Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Liste der Stolpersteine in Gelsenkirchen-Süd

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Stolperstein für Andreas Schillack

Die Liste der Stolpersteine in Gelsenkirchen-Süd enthält Stolpersteine, die im Rahmen des gleichnamigen Kunst-Projekts von Gunter Demnig in Gelsenkirchen in den Stadtteilen Neustadt, Ückendorf und Rotthausen verlegt wurden. Mit ihnen soll Opfern des Nationalsozialismus gedacht werden, die in Gelsenkirchen lebten und wirkten.

Diese Liste ist Teil der Liste der Stolpersteine in Gelsenkirchen.

Liste der Stolpersteine in Neustadt

f1Georeferenzierung Karte mit allen Koordinaten: OSM, Google oder Bing

Nr. Person Adresse Inschrift Bild weitere Informationen Grund
Hulda Silberberg Bochumer Str. 45
Hier wohnte
Hulda Silberberg
Jg. 1883
Vor Deportation
Flucht in den Tod
3.1.1942
GE Stolperstein Bochumer Str. 45 Hulda Silberberg.jpg Hulda Silberberg stammte aus einer alteingesessenen jüdischen Kaufmannsfamilie, die in Gelsenkirchen bis 1938 ein großes Herrenmodengeschäft an der Bochumer Straße am Hauptbahnhof besessen hatte. Sie war alleinstehend und kinderlos und wurde von ihren Brüdern Hermann und Salomon mitversorgt. Salomon emigrierte nach London. Wenige Wochen vor der Deportationswelle vom Januar 1942 erhielt Hermann mit seiner Familie ein Visum für Bolivien und wollte seine Schwester mitnehmen. Aber Hulda Silberberg wollte als einziges Mitglied der Familie Silberberg Gelsenkirchen nicht verlassen. Sie wählte am 3. Januar 1942 im Alter von 58 Jahren angesichts der drohenden Verschleppung die Flucht in den Tod. Hulda Silberberg wurde auf dem jüdischen Friedhof in Gelsenkirchen-Ückendorf begraben; ein Grabstein existiert dort noch heute. Ihr Neffe Helmuth Silberberg war 1938 von seinen Eltern nach Amsterdam geschickt worden und dort im Juni 1942 als 16-Jähriger für kurze Zeit mit Anne Frank befreundet, in deren Tagebuch er vorkommt; er lebte später unter anderem Namen in den USA und ist 2015 verstorben. Über die Setzung des Stolpersteins für seine Tante Hulda im Jahr 2010 hat er sich nach brieflichen Aussagen sehr gefreut.[1]
Helene Lewek
Hausportal am heutigen Neustadtplatz 6 mit Stolperstein für Helene Lewek
Hier wohnte
Helene Lewek
Jg. 1881
Vor Deportation
Flucht in den Tod
25.1.1942
GE Stolperstein Neustadtplatz 6 Helene Lewek.jpg
(nicht abgebildet: zweiter Stein an der Wildenbruchstraße, Polizeiwache)
Das Haus am eh. Moltkeplatz 6 (heute Neustadtplatz 6), das den 2. Weltkrieg überstand und heute denkmalgeschützt ist, war ein so gen. „Judenhaus“, wo jüdische Bewohner seit Ende der 1930er Jahre zwangsweise konzentriert wurden. Es war der unfreiwillige letzte Wohnsitz von Helene Lewek. Sie war 1881 in Mixstadt in der damaligen preußischen Provinz Posen unmittelbar an der Grenze nach Russisch-Polen geboren und Anfang des 20. Jh. in die Bergarbeiterstadt Gelsenkirchen gekommen. Am 27. Januar 1942 fand eine größere Deportation Gelsenkirchener Juden nach Riga statt, wo die meisten von ihnen ermordet wurden und nur wenige überlebten. Die Menschen mussten die Tage vor dem Abtransport in einem Sammellager am Wildenbruchplatz verbringen. Dort entzog sich die 60-jährige Helene Lewek der Verschleppung, indem sie zwei Tage vor dem Transport die Flucht in den Tod wählte. Deshalb wurde ein zweiter Stolperstein mit ihrem Namen an der Wildenbruchstraße in Höhe der heutigen Polizeiwache verlegt (etwa 7 Min. Fußweg vom Neustadtplatz). Beide Steine wurden am 9. Februar 2010 wegen starken Frosts nur symbolisch verlegt; die endgültige Einsetzung erfolgte im darauf folgenden Juni.[2]
Isidor Isacson Ringstraße 4
Hier wohnte
Isidor Isacson
Flora Isacson Ringstraße 4
Hier wohnte
Flora Isacson

Liste der Stolpersteine in Ückendorf

f1Georeferenzierung Karte mit allen Koordinaten: OSM, Google oder Bing

Nr. Person Adresse Inschrift Bild weitere Informationen Grund
Karl Böhmer Bergmannstr. 34
Hier wohnte
Familie Karl Böhmer

Liste der Stolpersteine in Rotthausen

f1Georeferenzierung Karte mit allen Koordinaten: OSM, Google oder Bing

Nr. Person Adresse Inschrift Bild weitere Informationen Grund
Hartwig Wurm Karl-Meyer-Str. 10
Hier wohnte
Hartwig Wurm
Emil Löwenthal Karl-Meyer-Str. 2
Hier wohnte
Emil Löwenthal
Flora Löwenthal Karl-Meyer-Str. 2
Hier wohnte
Flora Löwenthal
Bruno Löwenthal Karl-Meyer-Str. 2
Hier wohnte
Bruno Löwenthal
Kurt Löwenthal Karl-Meyer-Str. 2
Hier wohnte
Kurt Löwenthal
Erwin Löwenthal Karl-Meyer-Str. 2
Hier wohnte
Erwin Löwenthal
Erich Lange Schwanenstraße 6
Hier wohnte
Erich Lange
Michael Hojnacki Steinfurthstraße 26
Hier wohnte
Michael Hojnacki

Siehe auch

Weblinks

 Commons: Stolpersteine in Gelsenkirchen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Quelle: Internetpräsenz Stolpersteine Gelsenkirchen; dgl. Andreas Jordan: Die Überlebenden: Helmut (Hello) Silberberg (Ed Silverberg), in: Gelsenzentrum. Portal für Stadt- und Zeitgeschichte (Onlineveröffentlichung 2010/2012); beide abgerufen am 29. Februar 2016.
  2. Quelle: Internetpräsenz Stolpersteine Gelsenkirchen, abgerufen am 29. Februar 2016.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Liste der Stolpersteine in Gelsenkirchen-Süd aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.