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Marcus Cassirer
Marcus Cassirer (geboren 1809 in Bujaków, gestorben am 20. Oktober 1879 in Breslau) war ein deutscher Industrieller, der als Webstuhl- und Tuchproduzent vor allem in Schwientochlowitz, heute Świętochłowice, und später als Liqueurproduzent in Schlesien aktiv war.
Leben
Marcus Cassirer war der zweite Sohn von sieben Söhnen des Moses ben Loechel Cassirer (1771–1852) und dessen Frau Pesel Bat Solomon, geborene Friedländer (1771–1852). Nach Moses ben Loechel war er Stammvater der Familie Cassirer, aus der zahlreiche bekannte Industrielle, Kunsthändler und Philosophen entstammten. 1835 heiratete er Jeanette Steinitz, die 1813 in Gleiwitz geboren wurde und damit vier Jahre jünger als Marcus war. Er war der Vater von insgesamt zehn Kindern, darunter die Industriellen Louis, Julius, Eduard, Salo, Isidor und Max.[1] Seine Tochter Julie heiratete Otto Bondy, der aus der bekannten Prager und später Wiener Industriellenfamilie Bondy stammte, und war die Mutter des Malers und Kunstsammlers Walter Bondy.[2][1] Seine Frau starb 1889, zehn Jahre nach ihm, ebenfalls in Breslau.[1]
Marcus Cassirer zog zwischen 1857 und 1860 nach Breslau und ließ sich zuerst in Königshütte (heute Chorzów) nahe Kattowitz (heute Katowice) nieder. In Schwientochlowitz, heute Świętochłowice und 1869 zu Königshütte eingemeindet, stellte Marcus Cassirer Webstühle her und handelte mit Textilien. Mit seiner Familie ging er schließlich nach Breslau, da die Stadt für ihn als jüdischen Geschäftsmann größere wirtschaftliche Möglichkeiten bot. Er eröffnete dort die Marcus Cassirer & Co. Liqueurfabrik, in der ab 1866 seine Söhne Louis und Julius als Prokuristen eingetragen waren. Louis machte sich zudem bereits 1861 selbstständig und baute am zentralen Blücherplatz eine Webstuhl- und Textilmanufaktur auf. Eduard Cassirer, der dritte Sohn von Marcus Cassirer, eröffnete 1872 ein Holzgeschäft und nach einem Umzug in den Bereich außerhalb des Stadtwalls 1874 als Dampfsägewerk und Holzhandlung Cassirer Söhne war auch dessen Bruder Salo Teilhaber. Der Vater setzte sich als Teilhaber der nun von seinen Söhnen geleiteten Liqueurfabrik zur Ruhe,[3] er starb am 20. Oktober 1879 in Breslau.[1]
Literatur
- Sigrid Bauschinger: Die Cassirers. Unternehmer, Kunsthändler, Philosophen. C.H.Beck, München 2015; S. 13–15. ISBN 978-3-406-67714-4.
Belege
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 Sigrid Bauschinger: Die Cassirers. Unternehmer, Kunsthändler, Philosophen. C.H.Beck, München 2015; S. 445. ISBN 978-3-406-67714-4.
- ↑ Sigrid Bauschinger: Die Cassirers. Unternehmer, Kunsthändler, Philosophen. C.H.Beck, München 2015; S. 20. ISBN 978-3-406-67714-4.
- ↑ Sigrid Bauschinger: Die Cassirers. Unternehmer, Kunsthändler, Philosophen. C.H.Beck, München 2015; S. 13–15. ISBN 978-3-406-67714-4.
Personendaten | |
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NAME | Cassirer, Marcus |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Textil- und Webstuhlfabrikant |
GEBURTSDATUM | 1809 |
GEBURTSORT | Bujaków |
STERBEDATUM | 20. Oktober 1879 |
STERBEORT | Breslau |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Marcus Cassirer aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |