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Lorenz S. Beckhardt
Lorenz Salomon Beckhardt (* 30. November 1961 in Wiesbaden) ist ein deutscher Journalist und Autor.
Leben
Beckhardt wurde als Kind von Schoah-Überlebenden und Enkel von Fritz Beckhardt, des höchst dekorierten deutsch-jüdischen Kampffliegers des Ersten Weltkriegs, geboren. Er besuchte das Beethoven-Gymnasium in Bonn und studierte dort anschließend Chemie mit dem Abschluss Diplom-Chemiker.[1] Katholisch erzogen, erfuhr er erst als Erwachsener, dass er das Kind von Juden ist.
Von 1980 bis 1990 war er Autor und Redakteur der Zeitschrift ila, der Informationsstelle Lateinamerika. In dieser Zeit engagierte er sich in verschiedenen Nichtregierungsorganisationen der deutschen Friedens- und Umweltbewegung. Ab 1990 berichtete Beckhardt für die ARD über aktuelle Wissenschaft, volontierte 1992/1993 bei der Deutschen Welle und arbeitete von 1993 bis 2005 als Reporter und Redakteur für das ARD-Morgenmagazin und die Tagesschau, u.a. in den ARD-Studios Paris, Brüssel und Tel Aviv. Im Mai 1995 deckte er auf, dass die Türkei entgegen der Behauptung der Bundesregierung deutsche Panzer im Krieg gegen die Kurden einsetzte und brachte damit den damaligen Außenminister Klaus Kinkel kurzzeitig ins Wanken. Beckhardt schreibt für verschiedene überregionale Zeitungen. Er ist Autor und Redakteur von historischen Dokumentationen. 2006 wurde er Redakteur des WDR-Wissenschaftsmagazins Quarks & Co und Leiter der WDR-Redaktion des 3sat-Wissenschaftsmagazins nano. Beckhardt war 2008 mit Quarks & Co für den Deutschen Fernsehpreis nominiert, erhielt 2011 den Online-Medienpreis von Ergo und 2012 den Kölner Medienpreis. Im Oktober 2014 erschien die Geschichte seiner Familie unter dem Titel „Der Jude mit dem Hakenkreuz. Meine deutsche Familie“ bei Aufbau.
Privat ist Beckhardt leidenschaftlicher Taucher, Skifahrer, Fußballspieler und regelmäßiger Besucher der Heimspiele von Eintracht Frankfurt.
Publikationen (Auswahl)
- Wenn der Staat versagt - Nach den Ereignissen in der Kölner Silvesternacht, Jüdische Allgemeine, 14.01.2016
- Bleiben! Warum wir Juden in Europa bleiben sollten, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 27.02.2015
- Der Jude mit dem Hakenkreuz. Meine deutsche Familie, Aufbau 2014
- Beschnitten und traumatisiert - Über Beschneidung im Judentum, Frankfurter Rundschau, 23.08.2012
- Presserecht in der Praxis (mit Christoph Maria Fröhder u.a.), netzwerk recherche 2005
- Weder Schaf noch Wolf. Sowjetunion und Lateinamerika 1917 bis 1987 (mit Marc Edelman u.a.), Informationsstelle Lateinamerika 1988
Filme (Auswahl)
- Wir hatten dem Staat den Krieg erklärt - zur Geschichte der RAF und der Bewegung 2. Juni (mit Ingolf Gritschneder), WDR 1996
- Das Dorf in der Arktis. Klimaforschung auf Spitzbergen (mit Hubert Feller), WDR 2001
- Blut und Öl – Die Kriege um das schwarze Gold (mit Mathias Haentjes u.a.), WDR 2003
- Der Kampf um Opel (mit Rainer Kuka, Markus Zeidler u.a.), WDR 2004
- Der Jude mit dem Hakenkreuz (mit Mathias Haentjes), WDR 2007
- Mission Rosetta (mit Florian Bauer, Ulrich Grünewald u.a.), ARD 2014
Einzelnachweise
Weblinks
- Lorenz Beckhardt auf der Homepage des WDR
- Radio- und Fernsehbeiträge über Lorenz Beckhardt:
- Interviews mit Lorenz Beckhardt:
- Plötzlich war ich ein Anderer!, Das WDR5-Tischgepräch, WDR5, Köln 2015
- "Wegen Pegida muss ich ...", Deutschlandradio Kultur, Berlin 2015
- Die Feindbilder müssen weg! - über Antisemitismus und Israel, WDR2, Köln 2014
- Ein Job mit Folgen bis ins Privatleben, General Anzeiger, Bonn 2013
- "Ich habe jede letzte Quelle ausgequetscht wie eine Zitrone", lesepunkte, 2013
- Beiträge von Lorenz Beckhardt im nano-Klimablog
- Berichterstattung Lorenz Beckhardts vom Weltklimagipfel 2013 in Warschau:
Personendaten | |
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NAME | Beckhardt, Lorenz S. |
ALTERNATIVNAMEN | Beckhardt, Lorenz Salomon (vollständiger Name); Schlomo Ben Yehuda (ritueller Name, Synagogenname) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Journalist |
GEBURTSDATUM | 30. November 1961 |
GEBURTSORT | Wiesbaden, Deutschland |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Lorenz S. Beckhardt aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |