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Louis Nelki (Familie)
Die Familie des Louis Nelki war eine bekannte Familie von Dentisten. Louis Nelki hatte fünf Söhne: Jakob Julius, Joseph , Moritz , Hermann Alexander sowie Eduard Nelki. Jakobs Julius Nelki (geb. 1825; gest. 1908) war zuerst mit mit Lina Heilbut verheiratet, mit der er insgesamt acht Kinder hatte. Jakob verließ später seine Frau Lina um seitdem mit einer 35 Jahre jüngeren Frau zusammenzuleben, mit der er weitere vier Kinder hatte. Der bekannteste Sohn war Hermann Nelki.
Hermann Nelki
Jakobs Julius' jüngstes Kind war Hermann (geb. 1863; gest. 1941).Als Hermann 16 Jahre alt war, verließ Jakob seine Frau Lina um seitdem mit einer 35 Jahre jüngeren Frau zusammenzuleben, mit der er weitere vier Kinder hatte. Hermanns Vater verließ auch diese Frau, nachdem die Kinder erwachsen wurden und gründete einen Zirkus und reiste bis zu seinem 83. Lebensjahr in Europa und Nordafrika umher.
Hermann machte eine Ausbildung zum Dentisten. In den 1880er Jahren schrieb er sich im Fach Philosophie an der Universität Berlin ein, wobei er sich das Studium als Dentist finanzierte. Mit 27 Jahren heiratete er im Jahre 1890 die 22jährige Ernestine Russo, die einer sephardischen Familie entstammte. Er wechselte an die Universität Halle und machte neben seinem Studium der Phiospie bei Professor Holläner, einem berühmten Zahnartz, seine Approbation als Zahnarzt. Eine akademische Ausbildung der Zahnmedizin gab es damals noch nicht.
In Spandau eröffnete er neben der Königlichen Geschützgießerei eine Praxis. 1910 war jedoch am schwarzen Brett der Gießere zu lesen: „Geht nicht zum jüdischen Zahnarzt Nelki“.[1]
So zog die Familie nach Schöneberg. Mit 51 Jahren meldete sich Hermann freiwillig zum Kriegsdienst und übernahm die Leitung der Armee-Zahnklinik in Fürstenwalde.
Nach dem Ersten Weltkrieg eröffnete Hermann in Spandau eine neue Praxis mit Zahnlaboratorium an der Schönwalderstraße 111:Hermann Nelki's Zahntechnisches Laboratorium. Mit der Inflation in den 1920er Jahren annoncierte Hermann nach Handwerkern, die ihm als Entgelt für zahnärztliche Behandlungen Handwerkerarbeiten im Haus ausführen sollte. Kurz nach seinem 70. Geburtstag wurde ihm die Kassenzulassung von den Nationalsozialisten entzogen. In London stellte Hermann Antrag auf Zulassung als Zahnhartz in London, was jedoch verwmutlich wegen seines hohen Alters von 73 Jahren abgelehnt wurde. Er verstarb 1941 in Lonodn.
Im Jahre 1982 wurde bei einer Tagung „Zahnmedizin und Faschismus “ von der Vereinigung demokratische Zahnmedizin e.V. eine Sonderausgabe ihrer Zeitschrift artikulator herausgebracht.[2] Dabei wurde dargestellt, wie der Zahnartz Dr. Hermann Nelki innerhalb von drei Monaten vom geehrten Jubilar zum „verdächtigen rassischen Subjekt“[3] wurde. Zeitungsausschnitte aus der Zeit vom 14. Januar bis zum 17. Januar 1933 aus der Vossichen Zeitung, der Neuen Zeit, der Havelländischen Rundschau, der Groß-Berliner Ostzeitung und des Charlottenburger Blattes Der Westen wurde der Zahnart Hermann Nelki gelobt. Meilensteine seines erfolgreichen Berufslebens und sein militärisch engagierter Einsatz im Reservelazarett in Fürstenwalde wurden dargestellt. Dabei wurde er als „Wohltäter von Charlottenburg“[3] , als „Freund karitativer Verbände“[3] und als „ Förderer des Kinderschutzes“[3] bezeichnet. Am 15. April 1933 erhielt Hermann Nelki einen Bief mit der Aufforderung, seine arische Abstammung zu belegen. Daraufhin emigrierte Hermann mit seinen Söhnen.
