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Matthias Defregger
Matthias Defregger (* 18. Februar 1915 in München; † 23. Juli 1995 in München) war ein Weihbischof im Erzbistum München und Freising.
Leben
Matthias Defregger war ein Enkel des Tiroler Malers Franz von Defregger. Sein Vater war Oberstleutnant Hermann Defregger. Er studierte am Jesuitenkolleg "Stella matutina" im österreichischen Feldkirch (Vorarlberg). Nach dem Militärdienst während des Dritten Reiches empfing Defregger am 29. Juni 1949 vom Münchner Erzbischof Michael Kardinal von Faulhaber im Freisinger Mariendom die Priesterweihe. Am 3. Juli 1949 feierte Defregger seine Primiz in der Münchner Bürgersaalkirche, am 17. Juli seine Nachprimiz in St. Ulrich in Pöcking am Starnberger See. In St. Joachim in München-Obersendling war Defregger ab dem 1. August 1949 Kaplan. Nach seiner kurzen Tätigkeit in der Pfarreiseelsorge wurde Defregger schon bald auf diözesaner Ebene tätig. Am 1. September 1953 berief ihn Kardinal Joseph Wendel zu seinem persönlichen Sekretär. In dieser Aufgabe war Defregger auch maßgeblich an der Vorbereitung des Eucharistischen Weltkongresses (1960 in München) beteiligt. Unter Kardinal Julius Döpfner wurde Matthias Defregger am 1. Januar 1962 Domkapitular des Metropolitankapitels, wenig später, am 1. Mai 1962, Generalvikar und damit direkter Stellvertreter des Erzbischofs von München und Freising.
1968 ernannte Papst Paul VI. Matthias Defregger zum Weihbischof des Erzbistums München und Freising und Titularbischof von Vicus Aterii. Nachfolger in seinem Amt als Generalvikar wurde Gerhard Gruber. Die Bischofsweihe empfingen Matthias Defregger und Ernst Tewes von Kardinal Döpfner am 14. September 1968 in der Münchner Liebfrauenkirche. Mitkonsekratoren waren Weihbischof Johannes Neuhäusler und der damalige Koadjutor von Passau, Antonius Hofmann. Sein bischöflicher Wahlspruch lautete: "Servus omnium" - "Diener aller". Als erster Bischofsvikar der neu geschaffenen Region Süd und ab dem 1. Oktober 1970 als Ordensreferent machte sich Defregger weit über das Erzbistum München und Freising einen beachtlichen Namen. Er war insbesondere als volkstümlicher Prediger, bayerischer Patriot und großer Marienverehrer bekannt.
Defreggers Verwicklung in eine Geiselerschießung nach Partisanenangriffen während des Zweiten Weltkrieges in Italien, die er als Hauptmann der Wehrmacht abzumildern versuchte, letztlich aber ausführen lassen musste, war in den Jahren 1969 und 1970 Gegenstand von Gerichtsverfahren. Nachdem Der Spiegel im Juli 1969 die Einstellung des Verfahrens skandalisierte, wurde das Verfahren neu aufgenommen und erneut im August 1969 sowie endgültig im September 1970 eingestellt. Im August 1981 wurde während einer Wallfahrt in München ein Attentat auf Defregger verübt, bei dem er mit einer Zyankali-Lösung verletzt wurde.
Am 6. April 1990 bat Defregger um Entpflichtung von seinen Aufgaben, wirkte aber weiterhin als Zelebrant und Prediger. Sein letzter öffentlicher Gottesdienst war der Gedenkgottesdienst am 24. Dezember 1994 bei der Sendlinger Mordweihnacht in Waakirchen. Er wohnte zu seinem Tod 1995 in Pöcking am Starnberger See. Auf seinen eigenen Wunsch hin ist er in Amlach in Osttirol, unweit von Lienz, beigesetzt worden. Die kleine Gemeinde Amlach verlieh dem Münchner Weihbischof am 15. August 1989 die Ehrenbürgerwürde.
Literatur
- Ekkart Sauser: Defregger, Matthias. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 14, Herzberg 1998, ISBN 3-88309-073-5, Sp. 911–913.
- http://archive.thetablet.co.uk/article/27th-september-1969/3/the-defences-of-bishop-defregger
Weblinks
- Eintrag zu Matthias Defregger auf catholic-hierarchy.org (englisch)
Personendaten | |
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NAME | Defregger, Matthias |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher römisch-katholischer Weihbischof im Erzbistum München und Freising |
GEBURTSDATUM | 18. Februar 1915 |
GEBURTSORT | München |
STERBEDATUM | 23. Juli 1995 |
STERBEORT | München |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Matthias Defregger aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |