Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzyklopädie zum Judentum.
Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ... Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten) |
How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida |
Letter
Lettern (von französisch lettre, aus lateinisch littera ‚Buchstabe‘) oder Drucktypen bzw. Typen sind Bestandteile einer Satzschrift aus Blei. Ihre Schriftkörper tragen am Kopf das erhabene, spiegelverkehrte Bild eines Schriftzeichens. Sie werden von Hand (Handsatz) oder mechanisch (Maschinensatz) zum Schriftsatz zusammengestellt, der im Hochdruck, meist mit Tiegeldruckpressen, auf Papier übertragen wird.
Seit der Etablierung des Fotosatzes werden Lettern nur noch gelegentlich im Buchdruck (Druck bibliophiler Bücher) und für Blindprägungen verwendet. Blindprägelettern bestehen wegen der benötigten Härte und längeren Lebensdauer aus Messing oder härteren Bleilegierungen.
Aufbau und Maße
Eine Letter besitzt einen langgestreckten, rechteckigen Körper, den Schriftkegel oder kurz Kegel (6). Auf der einen Schmalseite, dem Kopf (a), befindet sich das Bild (2), das spiegelverkehrte Relief des zu druckenden Zeichens. Die gegenüberliegende Seite wird Fuß genannt.
Die Breite des Kegels heißt Dickte (c) und bestimmt den Abstand zwischen den Zeichen. Die Kegelstärke (d), auch Kegelhöhe genannt, bestimmt den Mindestabstand zwischen den Zeilen des Textes. Die Schulterhöhe (b) reicht vom Fuß bis zum Kopf (ohne das Schriftbild). Die Gesamthöhe einschließlich des Schriftbildes bezeichnet man als Schrifthöhe (a + b). Sie wurde in Deutschland 1898 auf 62 2/3 Punkt (= 23,56 mm) festgelegt.[1]
Dickte und Kegelstärke sind immer etwas größer als das Schriftbild. Der Abstand zwischen einzelnen Lettern kann im Handsatz durch eine Einlage aus Metallstreifen (Blei, unter 1 Punkt aus Messing), Pappe oder Papier zwischen den Kegeln vergrößert werden (Spationierung). Eine Verringerung des Abstands wird durch Unterschneidung, das Entfernen von Material an den Kegelseiten, erreicht. Lettern mit Unterschneidung wurden von den Schriftgießereien geliefert, auch als Ligaturen (mehrere Buchstaben auf einem Kegel, z. B. „fi“, „fl“ oder „sch“, „ch“ etc.).
Die Schriftgröße wird nicht an der Größe der Buchstaben gemessen, sondern an der Kegelstärke, die in der typografischen Einheit Punkt angegeben wird. Je nach Schriftart und ihrem Verhältnis zwischen Buchstabenhöhe und Kegelstärke können Schriften mit gleicher Punktgröße verschieden groß sein, gemeinsam haben sie nur den mindestmöglichen Zeilenabstand. Die unterschiedliche Schriftbildhöhe bei gleicher Punktgröße ist beim Übergang vom Bleisatz zur digitalen Schrift erhalten geblieben. Abweichend davon wird in Buchbindereien teilweise die Schriftgröße zur Bezeichnung auf den Kästen verwendet. Der Buchbinder kann dadurch leichter eine Schrift wählen, die auf einen vorhandenen Raum (z. B. Buchrücken) passt.
Material
Lettern bestehen aus Letternmetall, einer Legierung von z. B. 67 % Blei, 28 % Antimon und 5 % Zinn, mitunter auch etwas Kupfer. Der Hauptbestandteil Blei gibt dem „Zeug“ (alte Bezeichnung für Letternmetall) die Weiche und Formbarkeit, Zinn sorgt für eine gute Verbindung der einzelnen Metalle und eine entsprechende Zähigkeit. Kupfer erhöht die Härte und Widerstandsfähigkeit der Schrift. Antimon sorgt dafür, dass keine Lunker vorkommen, weil es sich beim Erstarren ausdehnt.
Große Buchstaben ab 48 Punkt (18,05 mm), z. B. für Plakate, wurden auch wegen des enormen Gewichts von Bleilettern aus Holz und Kunststoff gefräst.
Gussmarke
Bei einigen Schriftgießereien war es üblich, Gussmarken an der Seite der Letter anzubringen. Dies diente der Werbung und gleichzeitig dem Setzer zur Unterscheidung der Schrifthersteller. Die Gussmarken waren auch wichtig, weil es Schriften und Schriftschnitte gab, die von mehreren Gießereien gegossen wurden. Teilweise wurden sehr erfolgreiche Schriften von anderen Gießereien nachempfunden. Die Gussmarke schaffte Klarheit.
Wiki aus der Sicht des Setzers: Spiegelverkehrt auf dem Kopf
8 Cicero = 96 Punkt (36,10 mm), in Holzschrift„Große Werke des menschlichen Geistes – Erfindung der Buchdruckerkunst“: deutsche Briefmarke von 1983
Siehe auch
Weblinks
- Gutenberg-Museum Mainz, Museum für Buch-, Druck- und Schriftgeschichte
- Hauptfeind vieler alter Schriften sind der Bleifraß/die Bleikorrosion
Einzelnachweise
- ↑ Deutsche Einheitshöhe wurde 1898 festgelegt In: Druckhandwerk.de
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Letter aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |