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Me‘arat haTe’omim
Me‘arat haTe’omim hebräisch מערת התאומים „Zwillingshöhle“ ist eine Naturhöhle (Karsthöhle) in Israel. Der arabische Name der Höhle ist Mŭghâret umm et tûeimîn, „Höhle der Mutter von Zwillingen“.
Der Höhleneingang befindet sich an der Nordseite des Wadi in etwa 4 Metern Höhe. Dahinter öffnet sich eine geräumige Halle, die etwa 50 × 70 Meter misst und 11 Meter hoch ist. Auf dem Boden häuft sich eine Menge Schutt von einem früheren Einsturz der Höhlendecke, vermischt mit Taubenkot und Fledermausguano. Stalagmiten und Stalaktiten haben sich an verschiedenen Stellen der Höhle gebildet. In der Südwestecke befindet sich ein von Menschen ausgehauenes, quadratisches Wasserbecken mit einer Seitenlänge von 2 Metern und einer Tiefe von 0,5 Metern. An der Nordseite der Eingangshalle schließt sich eine Passage an, die nach etwa 20 Metern durch eine vom Karst gebildete tiefe Grube blockiert wird. Nur indem man sich in diese Grube abseilt, gelangt man zu drei engen, schwer erreichbaren Öffnungen auf der gegenüberliegenden Seite. Dahinter schließen sich die Hallen F und G an, in denen Funde aus der Zeit des Bar-Kochba-Aufstandes gemacht wurden.
Die erste Beschreibung der Höhle verfassten Claude Reignier Conder und Herbert Kitchener 1873. Sie erkundeten die weite Eingangshalle und drangen bis zu der tiefen Grube vor, in die sie nicht hinabstiegen; auch bemerkten sie nicht, dass sich die Höhle dahinter fortsetzte. In den 1920er Jahren veranlasste René Neuville, der französische Konsul in Jerusalem, eine archäologische Untersuchung des Höhlenbodens. Im Schutt wurden neolithische, chalkolithische (Ghassulien), bronze- und eisenzeitliche, römische und byzantinische Funde geborgen. Von 1970 bis 1974 untersuchte Gideon Mann die Höhle im Auftrag der israelischen Gesellschaft für Naturschutz. In der tiefen Grube, bei der Conder und Kitchener umgekehrt waren, entdeckte er Zugänge zu den hinteren Kammern der Höhle. Ein Team von Archäologen der Bar-Ilan-Universität und der Hebräischen Universität Jerusalem erforschte die Höhle ab 2009.
Literatur
- Boaz Zissu, Ro’i Porat, Boaz Langford, Amos Frumkin: Archaeological remains of the Bar Kokhba Revolt in the Te’omim Cave (Mŭghâret Umm et Tûeimîn), Western Jerusalem Hills. In: Journal of Jewish Studies 62/2, Herbst 2011, S. 262–283. (PDF)
- Boaz Zissu, Hanan Eshel: Coins and Hoards from the Time of the Bar Kokhba Revolt. In: Hoards and Genizot as Chapters in History, Hecht Museum Haifa, Frühjahr 2013, S. 31–40. (PDF)
Weblinks
- Coin Hoards of the Roman Empire: Te’omim Cave (A)
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