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Martin Rudolph (Archäologe)

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Martin Viktor Rudolph (* 1908; † 1992) war ein deutscher promovierter Bauingenieur, Archäologe und Erforscher von historischen Bauernhäusern.

Martin Rudolph war Leiter der Forschungsstätte für germanisches Bauwesen des SS-Ahnenerbe in Braunschweig und SS-Obersturmführer. Er nahm systematisch die Architektur alter deutscher Bauernhäuser auf. Die Forschung dazu sollte sowohl der Architektur neuer Bauernhäuser in den von den Nationalsozialisten geplanten Kolonisationsgebieten im Osten dienen als auch der Dokumentation des deutschen Erbes, auch bei bei den Aussiedlungen aus dem Italien zugestandenen Südtirol ins Reichsgebiet.[1] Rudolph untersuchte dabei auch die Bauernhäuser in isolierten deutschen Siedlungsgebieten wie Gottscheer in Slowenien (sie hatten 1941 für eine Umsiedlung ins Deutsche Reich gestimmt). Im hölzernen Einraumhaus mit Vorlaube in Gottscheer sah Rudolph das germanische Urhaus.[2]

In den 1930er Jahren war er an den Ausgrabungen in der Königspfalz Werla und in der Stellerburg beteiligt. Er veröffentlichte auch zu Haithabu.

Er war auch in den 1940er Jahren Privatdozent an der Technischen Hochschule Braunschweig.

Schriften

  • Die Grundlagen der Holzbauweise von Haithabu, in: Offa, Band 1, 1936, S. 141-149.
  • Pfalz Werla: Die baugeschichtlichen Ergebnisse der Ausgrabung 1937, Die Kunde: Zeitschrift für niedersächsische Archäologie, Band 6, 1938, S. 106-118.
  • Die Rekonstruktion des Kammerhauses der Stellerburg, in: Offa, Band 2, 1937, S. 96-104
  • Die Flechtwerkbauweise des Hauses von Hambühren, in: Nachrichten aus Niedersachsens Urgeschichte, Band 12, 1938, S. 89-97.
  • Die baugeschichtlichen Ergebnisse der Ausgrabungen auf der Stellerburg in Dithmarschen, Neumünster, Wachholtz 1942.

Einzelnachweise

  1. Robert Born: Zwischen Siebenbürgen und Norwegen. Die Forschungen von Hermann Phleps zur Holzarchitektur und deren politische Instrumentalisierung im Nationalsozialismus. In: Magdalena Bushart, Agnieszka Gasior, Alena Janatkova (Hrsg.), Kunstgeschichte in den besetzten Gebieten 1939–1945. Böhlau 2016, S. 287
  2. Ingo Haar, Michael Fahlbusch, Matthias Berg: Handbuch der völkischen Wissenschaften. De Gruyter/Saur 2008
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Martin Rudolph (Archäologe) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.