1987 wurde das Buch Zahnmedizin und Faschismus herausgegeben, worin auch Hermann Nelki erwähnt wurde.[4] [3] [5]
Hermanns' Sohn Wolfgang
Hermanns Sohn Wolfgang (geb. 1911, gest. wenige Jahre vor dem Jahr 2000) wurde 1917 eingeschult und besuchte später das Berliner Mommsen-Gymnasium. Die Eltern hatten dieses Gymnasium für Wolfgang ausgesucht, weil ein Professor des Mommsen-Gymnasiums scharf gegen den Ausspruch des Treitschke-Gymnasiums „Die Juden sind unser Unglück “.[1] protestiert hatte. Wolfgang sollte das Arzt- und Zahrarztstudium aufnehmen, wählte aber dann das Jurastudium. Als Jurastudent mahm er teil an Sprechstunden für die freie Rechtsberatung der Kommunistischen Partei. Weiter vertrat er Arbeiter in Arbeitsgerichtsfällen und war von 1927 bis 1933 Mitglied des Sozialistischen Schülerbundes (SSB). Er wanderte mit der gesamten Familie 1933 aus. In London traf er das Mädchen Erna wieder, das er noch vom Sozialistischen Schülerbund kannte. Sie heirateten im Jahre 1940. 1950 beantragten sie die englische Staatbürgerschaft. Es gelang Erna im Jahre 1951 eine englische Lehrerinnenausbildung nachzumachen. Sie finanzierte ihrem Ehemann ein Zweitstudium. Nach fünfjähriger Ausbiludng wurde Wolfgang im Alter von 50 Jahren Zahnart.
1987 wurde das Buch Zahnmedizin und Faschismus herausgegeben, worin auch Wolgangs' Vater Hermann Nelki erwähnt wurde. Dabei „entstand ein Kontakt zu seinem Sohn Wolfgang Nelki in London. Wolfgang Nelki zeigte sich überrascht ob der positiven Resonanz, überhaut des sich Erinnerns an seinen Vater im Rahmen einer sozialmedizinisch orientierten Gruppierung der Zahnheilkunde, der in deser Ausrichtung von einer Art Generalamnesie heimgesuchten Bundesrepublik Deutschland “.[6]
1991 erschien zum 80. Geburtstag von Wolkgang Nelki "Geschichten aus dem Umbruch der deutschen Geschichte - zwischen Assimilation und Asyl". 1992 würdigte der articulator diesen Bericht.[7]
Dessen Ehefrau Erna hat ihre Biographie in "Geschichten aus dem Umbruch der deutschen Geschichte - zwischen Assimilation und Asyl" als „ Autobiograhie eines Arbeitermädichens“.[8] bezeichnet. Dabei sollte eine „ Geschichte von unten“.[9]erzählt werden. Ziele waren nicht unpersönliche Trendbereiche dazustellen. Es galt eher einzelne im eigenen Namen zu Worte kommen zu lassen, die weder repräsentativ noch typisch zu nennen waren. Diese Schrift gilt als Grundlage der Familiengeschichte des sozialpolitischen Engagements der Familie Nelki.
andere Söhne von Hermann
So machte Hermanns Sohn Fritz (geb. 1890, gest. 1953) im Jahre 1912 das Abschlußexamen als Zahnarzt und im Jahre 1914 das Abschlußexamen als Arzt. 1934 ging Fitz nach Lonodon und praktizierten in einer Praxis an der Bakerstrett. Er verstarb 1953 in London.
Hermanns Sohn Otto machte im Jahre 1925 seinen Abschluß im Medizinstudium und spezialisierte sich als HNo-Arzt.Er wanderte mit der gesamten Famie 1933 aus.
