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Leo Steinweg

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Leo Steinweg auf seiner DKW

Leo Steinweg (geb. 11. Juni 1906 in Münster; ermordet 1945 im KZ Flossenbürg) war ein deutscher Motorradrennfahrer.

Leben und Karriere

Leo Steinweg zeigte schon als Junge großes Interesse an den Automobilen und Motorrädern, die damals technisch noch in den Kinderschuhen steckten. Zielgerichtet nahm er in Güstrow –sein älterer Bruder lebte dort – eine vierjährige Mechaniker-Lehre auf. Nach deren erfolgreichem Abschluss kehrte er zu seinen Eltern nach Münster in Westfalen zurück.

Mit der Unterstützung der örtlichen DKW-Vertretung bekam der damals 19-jährige Steinweg 1924 Kontakt mit den Zschopauer DKW-Werken und erhielt einen Vertrag als Werksfahrer für die Klassen bis 175 und bis 250 cm³. In den nächsten Jahren ging er nun auf den Rennstrecken, vornehmlich aber auf den Zementbahnen Deutschlands an den Start. Im Jahr 1929 war er in beiden Klassen bei den Bahnrennen in Dresden-Reick und bei den 175ern in Duisburg-Hamborn erfolgreich.[1] Er belegte auch in der Folgezeit fast nur vordere Plätze. Steinweg ging unter anderem in Gelsenkirchen, Hannover, Münster, Stettin und in Elberfeld (heute Wuppertal-Elberfeld) an den Start. 1929 konnte er sich mit seinen Preisgeldern in seiner Heimatstadt ein Motorrad- und Fahrradgeschäft mit angegliederter Werkstatt einrichten.

Nachdem Adolf Hitler am 30. Januar 1933 die Macht in Deutschland übernommen hatte, musste Leo Steinweg aufgrund seiner jüdischen Abstammung sein Geschäft schließen. SA-Männer hatten den Kunden den Eingang zu seinem Laden versperrt. Auch wurden ab 1933 an deutsche Rennfahrer jüdischen Glaubens keine Fahrerlizenzen mehr vergeben, was am Ende dieses Jahres das Ende seiner Karriere bedeutete.

Leo Steinweg flüchtete 1938 in die Niederlande. Vorher hatte er noch zwei Kisten mit Silberpokalen, Silberschalen und Kranzschleifen von seinen vielen Renn-Erfolgen bei seinen Schwiegereltern in Sicherheit gebracht. Seine Ehefrau Emmy folgte ihm 1939. Die beiden hatten 1933, also noch vor der Verabschiedung der „Nürnberger Rassegesetze“ im November 1935, geheiratet. Das Ehepaar lebte in Utrecht in einem Versteck in der oberen Etage eines Hauses. Die Pässe waren ihnen zuvor von der niederländischen Polizei abgenommen worden.1942 wurde Leo von Nazis entdeckt und über das Durchgangslager Westerbork ins KZ Auschwitz gebracht. Dort reparierte er Motorräder und Autos der Wehrmacht.

Kurz vor der Befreiung durch die Alliierten wurde Leo Steinweg im KZ Flossenbürg an der tschechischen Grenze von Nazis erschossen. Seine Ehefrau Emmy erfuhr erst 1948 von seiner Ermordung.

Emmy Herzog-Steinweg hat 97-jährig ihre Erinnerungen an Leo Steinweg in ihrem Buch Leben mit Leo aufgeschrieben. 2009 ist sie im Alter von 106 Jahren gestorben.

Ausstellung

  • Dorsten Jüdisches Museum: Exponate seiner Rennfahrerkarriere

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Schwietzer, Andy: Siegesserien. Vier Jahrzehnte DKW Motorrad-Rennsport. 1 Auflage. 2, Bodensteiner Verlag, Wallmoden Oktober 2012, ISBN 978-3980663182, S. 467–468.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Leo Steinweg aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.