Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzyklopädie zum Judentum.
Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ... Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten) |
How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida |
Mary Warburg
Mary Warburg, geborene Hertz, (geb. 13. Oktober 1866 in Hamburg; gest. 4. Dezember 1934 ebenda) war eine deutsche Malerin und Bildhauerin.
Leben
Mary Warburg war eine Tochter des Hamburger Senators und Kaufmanns Adolph Ferdinand Hertz und dessen Gattin Maria, geborene Goßler. Sie hatte einen älteren sowie zwei jüngere Brüder. Ungefähr ab dem 16. Lebensjahr lernte sie Zeichnen und Malen bei Adolf Mosengel, Theobald Riefesell, Friedrich Schwinge und Hans von Bartels. Ab 1882 reiste sie oft gemeinsam mit ihrem Vater, bis sie 1897 den Kunsthistoriker Aby Warburg heiratete. Gemeinsam gingen sie nach Florenz, wo Mary Warburg einige Werke gemeinsam mit dem Bildhauer Adolf Hildebrandt erstellte. Während dieser Zeit führte sie einen Briefwechsel mit ihrer Mutter, der heute im Warburg Institute in London zu finden ist. Nach vier Jahren in der toskanischen Großstadt kehrten Mary und Aby Warburg nach Hamburg zurück, wo Mary Warburg für einige Zeit mit Georg Wrba zusammenarbeitete.
Das Ehepaar Warburg hatte die gemeinsamen Kinder Marietta (1899–1973), Max Adolph (1902–1974) und Frede C. (1904–2004). An das Ehepaar Warburg erinnert eine Säule auf dem Friedhof Ohlsdorf, Grab Y 10, 78–98. Dort ist auch das Familiengrab zu finden, dessen Wand Mary Warburg schuf.
Wirken
Während der Reisen mit ihrem Vater erstellte Mary Warburg viele Skizzen von Landschaften, lokaler Architektur und Menschen, die sie in Büchern festhielt. Ab ungefähr 1890 schuf sie auch Grafiken und betätigte sich als Bildhauerin und im Kunstgewerbe. Die Anregungen dazu hatte sie wahrscheinlich von Alfred Lichtwark erhalten. Warburg gehörte der von Lichtwark gegründeten Gesellschaft hamburgischer Kunstfreunde an, an deren Ausstellungen sie teilnahm. 1895 gab der Verein sein erstes Jahrbuch heraus, das hauptsächlich die Werke der Jahresausstellung aufführt. Hierin sind unter den Kategorien Malerei und Skulptur 13 Werke Mary Warburgs aufgeführt.
Außerdem schuf Warburg Zierleisten und Vignetten. Diese sind in der Erstausgabe von Die Urgroßeltern Beetz von 1899 – eine Beschreibung der Geschichte der Familie Hertz – zu sehen. Weitere Illustrationen erschienen in der Jugendzeitschrift Pan und im Hamburger Weihnachtsbuch von 1892.
Nach der Heirat mit Aby Warburg wandte sich Mary Warburg eher der Malerei zu. Während der Jahre in Florenz zeichnete sie viel und verschenkte ihre Werke an Freunde und Bekannte in Hamburg. Ihre künstlerischen Tätigkeiten ordnete sie später eindeutig ihren Aufgaben als Ehefrau und Mutter unter. Die meisten Werke, die sie während dieser Zeit malte, erstellte sie nebenbei und auch, während sich andere Personen im Raum aufhielten. Warburg wählte hier zumeist Motive aus ihrer Familie und ihrem Alltag. Für ihre Gemälde verwendete sie Bleistift, Tusche, Pastell-, Aquarell- und Deckfarben oder Mischtechniken. Ölfarben setze sie eher selten ein.
Ihre Werke als Bildhauerin umfassten Porträtköpfe sowie Klein- und mitunter auch Gebrauchsplastiken. Von 1929 bis 1934 fertigte sie eine Bronzebüste ihres verstorbenen Mannes, die als ihr vermutlich bekanntestes Werk angesehen werden kann und heute im Lesesaal des Warburg Institute zu finden ist. Weitere Büsten zeigen Freunde und Verwandte Mary Warburgs, die ihr auch selbst Modell standen.
Die Werke Mary Warburgs sind heute als Dauerleihgabe in der Hamburger Kunsthalle zu finden.
Literatur
- Brita Reimers: Warburg, Mary. In: Hamburgische Biografie, Band 2, Christians, Hamburg 2003, S. 437–438.
- Künstlerinnen der Avantgarde in Hamburg zwischen 1890 und 1933. Band 1: Katalogbuch. Ausstellung Kunsthalle Hamburg. Hachmannedition, Bremen 2006 ISBN 9783939429067 (ausgestellt waren Helene Cramer, Molly Cramer, Mary Warburg, Elena Luksch-Makowsky, Gretchen Wohlwill, Alma del Banco, Anita Rée, Dorothea Maetzel-Johannsen, Elsa Haensgen-Dingkuhn, Elfriede Lohse-Wächtler, Hella Jacobs, die Fotografin Ursula Wolff-Schneider.)
- Bernd Roeck: Florenz 1900. Die Suche nach Arkadien. C. H. Beck, München 2001 (Ein Florenz-Porträt und die Vorgeschichte der heutigen Stadt. Leitfiguren sind Aby Warburg, 1897–1904 in Florenz lebend, und Mary Warburg. Ihre Tagebücher und gegenseitige Korrespondenz liegen dem Buch, neben anderen Quellen, zugrunde. Die Liebe der beiden begann in dieser Stadt. Warburgs Renaissance-Studien in diesem Ort werden anschaulich)
Weblinks
- Dorothea McEwan: Der „Palazzo Potetje“ – Zum Triptychon von Mary Warburg Webseite der Universität Hamburg. Enthält neben einem Lebenslauf zahlreiche Abbildungen Mary Warburgs.
- dieselbe: Fritz Saxl. Eine Biografie. Aby Warburgs Bibliothekar und erster Direktor des Londoner Warburg Institutes. Böhlau Verlag, Köln 2012, Volltext, Mary Warburg passim
Personendaten | |
---|---|
NAME | Warburg, Mary |
ALTERNATIVNAMEN | Hertz, Mary (Mädchenname) |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Malerin und Bildhauerin |
GEBURTSDATUM | 13. Oktober 1866 |
GEBURTSORT | Hamburg |
STERBEDATUM | 4. Dezember 1934 |
STERBEORT | Hamburg |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Mary Warburg aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |