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Max Momsen

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Max Momsen (* 4. September 1896 in Tondern; † 19. September 1939 bei Kutno (gefallen)) war ein deutscher nationalsozialistischer Pädagoge und Hochschullehrer.

Leben

Momsen besuchte Volksschule, Realschule und Präparandenseminar in Tondern. Dann diente er freiwillig im Ersten Weltkrieg. Er studierte Turnen und Sport (Lehramtsprüfung 1922) und wurde Lehrer von 1922 bis 1924 sowie Assistent von 1927 bis 1929 an der Preußischen Hochschule für Leibesübungen in Spandau. Dazwischen war er Oberlehrer für Turnen in Wandsbek. Am 1. April 1929 wurde er als Dozent an die Pädagogische Akademie, ab 1933 Hochschule für Lehrerbildung in Kiel berufen. Im November 1933 unterzeichnete er das Bekenntnis der Professoren zu Adolf Hitler. 1934 wurde er als Rektor und Professor für Körper- und Wehrerziehung an die Hochschule für Lehrerbildung Cottbus berufen, die er im Sinne der Erziehung im Nationalsozialismus führte, sie als SA-Sturm organisierte[1] und mit der er an der „Spitze der gesamtdeutschen Hochschulrevolution“ stehen wollte.[2] Im Polenfeldzug 1939 fiel er als Leutnant d.R. und Zugführer im Infanterieregiment 337 der 208. Infanterie-Division. Die Sport- und Feierhalle der Lehrerbildungsanstalt Cottbus wurde 1941 in Momsen-Halle umbenannt.[3]

Momsen betonte den Wert von Sport und Lagerleben für die Formung der nationalsozialistischen Jugend. Im Geländesport werde das Individuelle unvermeidlich gebrochen. Wichtig sei der Kampfgedanke, der Mann-gegen-Mann-Kampf, die Abhärtung sowie das Vertrauen ins Führerprinzip. [4] Er war SA-Sturmführer und trat nach Aufhebung des Aufnahmestopps 1937 in die NSDAP ein. Im gleichen Jahr lobte er die Erfolge in der Umstellung der Lehrerbildung durch den NS-Staat, »die Dozenten und Studentenschaft durch den Eintritt in die Parteigliederungen gleichzurichten. So konnte sich in der Lehrerbildung sehr bald der Geist der mar­schierenden Kolonne und des Lagers, des geschlossenen Einsatzes der Mannschaft und des gemeinsamen Dienstes durchsetzen.«[5]

Sein Buch Leibesübungen auch unter einfachsten Verhältnissen erschien in vier Auflagen, zuletzt 1954 und 1964. Bereits im Zweiten Weltkrieg wurde es wegen der zerstörten Turnhallen viel gelesen. In der Nachkriegszeit erlebte es auch wegen des Fehlens von Sportgeräten eine neue Konjunktur.[6]

Schriften

  • Unfall- und Schadenverhütung im Schul-Turnunterricht Union, Berlin 1930
  • Übungsblock für den Geländesport Union-Lernmittel, Berlin 1933
  • Die Leibeserziehung in Deutschland, in: Internationale Zeitschrift für Erziehung, Bd. 4 (1935), S. 317–326
  • Leibeserziehung mit Einschluß des Geländesports. Osterwieck, Berlin 1935; 2. Auflage. Deutscher Schulverlag, Berlin 1942, OCLC 770676587 (Auszüge in Hajo Bernett/Karl Hofmann: Nationalsozialistische Leibeserziehung: Eine Dokumentation ihrer Theorie und Organisation, 1966, S. 82ff.)
  • Der Weg vom Seminar zur Hochschule. In: Die Hochschulmann­schaft Cottbus H. 1, 1937/38
  • Die Hochschule für Lehrerbildung als Erziehungsstätte im Dritten Reich. In: Cottbuser Anzeiger, 19./20.6.1937
  • Die Leibeserziehung in den Hochschulen für Lehrerbildung. In: Deutsche Volkserziehung (1937), H. 1/2, S. 22–25 (Abdruck in Hans-Jochen Gamm: Führung und Verführung. Pädagogik des Nationalsozialismus, List, München 1964, S. 225–227)
  • Leibesübungen auch unter einfachsten Verhältnissen 4. Aufl., Zickfeldt, Hannover 1964

Literatur

  • Alexander Hesse: Die Professoren und Dozenten der preußischen pädagogischen Akademien (1926–1933) und Hochschulen für Lehrerbildung (1933–1941). Deutscher Studien-Verlag, Weinheim 1995, ISBN 3-89271-588-2, S. 521-522 (eingeschränkte Vorschau in der Google Buchsuche).
  • Jost Hermand: Als Pimpf in Polen: Erweiterte Kinderlandverschickung 1940–1945, Frankfurt am Main 1993, ISBN 3-596-11321-0. (E-Book, Fischer, 2015) (zur Bedeutung Momsens für den nat.soz. Jugendsport).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Die Cottbuser Pädagogische Akademie war 1932 aus Kostengründen geschlossen worden. Ihre Wiederöffnung als HfL 1934 sollte einen neuen pädagogischen Stil durchsetzen helfen, bei dem Momsen ein Vorreiter war. Vgl. A. Hesse: Ein Denkmal wird errichtet. Nachrede auf eine Schrift über den Braunschweiger Kunsterzieher Professor Ernst Straßner (1905­-1991), Heidelberg 1994 S. 100
  2. So 1937 nach Vorgänge, Bd. 34, 1995, Ausgaben 129-132, S. 90.
  3. Chronik Cottbus 1941; Stadthaus Cottbus, S. 31; ebenso in Bilderklärung 2009 [1].
  4. Thomas Kühne: The Rise and Fall of Comradeship: Hitler's Soldiers, Male Bonding and Mass Violence in the Twentieth Century, Cambridge 2017, S. 92.; Jost Hermand, Als Pimpf in Polen, S. 44, machte dies am ständig geübten Völkerballspiel fest.
  5. Max Momsen: Der Weg vom Seminar zur Hochschule. In: Die Hochschulmann­schaft Cottbus H. 1,1937/38, S. 8–10, Zitat S. 9.
  6. Josef Kaufhold: Der Göttinger Turnstab. Alwin Mortzfeld und die Idee vom einfachsten Sportgerät, in: Klaus Klattenhof u.a.: Beiträge zur Schulgeschichte Ostfrieslands, Bd. 10.3, BIS-Verlag, Oldenburg 2007, S. 103 [2].
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Max Momsen aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.