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Mexikanische Chia
Mexikanische Chia | ||||||||||||
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![]() Mexikanische Chia (Salvia hispanica) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Salvia hispanica | ||||||||||||
L. |
Mexikanische Chia (Salvia hispanica) ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Salbei (Salvia) innerhalb der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae), die ursprünglich hauptsächlich in Mexiko vorkommt.
Mindestens zwei Salvia-Arten werden unter dem Namen Chia wegen der Klausen, oft „Samen“ genannt, kommerziell angebaut. Sie weisen einen sehr hohen Anteil an Omega-3-Fettsäuren, Proteinen, Vitaminen, Antioxidantien und Mineralstoffen auf.[1][2]
Namensgebung
Das Artepitheton hispanica bedeutet „spanisch“ und wurde von Linné irrtümlich vergeben, da die Pflanze, von Mexiko importiert, auch in Spanien kultiviert wurde. Das Wort Chia ist aus der Nahuatl-Sprache abgeleitet (chian, was soviel wie "ölig" bedeutet) und wird auch für andere Arten gebraucht, die ähnlich eingesetzt werden, beispielsweise Kalifornische Chia (Salvia columbariae). Er ist nicht zu verwechseln mit mehreren Salbei-Arten, die Spanischer Salbei genannt werden, beispielsweise Salvia lavandulifolia, heute eine Varietät von Salvia officinalis: Salvia officinalis subsp. lavandulifolia.
Beschreibung
Salvia hispanica ist eine einjährige krautige Pflanze. Diese Pflanzenart erreicht Wuchshöhen von bis zu 1,75 Meter. Die gegenständigen Laubblätter sind 4 bis 8 cm lang und 3 bis 5 cm breit. Die Blüten sind blau oder weiß und stehen in zahlreichen Scheinquirlen.[3]
Kultivierung
Kultiviert wird Chia inzwischen nicht nur in Zentralmexiko und Guatemala, sondern auch nachhaltig in mehreren Ländern Südamerikas und in Australien.[4] Es gibt weiße und schwarze Samen. Bei den Azteken war Chia eine wichtige Nahrungspflanze, geriet bei den Nachkommen aber fast wieder in Vergessenheit. Chiasamen sind nicht nur für den Menschen ein Lieferant von Omega-3-Fettsäuren und Antioxidantien. Sie werden auch als Hühnerfutter verwendet, um Eier zu erhalten, die mit Omega-3-Fettsäuren angereichert sind. Die Aussaat erfolgt im späten Frühling, die Blüte ist im September, die Samenernte erfolgt im Herbst. Die Pflanze gedeiht wegen der Gefahr von Fäulnis nur in Gegenden ohne übermäßigen Regenfall.
Zubereitung
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Seit Jahrhunderten werden in Nordamerika von Ureinwohnern die Samen des Chia roh oder getrocknet gegessen und in Soßen oder als Verdickungsmittel benutzt. Wenn sie in Wasser eingelegt werden, bilden die Samen eine äußerst schleimige Polysaccharidschicht, die ähnlich wie Leinsamen die Verdauung fördert.
