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Landkreis Landsberg (Warthe)
Der Landkreis Landsberg (Warthe) war ein Landkreis in der preußischen Provinz Brandenburg, der in der Zeit zwischen 1818 und 1945 bestand.
Der Landkreis Landsberg (Warthe) umfasste am 1. Januar 1945:
- die Stadt Vietz
- sowie 94 weitere Gemeinden mit weniger als 2000 Einwohnern
- und zwei Gutsbezirke (Forsten).
Heute gehört das ehemalige Kreisgebiet zum polnischen Landkreis Powiat Gorzowski.
Verwaltungsgeschichte
Nach der Neuorganisation der Kreisgliederung im preußischen Staat nach dem Wiener Kongress bestand 1818 der Kreis Landsberg a./Warthe im Regierungsbezirk Frankfurt in der Provinz Brandenburg, seit 1939 „Mark Brandenburg“.
Das Landratsamt war in Landsberg a./Warthe.
Zum 1. Januar 1836 wurden Teile des aufgelösten Kreises Cüstrin in den Kreis Landsberg a./Warthe eingegliedert. Am 1. Juli 1891 wurde der Gutsbezirk Briesenhorst aus dem Landkreis Soldin in den Kreis Landsberg a./Warthe eingegliedert. Am 1. April 1892 schied die Stadtgemeinde Landsberg a./Warthe aus dem Kreis Landsberg a./Warthe aus und bildete fortan einen eigenen Stadtkreis. Damit erhielt der Kreis Landsberg a./Warthe die Bezeichnung Landkreis.
In den 1920er Jahren setzte sich die Bezeichnung „Landsberg (Warthe)“ durch.
Zum 30. September 1929 fand im Kreis Landsberg (Warthe) entsprechend der Entwicklung im übrigen Freistaat Preußen eine Gebietsreform statt, bei der fast alle bisher selbstständigen Gutsbezirke aufgelöst und benachbarten Landgemeinden zugeteilt wurden. Im Frühjahr 1945 wurde das Kreisgebiet durch die Rote Armee besetzt. Die Bevölkerung wurde vertrieben, das Gebiet unter polnische Verwaltung gestellt.
Landräte
- 1816–1840: Wilhelm Sturm
- 1840–1841: Albert Borsche (1809–1879) (kommissarisch)
- 1841–1847: Gustav Honig
- 1847–1849: Wilhelm Flottmann (1812–1891)
- 1849–1863: Rudolf von Dewitz (1815–1863)
- 1863–1897: Robert Jacobs
- 1897–1905: Arnold Wahnschaffe (1865–1941)
- 1905–1914: Max Hermann Graf Clairon d'Haussonville (1869–1923)
- 1914–1923: Berthold Thon (vertretungsweise)
- 1923–1930: Hugo Swart (1885–1952)
- 1930–1937: Hans Faust
- 1937–1945: Friedrich Kurt von Alten
Kommunalverfassung
Die Kreis Landsberg gliederte sich zunächst in die Stadtgemeinde Landsberg a./Warthe, in Landgemeinden und – bis zu deren nahezu vollständiger Auflösung – in selbstständige Gutsbezirke.
Mit Einführung des preußischen Gemeindeverfassungsgesetzes vom 15. Dezember 1933 gab es ab 1. Januar 1934 eine einheitliche Kommunalverfassung für alle preußischen Gemeinden.
Mit Einführung der Deutschen Gemeindeordnung vom 30. Januar 1935 trat zum 1. April 1935 im Deutschen Reich eine einheitliche Kommunalverfassung in Kraft, wonach die bisherigen Landgemeinden nun als Gemeinden bezeichnet wurden. Diese waren in Amtsbezirken zusammengefasst.
Seit dem 1. Juli 1935 durfte die Gemeinde Vietz (Ostb.) die Bezeichnung Stadt führen.
Eine neue Kreisverfassung wurde nicht mehr geschaffen; es galt weiterhin die Kreisordnung für die Provinzen Ost- und Westpreußen, Brandenburg, Pommern, Schlesien und Sachsen vom 19. März 1881.
Ortsnamen
Die durchweg deutschen Ortsnamen wurden im Wesentlichen bis 1945 beibehalten.
In den 1920er und 30er Jahren fanden nur kleinere Änderungen im Schriftbild dadurch statt, dass die Schreibweise für folgende Orte geändert wurden:
- Czettritz: Zettritz,
- Louisenaue: Luisenaue,
- Vietz: Vietz (Ostb.)
Verkehr
Landsberg an der Warthe wurde schon 1857 durch die Strecke Küstrin - Schneidemühl der staatlichen Preußischen Ostbahn, die parallel zu Warthe und Netze nach Osten führte, an das neu entstehende Eisenbahnnetz angeschlossen >115.0<.
Die Stargard-Cüstriner Eisenbahn-Gesellschaft kam 1882 hinzu, berührte aber nur die Station Berneuchen im Nordwestzipfel des Kreises >116.a<.
Erst um die Jahrhundertwende wurde Landsberg zum lokalen Knotenpunkt. 1896/99 führte die Preußische Staatsbahn eine Nebenbahn nach Meseritz >116.f< und 1912 die Linien nach Soldin und Zielenzig >116.d+h<.
Wegen der Grenzziehung nach dem Jahre 1919 erbaute die Deutsche Reichsbahn 1935/36 eine Verbindung von Schwerin nach Kreuz, die den Südosten des Kreises durchzog >116.g<.
Die Zahlen in >< beziehen sich auf das Deutsche Kursbuch 1939.
Literatur
Beiträge zur Geschichte des Bergbaues in der Provinz Brandenburg, Hermann Cramer, Halle 1872–1889, Band 4, Reprint, (Faksimilie), ISBN 978-3-88372-003-6, Potsdam 2011
Weblinks
Regierungsbezirke: Regierungsbezirk Frankfurt | Regierungsbezirk Potsdam
Stadtkreise: Brandenburg an der Havel | Cottbus | Eberswalde | Forst (Lausitz) | Frankfurt (Oder) | Guben | Landsberg (Warthe) | Potsdam | Rathenow | Wittenberge
Landkreise: Angermünde | Beeskow-Storkow | Calau | Cottbus | Crossen | Guben | Jüterbog-Luckenwalde | Königsberg Nm. | Landsberg (Warthe) | Lebus | Lübben | Luckau | Meseritz | Niederbarnim | Oberbarnim | Osthavelland | Ostprignitz | Oststernberg | Prenzlau | Ruppin | Schwerin (Warthe) | Soldin | Sorau | Spremberg | Teltow | Templin | Westhavelland | Westprignitz | Weststernberg | Zauch-Belzig | Züllichau-Schwiebus
1825 aufgelöst : Spremberg-Hoyerswerda, 1827 aufgelöst : Frankfurt, 1836 aufgelöst : Cüstrin | Teltow-Storkow, 1873 aufgelöst : Sternberg, 1881 ausgeschieden : Berlin, 1938 zur Provinz Pommern: Arnswalde | Friedeberg Nm.
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