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Liste der Stolpersteine in Prag-Malá Strana
Die Liste der Stolpersteine in Prag-Malá Strana enthält die Stolpersteine, die im Prager Stadtviertel Malá Strana ("Prager Kleinseite") verlegt wurden. Sie erinnern an das Schicksal der Menschen, welche von den Nationalsozialisten in Tschechien ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden. Die Stolpersteine wurden von Gunter Demnig verlegt. Die tschechische Bezeichnung für die Stolpersteine ist Kameny zmizelých.
Das tschechische Stolpersteinprojekt wurde 2008 durch die Česká unie židovské mládeže (Tschechischer Verband der jüdischen Jugend) ins Leben gerufen und stand unter der Schirmherrschaft des Prager Bürgermeisters. Laut der Webseite von Gunter Demnig wurden die Stolpersteine am 8. Oktober 2008, 7. November 2009, 12. Juni 2010, vom 13. Juli bis 15. Juli 20112 und am 17. Juli 2013 vom Künstler selber in Prag verlegt. Eine weitere Verlegung fand am 28. Oktober 2012 statt, diese steht nicht auf Demnig's Seite.
Die Stolpersteine liegen vor dem letzten selbstgewählten Wohnort des Opfers.
Die Tabellen sind teilweise sortierbar; die Grundsortierung erfolgt alphabetisch nach dem Familiennamen.
Malá Strana
Bild | Name | Standort | Verlegedatum | Leben | |
---|---|---|---|---|---|
Karel Jelinek | Zborovská 84/60 | 50.08031314.406932 | 15. Jul. 2011 | Karel Jelinek wurde am 12. August 1895 in Wien als Karl Jelinek geboren. Er war Schneider und verheiratet mit Margarete, geborene Winternitzová. Das Paar hatte zumindest zwei Kinder, einen Sohn, der heute Otto Musil heißt und eine Tochter namens Hana, geboren am 1. August 1922. 1940 wurde gegen ihn, seine Frau und die Eltern seiner Frau Anzeige erstattet, da sie eine "betrügerische jüdische Bande" seien. Daraus geht hervor, dass Karel von seiner Frau getrennt lebte, Margarete lebte mit ihren Eltern an einer anderen Prager Adresse zur Untermiete. 1941 wurde ihm eine positives Leumundszeugnis ausgestellt, er plante eine Auswanderung. Seine letzte Adresse vor der Deportation war die Matyáše Brauna 60 in Prag. Am 10. Oktober 1942 wurde Karel Jelinek mit dem Transport Ba von Prag ins KZ Theresienstadt deportiert. Seine Transportnummer war die 135 von 1474. Am 8. September 1942 wurde er mit dem Transport Bk ins Vernichtungslager Maly Trostinez deportiert. Seine Nummer auf dem Transport war die 193 von 1000. Karel Jelinek wurde vom Nazi-Regime ermorde.[1]
Tochter Hana Jelinková wurde im Juli 1942 zusammen mit ihrer Mutter Margarete deportiert, erst nach Theresienstadt und dann noch im selben Monat ins Vernichtsungslager May Trostinez (wieder zusammen mit ihrer Mutter). Dort wurden beide ermordet. Karels Sohn Otto, der bei der Deportation seines Vaters acht Jahre alt war, war bei der Verlegung des Stolpersteins 2011 anwesend und berichtete, dass die Familie von Karel nichts mehr gehört hatte und ihm erst 2010 durch die Jüdischen Gemeinde bekannt gemacht wurde, was mit seinem Vater passierte.[2] Otto wurde selber Vater und auch Großvater. Er lebt mit seiner Familie in Prag. | |
No picture yet | Artur Lasch | Thunovská 197/17 | 28. Okt. 2012 | Dr. Artur Lasch wurde am 29. Mai 1881 in Česká Lípa geboren. Er war Chemiker. Seine letzte Adresse vor der Deportation war die Thunovská 17 in Prag. Am 30. Januar 1942 wurde er mit dem Transport V von Prag ins KZ Theresienstadt deportiert. Seine Transportnummer war die 124 von 1002. Am 6. September 1943 wurde er mit dem Transport Dl ins Konzentrationslager Auschwitz deportiert. Seine Transportnummer war die 1190 von 2484. Dr. Artur Lasch wurde vom Nazi-Regime ermordet.[3][4] | |
Přemysl Šámal | Karmelitská 382/14 | 50.08585214.404052 | 17. Jul. 2013 | Judr. Přemysl Šámal wurde am 4. Oktober 1867 in Prag geboren. Er studierte Jura an der Karls-Universität, nach seinem Abschluss arbeitete er als Anwalt, aber auch gleichzeitig im Nationalmuseum und war auch im Matice česká aktiv. Er wurde ein aktives Mitglied der Tschechischen Fortschrittspartei, ab 1914 übernahm er die Parteiführung. Er war einer der Gründer und Organisatoren der Widerstandsorganisation Maffia, deren Widerstand der österreichisch-ungarischen Monarchie galt, später wurde er Führer der Organisation.
Obwohl schon in einem fortgeschrittenen Alter, wurde er nach dem 15. März 1939 einer der führenden Widerstandskämpfer gegen das Nazi-Regime und der Kopf einer illegalen politischen Organisation, der Politické ústředí. Am 26. Januar 1940 wurde er von der Gestapo verhaftet, wurde vier Monate lang in verschiedenen Gefängnissen verhört. zum Schluss befand er sich im Untersuchungsgefängnis Alt-Moabit in Berlin. Er wurde gegen eine hohe Kaution in ein privates Sanatorium entlassen, aber sein Gesundheitszustand war bereits so schlecht, dass er hier am 9. März 1941 starb.[5][6] Die Familie wurde in Sippenhaft genommen. sein Sohn Jaromir, ein Professor für Insektenkunde wurde während der Heydrichiade erschossen. Seine Frau wurde ins KZ Auschwitz deportiert. Zwei Enkelkinder kamen erst in ein Internierungslager nach Polen und wurden dann zur Umerziehung in deutsche Familien vermittelt. |
Quellen
- Holocaust.cz, tschechische Holocaust-Datenbank (deutschsprachige Version)
- Stolpersteine.eu, Demnigs Website
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ holocaust.cz: KAREL JELINEK, abgerufen am 27. Februar 2017
- ↑ Bericht über die Verlegung
- ↑ holocaust.cz: DR. ARTUR LASCH, abgerufen am 27. Februar 2017
- ↑ waymarking.com: Lasch Artur - Prague, Czech Republic, abgerufen am 27. Februar
- ↑ Kurzbiografie
- ↑ JUDr. Přemysl Šámal
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