Der Pflanzenforscher Edward Palmer schrieb 1891:
„Um Chia zum Essen zuzubereiten, werden die Samen geröstet und gemahlen, und durch das Hinzufügen von Wasser entsteht eine schleimige Masse mit einem Vielfachen des vorherigen Volumens. Je nach Vorliebe wird gezuckert, und fertig ist der preisgekrönte halb flüssige Pinole der Indianer.“
Inhaltsstoffe
Chiasamen enthalten bis zu 38 % Chiaöl, 18 bis 23 % Proteine, ca. 40 % Kohlenhydrate und die Vitamine A, Niacin, Thiamin, Riboflavin und Folsäure.[5] Außerdem sind die Mineralstoffe Kalzium, Phosphor, Kalium, Zink und Kupfer, sowie Antioxidantien enthalten. Der Rest sind Ballaststoffe, die in Wasser teilweise zu Schleim werden. Das Chiaöl beinhaltet α-Linolensäure und gemessen am Gesamtfettanteil lässt sich die Zusammensetzung in 55 % Omega-3, 18 % Omega-6, 6 % Omega-9 und 10 % gesättigte Fettsäuren aufschlüsseln.[6] Chiasamen enthalten nur wenig Natrium. Schwarze und weiße Samen unterscheiden sich im Nährstoffgehalt nicht. Die Pflanze wurde von der amerikanischen FDA als ungefährlich eingestuft. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat im November 2009 Chiasamen für Broterzeugnisse mit einem Höchstgehalt von 5 % zugelassen [7] (sowie 2013 aktualisiert [8]). Der Anhang enthält eine Herstellungsbeschreibung mit den einzuhaltenden Konzentrationsbereichen für die Grundzusammensetzung. Nach eigener Stellungnahme der EFSA ist es unwahrscheinlich, dass sich die Verwendung von Chiasamen und gemahlenen Chiasamen in Broterzeugnissen schädlich auf die Gesundheit auswirkt.
„Chiasamen“ werden immer wieder als Superfood bezeichnet und mit verschiedenen Gesundheitsversprechen beworben.[9] Bislang gibt es jedoch lediglich einige wenige Anzeichen für mögliche positive gesundheitliche Wirkungen. Eine abschließende wissenschaftliche Beurteilung ist daher nicht möglich. Keine Studie konnte bislang nachweisen, dass Chiasamen beim Abnehmen helfen.[10]
Einzelnachweise
- ↑ Salvia hispanica bei Plants For A Future. Abgerufen am 8. April 2014.
- ↑ Stephanie Strom: 30 Years After Chia Pets, Seeds Hit Food Aisles. In: New York Times. 24. November 2012, abgerufen am 17. Dezember 2013 (englisch).
- ↑ Anderson, A.J.O. und Dibble, C.E.: An Ethnobiography of the Nahuatl, The Florentine Codex, Buch 10 und 11
- ↑ laut Website eines australischen Herstellers
- ↑ Full Report (All Nutrients): 12006, Seeds, chia seeds, dried
- ↑ Nutrition Facts - Seeds, chia seeds, dried
- ↑ 2009/827/EG: Entscheidung der Kommission vom 13. Oktober 2009 über die Zulassung des Inverkehrbringens von Chiasamen ( Salvia hispanica ) als neuartige Lebensmittelzutat gemäß der Verordnung (EG) Nr. 258/97 des Europäischen Parlaments und des Rates. In: Amtsblatt der Europäischen Union. Nr. L 294 vom 11. November 2009, S. 14
- ↑ 2013/50/EU: Durchführungsbeschluss der Kommission vom 22. Januar 2013 über die Genehmigung einer Erweiterung der Verwendungszwecke von Chiasamen ( Salvia hispanica ) als neuartige Lebensmittelzutat gemäß der Verordnung (EG) Nr. 258/97 des Europäischen Parlaments und des Rates (Bekanntgegeben unter Aktenzeichen C(2013) 123)
- ↑ http://www.theguardian.com/lifeandstyle/2015/feb/15/truth-about-miracle-foods-chia-seeds-coconut-oil
- ↑ Ulbricht et al.: Chia (Salvia hispanica): a systematic review by the natural standard research collaboration, 2009, Rev Recent Clin Trials, Volume 4, Issue 3, p. 168–74, http://www.eurekaselect.com/85367/article
Weblinks
- Howard S. Gentry, Marc Mittleman, Peter R. McCrohan: Introduction of Chia and Gum Tragacanth in the U.S., S. 252–256 In: J. Janick, J.E. Simon (Hrsg.): Advances in new crops. Timber Press, Portland, OR, 1990. online bei Purdue.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Mexikanische Chia aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |