit Sitz in Pottenstein im heutigen Landkreis Bayreuth. Die Landgerichte waren im Königreich Bayern Gerichts- und Verwaltungsbehörden, die 1862 in administrativer Hinsicht von den Bezirksämtern und 1879 in juristischer Hinsicht von den Amtsgerichten abgelöst wurden.
Geschichte
Im Jahr 1810 wurde im Verlauf der Verwaltungsneugliederung Bayerns das Landgericht Pottenstein errichtet. Dieses wurde dem Mainkreis zugeschlagen, dessen Hauptstadt Bamberg war.
Das Landgericht Pottenstein wurde überwiegend aus Gebieten gebildet, die vor dem Reichsdeputationshauptschluss Teile des Hochstiftes Bamberg waren (das Amt Streitberg waren bayreuthisch gewesen). Dies waren:
- vom Amt Pottenstein: Pottenstein, Adlitz, Altenhof, Brünnberg, Christanz, Elbersberg, Geusmanns, Haselbrunn, Haßlach, Hohenmirsberg, Kirchenbirkig, Kühlenfels, Mandlau, Mittelmühle, Prüllsbirkig, Püttlach, Rackersberg, Regenthal, Schüttersmühle, Siegmannsbrunn, Steifling, Stressenhof, Trägweis, Vorderkleebach, Wannberg, Waidach, Weidenloh und Weidmannsgesees
- vom Amt Leyenfels: Leyenfels, Bärnfels, Craysch, Herzogwind, Leymersberg, Motas, Neudorf, Obertrubach, Soranger und Weidenhüll
- vom Landgericht Hollenberg: Hollenberg, Büchenbach, Körbeldorf, Kosbrunn, Oberhauenstein, Ober- und Unterleubs, Pullendorf, Trockau (vom Groß R.R. Amt), Unterhauenstein und Vorderkleebach
- vom Amt Gößweinstein: Gößweinstein, Allersdorf, Baumfurth, Beringers und , Bösenbirkig, Etzdorf mit Türkelstein, Geiselhöhe, Hartenreuth, Kleingesee, Kosbrunn mit Körbeldorf, Leutzdorf, Moritz, Sachsendorf, Sachsenmühle, Stadelhofen
- vom Amt Wolfsberg: Wolfsberg, Dörfles, Hundsdorf, Sorg und Untertrubach
- vom Amt Wichsenstein: Wichsenstein mit Stattnersberg, Altenthal, Bieberbach, Ober- und Untermorschreuth, Pfaffenloh, Ühleinshof und Urspring
- vom Amt Ebermannstadt: Motas und Wölm
- vom Amt Streitberg: Hartenreuth
- vom Amt Waischenfeld: Brünnberg, Christanz, Hohenmürschberg, Steifling und Nordenkleebach[1][2]
Anlässlich der Einführung des Gerichtsverfassungsgesetzes am 1. Oktober 1879 wurde das Amtsgericht Pottenstein errichtet, dessen Sprengel aus dem vorherigen Landgerichtsbezirk Pottenstein gebildet wurde und somit die Orte Adlitz, Behringersmühle, Betzenstein, Bieberbach, Büchenbach, Christanz, Elbersberg, Freiahorn, Geschwand, Gößweinstein, Hannberg, Haßlach, Hohenmirsberg, Kirchahorn, Kirchenbirkig, Kleingesee, Körbeldorf, Körzendorf, Kühlenfels, Langenloh, Leienfels, Leupoldstein, Leups, Leutzdorf, Moggast, Morschreuth, Oberailsfeld, Obertrubach, Ottenberg, Poppendorf, Pottenstein, Püttlach, Rabeneck, Regenthal, Reizendorf, Stadelhofen, Stierberg, Trockau, Tüchersfeld, Unterailsfeld, Volsbach, Vorderkleebach, Wichsenstein und Wolfsberg umfasste.[3][4]
Persönlichkeiten
- Carl Bardum (1804 Landrichter)[2]
Literatur
- Geographisch-statistische Beschreibung des Ober-Mainkreises. J. Dederich, Bamberg 1827, S. 251-259, OCLC 165778714 (Digitalisat).
- Kreis bayerischer Gelehrter (Hrsg.): Oberfranken und Mittelfranken. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1865, S. 727-732, DNB 56034290X (Digitalisat).
- Pleikard Joseph Stumpf: Landgericht Pottenstein. In: Bayern: ein geographisch-statistisch-historisches Handbuch des Königreiches; für das bayerische Volk. Zweiter Theil, München 1853, S. 621-626 (Digitalisat).
- Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München, ISBN 3-406-09669-7, S. 549–550.
Einzelnachweise
- ↑ Johann Georg Prändel: Erdbeschreibung der gesammten pfalzbairischen Besitzungen: mit steter Hinsicht auf Topographie, Geschichte, physische Beschaffenheit, Land- und Staatswirthschaft. Die pfalzbairische Provinz in Schwaben, die beiden Fürstenthümer Bamberg und Würzburg, und das Herzogthum Berg enthaltend, 1806, S. 203 ff., Digitalisat
Mehrfachnennungen der Orte dort wo verschiedene Ämter Rechte hatten. - ↑ 2,0 2,1 Regierungsblatt für die Churpfalzbaierischen Fürstenthümer in Franken, Band 2, 1804, S. 274 ff., Digitalisat
- ↑ Königlich Allerhöchste Verordnung vom 2. April 1879, die Bestimmung der Gerichtssitze und die Bildung der Gerichtsbezirke betreffend (GVBl. S. 369)
- ↑ Landgericht Pottenstein. In: Königl. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Koenigreichs Bayern. Ackermann, München 1877, Sp. 1099–1106.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Landgericht Pottenstein aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. Hauptautor des Artikels (siehe Autorenliste) war Reinhardhauke. Weitere Artikel, an denen dieser Autor maßgeblich beteiligt war: 10.808 Artikel (davon 0 in Jewiki angelegt und 10.808 aus Wikipedia übernommen). Bitte beachten Sie die Hinweise auf der Seite Jewiki:Statistik. |