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Lemberger Zeitung

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Lemberger Zeitung
Beschreibung deutschsprachige Zeitung
Erstausgabe 1812
Einstellung 1866
Erscheinungsweise dreimal wöchentlich
Herausgeber Joseph Schnayder
Artikelarchiv 1812-1848

Die Lemberger Zeitung war eine deutschsprachige Zeitung, die von 1812 bis 1866 in Lwiw (dt. Lemberg) in der Habsburgermonarchie erschienen ist. Sie war die erste deutschsprachige Zeitung in der Stadt, die über einen längeren Zeitraum erschienen ist. Als älteres Blatt belegt sind lediglich die Lemberger Wöchentlichen Anzeigen von 1787.[1] Geplant war sie ursprünglich 1810 vom Gubernialkonzipisten Franz Kratter als deutsch- und polnischsprachige Zeitung, um die Lesebedürfnisse der Bevölkerung zu bedienen. Kratter erhielt jedoch nur die Genehmigung für die Gründung einer polnischen Zeitung, der Gazeta Lwowska (1811–1881). Die Genehmigung für die Lemberger Zeitung wurde schließlich an Joseph Schnayder erteilt, der die Redaktionsarbeit an N. Jerzabek sowie an den Schriftsteller Moritz Rappaport (Pseudonym Max Reinau) übertrug. Die journalistische Freiheit des neuen Blattes war aufgrund der Zensur und des Hofkanzleidekrets vom 24. März 1814, wonach Lemberger Zeitungen nach dem Vorbild der Wiener Zeitung herausgegeben werden mussten, empfindlich eingeschränkt.[1] Neben den in- und ausländischen und wirtschaftlichen Nachrichten und den amtlichen Verlautbarungen enthielt die Lemberger Zeitung auch unterhaltende und unterrichtende Artikel. Insbesondere die Beilage Leseblätter für Stadt und Land zur Beförderung der Kultur in Kunst, Wissenschaft und Leben erreichte ein beachtliches literarisches Niveau, so dass alle Literaten der polnischen Gazeta Lwowska schließlich zur deutschen Ausgabe wechselten. Publiziert wurden u. a. Texte von Ludwig August Frankl-Hochwart, Constantin von Wurzbach, Anastasius Grün oder Betty Paoli (bzw. Barbara Elisabeth Glück).[1]

Literatur

  • Binder, Harald: Das ruthentische Pressewesen. In: Helmut Rumpler / Peter Urbanitsch (Hgg.): Die Habsburgermonarchie 1848–1918. Bd. 8, Teil 2: Die Presse als Faktor der politischen Mobilisierung. Wien, S. 2037f.
  • Cybenko, Larissa: Die deutschsprachigen Zeitungen in Lemberg. In: Sibylle Schönborn (Hg.): Grenzdiskurse. Zeitungen deutschsprachiger Minderheiten und ihr Feuilleton in Mitteleuropa bis 1939. Essen 2009, S. 21–39.
  • Riecke, Jörg / Theobald, Tina (Hgg.): Deutschsprachige Zeitungen im östlichen Europa. Ein Katalog. Bremen 2019, S. 245–247.
  • Röskau-Rydel, Isabel: Kultur an der Peripherie des Habsburger Reiches. Die Geschichte des Bildungswesens und der kulturellen Einrichtungen in Lemberg von 1772 bis 1848. Wiesbaden 1993.
  • Weber, Albert: Bibliographie deutschsprachiger Periodika aus dem östlichen Europa. Teil 1: Zeitungen und Zeitschriften. Regensburg 2013, S. 780 (Online-Publikation).

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 Riecke / Theobald (Hgg.): Deutschsprachige Zeitungen im östlichen Europa, S. 246f..

Weblinks

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Lemberger Zeitung aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.