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Leopold von Auer

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Leopold Auer

Leopold von Auer (geb. 7. Juni 1845 in Veszprém, Komitat Wesprim; gest. 15. Juli 1930 in Loschwitz bei Dresden) war ein Violinist, Violinpädagoge und Dirigent.

Leben

Leopold Auer begann mit fünf Jahren Geige zu spielen und wurde mit acht in das Konservatorium von Budapest aufgenommen, wo er drei Jahre blieb. 1855 hatte er mit dem Mendelssohn-Konzert seinen ersten öffentlichen Auftritt. Im folgenden Jahr wurde Auer nach Wien geschickt, wo er am Konservatorium bei Jakob Dont studiert, ebenso wie Kammermusik bei Joseph Hellmesberger senior. Als Laureat des Konservatoriums geht er 1861 nach Paris, wo er in die Klasse von Jean-Delphin Alard aufgenommen wird. Aber erst durch sein zweijähriges Studium bei Joseph Joachim in Hannover eröffnet sich ihm eine neue Welt. Mit 19 Jahren wird Auer Solo-Violinist beim Orchester in Düsseldorf (1864-65), und danach in Hamburg (1866-67). 1868 spielt er in London mit Anton Rubinstein und dem Cellisten Alfredo Piatti Beethovens Trio für Klavier und Streicher Nr. 7 in B-Dur Op.97 „Der Erzherzog“. Wärmstens empfohlen von Rubinstein tritt er die Nachfolge von Henryk Wieniawski am Sankt Petersburger Konservatorium an, wo er von 1868 bis 1917 er Lehrer war. Zu seinen Schülern zählen u. a. Mischa Elman, Jascha Heifetz, Nathan Milstein, Toscha Seidel und Efrem Zimbalist. Pjotr Iljitsch Tschaikowski widmete ihm sein Violinkonzert, welches Auer anfänglich für unspielbar hielt, sowie seine Serenade melancholique op.26 b-moll von 1875. Als Violinist am Zarenhof hatte er gleichzeitig einen bedeutenden Einfluss auf das russische Musikleben am Ende des 19. Jahrhunderts, sei es als Solist oder Orchesterleiter. Ab 1906 unterrichtete Auer auch in London, dann in Dresden und in Norwegen.

Auer hatte auch einen Wohnsitz in Dresden-Loschwitz. Hier unterrichtete er unter anderen von 1908 bis 1910 Georges Boulanger.

Relevant für die Entwicklung der Bogentechnik ist der von Auer propagierte Petersburger Bogengriff, bei dem der Zeigefinger im proximalen Interphalangeal-Gelenk (ursprünglich sogar in der Nähe des Handwurzelgelenks) auf der Bogenstange positioniert wird.

Im Mai 1917, am Vorabend der Oktoberrevolution verließ er Russland und im Februar 1918 wanderte er in die USA aus. Mit 73 Jahren baute er sich eine neue Existenz auf. Hier traf er auf seine ehemaligen Schüler Efrem Zimbalist, Mischa Elman und Jascha Heifetz, die vor ihm ausgewandert waren. Auer gab sein erstes Konzert im Mai 1918 in New York. Er unterrichtete zuerst am Institute of Musical Art in New York (heute Juilliard School) und ab 1928 am Curtis Institute of Music in Philadelphia, wo er Nachfolger von Carl Flesch wird. 1926 erhielt er die amerikanische Staatsbürgerschaft. Er war ein überaus erfolgreicher Konzertvirtuose und Dirigent.

Er schrieb nur wenige Werke für die Violine, am bekanntesten seine Ungarische Rhapsodie für Violine und Klavier, sowie seine Kadenzen für die Violinkonzerte von Beethoven und Brahms. Ein nicht nur historisch, sondern auch heute noch praktisch wertvolles geigenpädagogisches Vermächtnis hinterließ er zusammen mit autobiographischen Notizen in dem Büchlein Violin playing as I teach it.

Größtenteils unbekannt, aber als pädagogisch sehr wertvoll ist seine Violinschule Graded Course of Violin Playing in acht Bänden anzusehen. Die Schule ist einzigartig in Umfang und in ihrem Anspruch auf Vollständigkeit der Ausleuchtung aller geigerischen Aspekte vom Anfängerniveau bis zum virtuosen Stadium eines angehenden Konzertgeigers.

Auer starb in Loschwitz, wurde aber in New York beigesetzt.

Er besaß eine Stradivari von 1691, die nach ihm benannte „Auer“, und er spielte auch mehrere Strads, so die (1690) „Hill“, (1694) die „Bang“ und die (1700) „Russe“.

Kompositionen

  • Ungarische Rhapsodie (op. 2)

Literatur

Weblinks

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Leopold von Auer aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.