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Maurice Reinhold von Stern
Maurice Reinhold von Stern (* 3. April 1860 in Reval, Russisches Kaiserreich; † 28. Oktober 1938 in Höflein, Gemeinde Ottensheim, Oberösterreich) war ein Schriftsteller und Journalist.
Leben
Maurice Reinhold von Stern war Sohn des Dichters und Gutsbesitzers Carl Walfried von Stern (1819–1874) und dessen Ehefrau Caroline von Patkul. Der Historiker Carl Friedrich von Stern war sein älterer Bruder. Nach Besuch des Gymnasiums in Dorpat (estn. Tartu) nahm er von 1876 bis 1879 als Freiwilliger am Russisch-Türkischen Krieg teil. Danach war er Redaktionsmitglied der Revalschen Zeitung. Lebte ab 1881 in New York, mit verschiedensten Tätigkeiten und in großer Armut. Er besuchte regelmäßig sozial-demokratische Veranstaltungen. Er war dann für die New Yorker Staats-Zeitung und die New Yorker Volkszeitung tätig und gründete die New Jersey Arbeiterzeitung. Diese Zeit schilderte er in seinem autobiografischen Roman Walter Wendrich (1895).
Im Frühjahr 1885 kehrte Stern nach Europa zurück und begann in Zürich zu studieren, wurde allerdings wegen seines dezidierten Eintretens für das Frauenstudium von der Universität verwiesen. Danach verfasste er als freier Schriftsteller sozialpolitische und philosophische Schriften, war 1888–1890 Redaktor beim Zürcher Volksblatt und gründete 1892 die Monatsschrift Stern‘s literarisches Bulletin der Schweiz, welches 1898 Konkurs ging.
Er übersiedelte danach in die Gegend von Linz (Oberösterreich), wo er sich der deutsch-nationalen Bewegung anschloss. Ab Dezember 1901 übernahm er die Schriftleitung des Kyffhäuser und war eine Zeitlang Direktor der Österreichischen Verlagsanstalt. In den 1920er Jahren verfasste er auch einige Schriften philosophischen Inhalts, etwa Weltanschauung, 1921, oder Theorie des Unbewußten, 1928. Seine letzten Lebensjahre verbrachte Stern zurückgezogen in seinem Haus bei Ottensheim.
Stern war ab 1895 mit Anna Marie Schnurrenberger verheiratet und hatte mit ihr drei Söhne: Johann, Karl und Max.
Bedeutung
Stern begann seine journalistische und schriftstellerische Tätigkeit als Sozialist. Im späteren Leben wandte er sich der Deutschradikalen Partei zu und ordnete sich selbst als Schriftsteller der Heimat- und Provinzkunst zu. Besonders seine Lyrik wird heute als Trivialliteratur gewertet.[1]
Werke
- Proletarierlieder, 1885
- Stimmen im Sturm, 1888 (2. erw. Aufl. der Proletarierlieder)
- Alkohol und Sozialismus. Ein Appell ans Volk, 1889
- Mattgold. Neue Dichtungen, 2. Aufl. 1893
- Walter Wendrich. Roman aus der Gegenwart, 1895
- Waldskizzen aus Oberösterreich, 1901
- Indiskretionen, 1904
- Lieder aus dem Zaubertal, 1905
- Auf Goldgrund, 1931
Literatur
- Irmgard Paulus: Maurice Reinhold von Stern. Innsbrucker Phil. Dissertation, 1954 (Manuskript).
- I. Nawrocka: Stern, Maurice Reinhold von. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 13, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1957–2005, S. 228 f. (Direktlinks auf S. 228, S. 229).
Weblinks
- Literatur von und über Maurice Reinhold von Stern im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Artikel des Kulturportals West-Ost
- Christian Baertschi: Maurice Reinhold von Stern im Historischen Lexikon der Schweiz
Einzelnachweise
Personendaten | |
---|---|
NAME | Stern, Maurice Reinhold von |
KURZBESCHREIBUNG | deutsch-baltischer Schriftsteller und Journalist |
GEBURTSDATUM | 3. April 1860 |
GEBURTSORT | Reval, Russisches Kaiserreich |
STERBEDATUM | 28. Oktober 1938 |
STERBEORT | Höflein, Ottensheim, Oberösterreich |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Maurice Reinhold von Stern aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |
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