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Liste der Finanzminister Österreich-Ungarns (1867–1918)
Nach dem österreichisch-ungarischen Ausgleich von 1867 hatte jede der beiden Reichshälften ihre eigene Regierung mit einem Finanzminister. Von diesem Dualismus ausgenommen waren lediglich das k.u.k. Ministerium des kaiserlichen und königlichen Hauses und des Äußeren, das k.u.k. Kriegsministerium (bis 1911 Reichskriegsministerium) und – zur Finanzierung von Außenpolitik, Armee und Marine – das Gemeinsame Finanzministerium, zuvor Reichsfinanzministerium, deren Leiter ohne Vorschlag eines Ministerpräsidenten vom Kaiser und König bestimmt wurden. Die Leiter der drei gemeinsamen Ministerien bildeten mit den Ministerpräsidenten beider Reichshälften den Ministerrat für Gemeinsame Angelegenheiten.
Da Ungarn per 31. Oktober 1918 die Realunion mit Österreich beendete, bestand vom 1. November 1918 an de facto keine Basis mehr für ein gemeinsames Finanzministerium. Die Provisorische Nationalversammlung für Deutschösterreich beschloss am 12. November 1918, dass die k.u.k. Ministerien aufgelöst werden. Der vom Kaiser am 4. November 1918 mit der zeitweiligen Leitung des Ministeriums beauftragte Sektionschef Paul Kuh-Chrobak[1] hatte vom 12. November 1918 an die bis 1920 dauernde Liquidierung des Ministeriums unter der Aufsicht des deutschösterreichischen Staatsamtes der Finanzen zu leiten.[2]
Amtsträger
Als Reichsfinanzminister bzw. gemeinsamer Finanzminister der Doppelmonarchie – ab 26. Februar 1879 [3] auch Gouverneur von Bosnien und Herzegowina – amtierten:
- Franz Karl Becke 24. Dezember 1867–15. Jänner 1870
- Friedrich Ferdinand von Beust 15. Jänner 1870–21. Mai 1870 (interimistisch)
- Menyhért Lónyay 21. Mai 1870–14. November 1871
- Gyula Andrássy 14. November 1871 – 15. Jänner 1872 (interimistisch)
- Ludwig von Holzgethan 15. Jänner 1872–11. Juni 1876
- Gyula Andrássy 11. Juni 1876–14. August 1876 (interimistisch)
- Leopold Friedrich von Hofmann 14. August 1876–8. April 1880
- József Szlávy 8. April 1880–4. Juni 1882
- Benjámin Kállay 4. Juni 1882–13. Juli 1903 (Reichsfinanzminister)
- Agenor Gołuchowski der Jüngere 14. Juli 1903–24. Juli 1903 (interimistische Leitung des Gemeinsamen Finanzministeriums)[4]
- István Burián 24. Juli 1903–12. Februar 1912
- Leon Biliński 12. Februar 1912–7. Februar 1915
- Ernest von Koerber 7. Februar 1915–28. Oktober 1916
- István Burián 28. Oktober 1916 – 2. Dezember 1916 (interimistische Leitung)
- Konrad zu Hohenlohe-Schillingsfürst 2. Dezember 1916–22. Dezember 1916
- István Burián 22. Dezember 1916–7. September 1918; seit 16. April 1918 Minister des Äußern und mit der Leitung des Gemeinsamen Finanzministeriums betraut
- Alexander Spitzmüller 7. September 1918 – 4. November 1918
- Paul Kuh-Chrobak 4. November 1918–1920, mit der zeitweiligen Leitung betraut, vom 12. November 1918 an: Leiter des Liquidierenden gemeinsamen Finanzministeriums
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Tageszeitung Wiener Zeitung, Nr. 259, 9. November 1918, S. 1
- ↑ StGBl. Nr. 5 / 1918 (= S. 4)
- ↑ Srećko M. Džaja: Bosnien-Herzegowina in der österreichisch-ungarischen Epoche (1878–1918), Die Intelligentsia zwischen Tradition und Ideologie. (=Südosteuropäische Arbeiten Band 93), Verlag Oldenbourg, München 1994, ISBN 3-48656-079-4, S. 42.
- ↑ Tageszeitung Wiener Zeitung, Wien, Nr. 163, 19. Juli 1903, S. 1
Literatur
- Wolfgang Fritz: Für Kaiser und Republik. Österreichs Finanzminister seit 1848. Edition Atelier, Wien 2003, ISBN 3-85308-088-X.
Weblinks
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Liste der Finanzminister Österreich-Ungarns (1867–1918) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |