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Louis Scheuer

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Louis Scheuer (geboren am 16. Juni 1872 in Luxemburg; gestorben am 12. Dezember 1958 in Frankfurt am Main) war ein deutscher Handelsschullehrer, Autor, Theaterkritiker und Komponist jüdischer Herkunft.

Leben

In Trier gründete Louis Scheuer um 1893 in der Fleischstraße 68 seine kaufmännische „Privatschule Scheuer“, die als die beste der Stadt galt. 1894 tauchte sein Name erstmals bei den Veranstaltungen der Trierer Karnevalsgesellschaft Heuschreck auf. Mit „brillanter und geschliffener Feder“ verfasste er Gedichte und Prosawerke in Trierer Platt, auf Hochdeutsch und Letzeburgisch.

Scheuers Aktivitäten waren nicht nur auf den Karneval beschränkt. Er schrieb außerdem Singspiele, Revuen und Schauspiele. Seine Stücke wurden in Deutschland, aber auch u. a. in Amsterdam, Luxemburg, Straßburg und Polen aufgeführt. Zu seinen besten Werken zählt die Musikrevue Mein Trier, wie lieb' ich dich!. Die Musik zu dieser Revue gilt als verschollen.

Seit 1910 wurden im In- und Ausland (bis nach New York City) etwa 3000 Aufführungen seiner Revuen und Singspiele erreicht. Sein burlesker Schwank „Der Sittenapostel“ wurde etwa 1200 Mal aufgeführt. „Der Klapperstorch fliegt“ brachte es sogar auf 1300 Aufführungen, darunter im Millowitsch-Theater (Köln) und in Luxemburg.

Im Ersten Weltkrieg wurde seine Schrift Die Juxquelle an die Trierer Soldaten verschickt. Die Schrift enthielt die vollständigen Texte seiner Revuen von 1898 bis 1903.

Mit Beginn des Nationalsozialismus bekam der beliebte Trierer Jude Louis Scheuer Schwierigkeiten. 1934 wurde er aus dem deutschen Kulturkreis ausgeschlossen. Die großen Städte verboten Aufführungen seiner Werke. Doch die Trierer hielten ihm noch lange die Freundschaft, mussten später aber doch das Theater für Scheuer sperren. Nur in Luxemburg spielte man noch seine Werke.

1936 musste Scheuer auch seine renommierte Privatschule schließen und floh mit seiner Frau nach Frankfurt. Doch im dortigen jüdischen Theater, der „Volksbühne“, kam sein Stück Ewige Wanderung oder die drei Sterne nicht mehr zur Aufführung. Es behandelte das Schicksal dreier jüdischer Familien. SA-Horden zerstörten in der Reichspogromnacht (November 1938) große Teile seiner Unterlagen und auch die kostbaren Dekorationen.

Da seine Frau christlichen Glaubens und keine Jüdin war, konnte sich Scheuer mit viel Glück der Deportation entziehen, obwohl er schon auf der Liste stand.

Durch britische Bomber ging schließlich auch der Rest seiner Unterlagen verloren, so dass nach dem Krieg an einen beruflichen Neuanfang nicht mehr zu denken war.

Werke

  • Die Juxquelle. Ein unerschöpflicher Sprudel lustiger Narretei. Vorträge, Lieder, Bühnenaufführungen. Das Beste vom Besten aus dem Archiv der Karnevals-Gesellschaft „Heuschreck“ Trier, Selbstverlag, Trier 1908.

Weblinks

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Louis Scheuer aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.