Melawe Malka

Melawe Malka (hebr. "Geleit der Königin", d. h. des Schabbat), eigentlich Se'udat Melawe Malka ("Geleitmahl der Königin"), auch Se'udat Rabbi Chidka ("Mahl des Rabbi Chidka") genannt, ist die Mahlzeit nach Schabbat-Ausgang, nach der Hawdala, quasi die vierte Mahlzeit.

Der Talmud macht dem Juden das Einhalten von drei Mahlzeiten (Schalosch Se'udot) am Schabbat zur Pflicht. Rabbi Chidka meinte, es sei noch eine vierte Mahlzeit nach Sabbatausgang geboten, was auch von Rabbi Chanina empfohlen wurde.

Obwohl schon nach dem Abendgebet und der Hawdala die Sabbatgebote ihre Geltung verlieren und werktätige Arbeit gestattet ist, gilt doch als das eigentliche Sabbatende erst der Schluss der Melawe Malka-Mahlzeit; auch die sündigen Toten sollen, wie Rabbi Isaak Lurja meint, erst nach Beendigung von Melawe Malka von der ihnen gewährten Sabbatruhe zur Hölle zurückkehren. Erst mit dem Aufbruch vom Melawe Malka-Mahl kehrt die Neschama jetera in den Himmel zurück.

Das Melawe Malka-Mahl gilt aber auch als Mahl König Davids (Se'udat David HaMelech), dem verkündet wurde, dass er am Schabbat-Ausgang sterben werde, und der daher an jedem Schabbat-Ausgang, den er erlebte bzw. überlebte, ein feierliches Mahl veranstaltet haben soll in der Gewissheit, wieder mindestens eine Woche geschenkt bekommen zu haben.

Das Melawe-Malka-Mahl war insbesondere bei den Ostjuden und ist heute bei Chassidim populär und beliebt. Es findet im Privathaus im weiteren Verwandten- und Bekanntenkreis statt. Bei freudigen Familienereignissen werden besonders gern Melawe Malka-Mahlzeiten veranstaltet. Die Mahlzeit wird mit folgendem Satz eingeleitet: "Dies ist das Mahl des Königs David", woraufhin sich das frohe Gelage für den Sabbatausgang bei Gesang und lustigem Tanz mitunter bis in die Morgendämmerung hinziehen kann.

Neuerdings treffen sich in den Vereinigten Staaten in vielen Gemeinden Gruppen zu Melawe Malka, weil die Schabbatgebote nicht mehr gelten (man kann mit dem Auto anreisen, elektrische Geräte benutzen usw.), man aber noch in Schabbatstimmung ist und feiern kann.

Weblinks

• Artikel Chajm Guskis in der Jüdischen Allgemeinen, November 2012

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