Hermanns Sohn Heinrich war Mitglied des erpublikanischens "Reichsbanner" und wurde zusammengeschlagen. Er machte danahc einen Selbmotdversuch. Er wanderte mit der gesamten Famie 1933 aus.
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 Wolfgang Kirchhoff:Das sozialpolitische Engagement der Familie Nelki. In: Albrecht Scholz, Caris-Petra Heidel (Hrsg.): Sozialpolitik und Judentum. Schriftenreihe Medizin und Judentum; Heft 5 (zum 5. Medizinhistorisches Kolloquium über "Medizin und Judentum"), Union Druckerei, 1. Auflage Dresden 2000, S. 109.
- ↑ Wolgang Kirchhoff:Hermann Nelki. In:Zahnmedizin im Faschismus (hrsg. von der Vereiniung demokratische Zahmedizin e.V.). Frankurt a. M. 1983, S. 41-42.
- ↑ 3,0 3,1 3,2 3,3 3,4 Wolfgang Kirchhoff:Das sozialpolitische Engagement der Familie Nelki. In: Albrecht Scholz, Caris-Petra Heidel (Hrsg.): Sozialpolitik und Judentum. Schriftenreihe Medizin und Judentum; Heft 5 (zum 5. Medizinhistorisches Kolloquium über "Medizin und Judentum"), Union Druckerei, 1. Auflage Dresden 2000, S. 105.
- ↑ Wolfgang Kirchhoff:Hermann Nelki. In: ders. (Hrsg.):Zahmedezin und Faschismus. Marburg 1987, S. 135-136.
- ↑ The Story of My Family. The German-Jewish Family of Hermann Nelki, 1756-1988
- ↑ Wolfgang Kirchhoff:Das sozialpolitische Engagement der Familie Nelki. In: Albrecht Scholz, Caris-Petra Heidel (Hrsg.): Sozialpolitik und Judentum. Schriftenreihe Medizin und Judentum; Heft 5 (zum 5. Medizinhistorisches Kolloquium über "Medizin und Judentum"), Union Druckerei, 1. Auflage Dresden 2000, S. 105-106.
- ↑ Wolfgang Kirchhoff:Nicht alle waren (oder blieben) Nazis. Zwei Zahnärzte über die Zeit des Dritten Reiches.In:Der Artikulator.Jahrgang 1992, H. 38, S. 27.
- ↑ Wolfgang Kirchhoff:Das sozialpolitische Engagement der Familie Nelki. In: Albrecht Scholz, Caris-Petra Heidel (Hrsg.): Sozialpolitik und Judentum. Schriftenreihe Medizin und Judentum; Heft 5 (zum 5. Medizinhistorisches Kolloquium über "Medizin und Judentum"), Union Druckerei, 1. Auflage Dresden 2000, S. 111.
- ↑ Wolfgang Kirchhoff:Das sozialpolitische Engagement der Familie Nelki. In: Albrecht Scholz, Caris-Petra Heidel (Hrsg.): Sozialpolitik und Judentum. Schriftenreihe Medizin und Judentum; Heft 5 (zum 5. Medizinhistorisches Kolloquium über "Medizin und Judentum"), Union Druckerei, 1. Auflage Dresden 2000, S. 106.
Literatur
- Wolfgang Kirchhoff:Das sozialpolitische Engagement der Familie Nelki. In: Albrecht Scholz, Caris-Petra Heidel (Hrsg.): Sozialpolitik und Judentum. Schriftenreihe Medizin und Judentum; Heft 5 (zum 5. Medizinhistorisches Kolloquium über "Medizin und Judentum"), Union Druckerei, 1. Auflage Dresden 2000, S. 103-111.
- Erna Nelki; Wolfgang Nelki: Geschichten aus dem Umbruch der deutschen Geschichte zwischen Assimilation und Asyl (Experiment Wochenend-Universität / Dischner, Gisela. - Hannover : Revonnah-Verl., 1991)
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