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Martina Kessel

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Martina Kessel (* 11. September 1959 in Werdohl, Nordrhein-Westfalen) ist eine deutsche Historikerin.

Leben

Martina Kessel studierte Geschichtswissenschaft, Politikwissenschaft und Amerikanistik in Köln, München und an der University of Maryland, College Park (Master of Arts) und promovierte in München. Ihre Habilitationsschrift (FU Berlin 1998) erschien in leicht gekürzter Fassung unter dem Titel Langeweile: zum Umgang mit Zeit und Gefühlen in Deutschland vom späten 18. bis zum frühen 20. Jahrhundert.[1] 1996–97 war sie Fellow am Institute for Advanced Study in Princeton, 1998 wurde sie Professorin für Neuere Geschichte an der Universität Bielefeld, mit einer Gastprofessur für Europäische und Deutsche Geschichte an der University of Toronto 2005/2006 und Forschungsstipendium der Gerda-Henkel-Stiftung 2010/2011.

Martina Kessel gehört zum Wissenschaftlichen Beirat des Deutschen Historischen Instituts Paris.[2] Sie ist Vorstandsmitglied der Bielefeld Graduate School in History and Sociology und Mitglied im Netzwerk Frauen- und Geschlechterforschung NRW, in dem sie von 2000 bis 2003 gemeinsam mit Wiebke Kolbe als Bundeskoordinatorin des Arbeitskreises Historische Frauen- und Geschlechterforschung fungierte.[3]

Forschungsschwerpunkte

Martina Kessel arbeitet vorwiegend zur deutschen und europäischen Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts. Themen: Internationale Beziehungen im 20. Jahrhundert, Kulturgeschichte und Geschlechtergeschichte vom 18. bis 20. Jahrhundert, Krieg und Gewalt in der Moderne, Identitätsbildung durch Inklusion und Exklusion in modernen Gesellschaften sowie Theoriefragen.

Publikationen

Bücher

  • (Hrsg. mit Patrick Merziger): The Politics of Humour. Laugther, Inclusion, Exclusion in the Twentieth Century. Toronto: University of Toronto Press, 2012.
  • Westeuropa und die deutsche Teilung. Englische und französische Deutschlandpolitik auf den Außenministerkonferenzen von 1945 bis 1947. Oldenbourg, München 1989.
  • Langeweile. Zum Umgang mit Zeit und Gefühlen in Deutschland vom späten 18. bis zum frühen 20. Jahrhundert. Wallstein, Göttingen 2001.
  • (Hrsg., mit Christoph Conrad): Geschichte schreiben in der Postmoderne. Beiträge zur aktuellen Diskussion. Reclam, Stuttgart 1994.
  • (Hrsg. mit Christiane Eifert u. a.): Was sind Frauen, was sind Männer? Geschlechterkonstruktionen im historischen Wandel. Suhrkamp, Frankfurt a. M. 1996.
  • (Hrsg., mit Christoph Conrad): Kultur & Geschichte. Neue Einblicke in eine alte Beziehung. Reclam, Stuttgart 1998.
  • (Hrsg.), Kunst, Geschlecht, Politik. Männlichkeitskonstruktionen und Kunst im Kaiserreich und in der Weimarer Republik. Campus, Frankfurt a. M. 2005.
  • Gewalt und Gelächter. ‚Deutschsein‘ 1914–1945. Franz Steiner, Stuttgart 2019.

Aufsätze

  • Sterben/Tod - Neuzeit In: Peter Dinzelbacher (Hrsg.): Europäische Mentalitätsgeschichte. Hauptthemen in Einzeldarstellungen (= Kröners Taschenausgabe. Band 469). 2., durchgesehene und ergänzte Auflage. Kröner, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-520-46902-1, S. 298–313 (1. Aufl. 1993).
  • Mentalitätengeschichte. In: Christoph Cornelißen (Hrsg.): Geschichtswissenschaften. Eine Einführung. Fischer, Frankfurt a. M. 2000, S. 235–246.
  • The Art of Failure. English and French Politics towards Germany and the Council of Foreign Ministers 1947. In: Ennio di Nolfo, Antonio Varsori (Hrsg.): The Failure of Peace in Europe 1943-1947. Macmillan, Basingstoke 2001, S. 261–277.
  • The 'whole man'. The longing for a masculine world in Germany in the nineteenth century. In: Gender & History. 15 (2003), S. 1–31.
  • Gefühle und Geschichtswissenschaft. In: Rainer Schützeichel (Hrsg.): Emotionen und Sozialtheorie. Campus, Frankfurt a. M. 2005, S. 29–47.
  • Laughing about death?, German humour' and death in the two world wars. In: Paul Betts, Alon Confino, Dirk Schumann (Hrsg.): Mass death and individual loss in modern Germany. Berghahn, New York 2008, S. 197–218.
  • Keine Heimat für Hybrides. Mamitschka und die Politik der Gefühle im Film der fünfziger Jahre. In: Tel Aviver Jahrbuch für deutsche Geschichte. 38, 2010, S. 183–198.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Martina Kessel: Langeweile. Zum Umgang mit Zeit und Gefühlen in Deutschland vom späten 18. bis zum frühen 20. Jahrhundert. Wallstein, Göttingen 2001, ISBN 3-89244-382-3.
  2. Wissenschaftlicher Beirat. (Nicht mehr online verfügbar.) Deutsches Historisches Institut Paris, archiviert vom Original am 16. Februar 2016; abgerufen am 16. Februar 2016. i Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.dhi-paris.fr
  3. Die Wissenschaftlerin. Wissenschaft öffentlich, 4. April 2005, S. 1,5, abgerufen am 1. November 2010.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Martina Kessel aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.