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Leo Zuckermann
Leo Zuckermann (geb. 12. Juni 1908 in Lublin, Kongresspolen; gest. 14. November 1985 in Mexiko-Stadt) war ein deutscher Jurist und Kommunist.
Leben
Leo Zuckermann wuchs als Sohn einer jüdischen Kaufmannsfamilie in Elberfeld auf. 1924 wurde er Mitglied der SAJ. 1927 nach dem Abitur, begann er ein Studium der Rechtswissenschaften in Bonn und Berlin, dort war er aktiv unter den linkssozialistischen und kommunistischen Studenten und in der Leitung der Kostufra. Zuerst Mitglied der SPD trat er 1928 zur KPD über. Seine Promotion zum Dr. jur. erfolgte im Jahre 1931.
1932 begann er ein Referendariat bei der Staatsanwaltschaft Wuppertal, danach emigrierte er im März 1933 nach Frankreich. Dort war er unter dem Namen Leo Lambert Mitarbeiter beim „Verteidigungskomitee für die Angeklagten im Reichstagsbrandprozeß“, später auch Sekretär beim Weltkomitee gegen Krieg und Faschismus. Bei Kriegsausbruch 1939 wurde Zuckermann interniert. Im Juni 1940 gelang ihm die Flucht in das von der Wehrmacht noch nicht besetzte Marseille und im Oktober 1941 die Emigration nach Mexiko.
Hier gehörte Zuckermann zu den führenden deutschen Kommunisten unter Paul Merker, war Mitglied der Bewegung Freies Deutschland und des Heinrich-Heine-Klubs. Er redigierte die Zeitschriften Demokratische Post und Alemania Libre. Im Juli 1947 kehrte er nach Deutschland zurück; als Referent der Abteilung Kommunalpolitik im ZS der SED und ab April 1949 als Leiter der außenpolitischen Kommission des SED-PV, war Zuckermann Mitarbeiter Merkers und Walter Ulbrichts. Ab Oktober 1949 war er Staatssekretär und Leiter der Präsidialkanzlei des Präsidenten der DDR, Wilhelm Pieck. Er war Mitautor der Verfassung der DDR.
Ende 1950 wurde Zuckermann wegen seiner Westemigration und seiner engen Bekanntschaft zu Paul Merker entlassen, und blieb außenpolitischer Mitarbeiter des ZK der SED bzw. des Ministeriums für Auswärtige Angelegenheiten. Im November 1952 wurde er zum Direktor des Instituts für Rechtswissenschaft der Akademie für Staat und Recht in Potsdam-Babelsberg berufen. Nach dem Slansky-Prozess in Prag und dem entsprechenden Beschluss des ZK der SED vom 20. Dezember 1952 als „zionistischer Agent“ diffamiert, wobei das Instrument der Verfahren die Zentrale Parteikontrollkommission war, floh Zuckermann Mitte Dezember 1952 nach West-Berlin, später nach Frankreich und ging zurück nach Mexiko. Er war zuletzt Inhaber einer Buchhandlung und einer Schallplattenfirma und lehrte als Soziologieprofessor an der Universität Mexiko-Stadt.
Seinen Bruder, den Kardiologen Rudolf Zuckermann, mit dem er zusammen 1941 nach Mexiko emigriert war und der etwa gleichzeitig mit seiner Flucht aus der DDR in die DDR gegangen war, sah er später nie wieder.
Veröffentlichungen
- J. D. Bernal, Maurice Cornforth: Die Wissenschaft im Kampf um Frieden und Sozialismus. Aus dem Englischen übersetzt von Leo Zuckermann. Dietz, Berlin 1950, DNB 450405982.
- James Stewart Allen: Weltmonopol und Frieden. Aus dem Englischen übersetzt von Leo Zuckermann. Dietz, Berlin 1951, DNB 450051293.
Literatur
- Wolfgang Kießling: Partner im "Narrenparadies" : der Freundeskreis um Noel Field und Paul Merker. Dietz, Berlin 1994, ISBN 3-320-01857-4.
- Wolfgang Kießling: Absturz in den kalten Krieg : Rudolf und Leo Zuckermanns Leben zwischen nazistischer Verfolgung, Emigration und stalinistischer Maßregelung. (Hefte zur DDR-Geschichte, 57). Helle Panke, Berlin 1999, DNB 958073635.
- Bernd-Rainer Barth: Zuckermann, Leo. In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Ch. Links Verlag, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4, Band 2.
Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Zuckermann, Leo |
ALTERNATIVNAMEN | Lambert, Leo |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Jurist und Politiker (SPD, KPD, SED) |
GEBURTSDATUM | 12. Juni 1908 |
GEBURTSORT | Lublin, Polen |
STERBEDATUM | 14. November 1985 |
STERBEORT | Mexiko-Stadt |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Leo Zuckermann aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |